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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit Eistee, den sie sich inzwischen jeden Morgen zubereitete. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als Logan hereinkam. »Hi. Ich dachte, du arbeitest heute an einem auswärtigen Projekt.«
    »Der Regen hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    »Oh.« Sie drehte sich zu dem winzigen Fenster um und sah den dichten, grauen Regenschleier. »Hab ich gar nicht gemerkt.«
    »Diese vielen Zahlen scheinen ja sehr fesselnd zu sein.«
    »Für manche Menschen schon.«
    »He, Rotschopf, das ist ein guter Tag zum Schuleschwänzen. Komm, wir verdrücken uns einfach.«
    »Geht nicht.« Sie deutete auf ihren Schreibtisch. »Arbeit.«
    Er setzte sich auf die Schreibtischkante. »Es war ein sehr arbeitsreicher Frühling. Roz hätte bestimmt nichts dagegen, wenn du dir an einem verregneten Nachmittag ein paar Stunden frei nimmst.«
    »Sie wahrscheinlich nicht. Aber ich.« »Dachte ich mir.« Er hob einen eigenwillig geformten Briefbeschwerer, der eindeutig von Kinderhand gefertigt war, vom Schreibtisch und betrachtete ihn von allen Seiten. »Gavin oder Luke?«
    »Gavin.«
    »Weichst du mir aus, Stella?«
    »Nein. Okay, ein bisschen«, räumte sie ein. »Aber nicht wirklich. Ich bin zurzeit nur mit Arbeit überhäuft. Hayley hat in drei Wochen ihren Termin, und ich möchte dann etwas Zeit für sie haben.«
    »Hm, glaubst du, du könntest, sagen wir, am Freitagabend ein paar Stunden erübrigen? Vielleicht können wir ins Kino gehen?«
    »Nun ja, normalerweise unternehme ich Freitagabends etwas mit den Kindern.«
    »Gut. Der neue Disneyfilm ist angelaufen. Ich hole euch um sechs ab. Vorher gehen wir noch Pizza essen.«
    »Oh, ich ...« Stirnrunzelnd lehnte sie sich zurück. »Das war ganz schön hinterhältig.«
    »Na und? Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Logan, bist du jemals an einem Freitagabend mit Kindern im Kino gewesen?«
    »Nein.« Grinsend erhob er sich vom Schreibtisch. »Ist sicher eine interessante Erfahrung.«
    Er kam um den Schreibtisch herum, legte die Hände
um ihre Ellbogen und hob sie mühelos aus ihrem Stuhl. »Ich habe dich vermisst.«
    Er küsste sie, erst sanft und dann intensiver, während er sie langsam an seinem Körper entlang wieder auf den Boden gleiten ließ. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und blieb einen Moment so stehen, bis sie wieder klar denken konnte.
    »Sieht aus, als hätte ich dich auch vermisst«, sagte sie und trat zurück. »Ich habe nachgedacht.«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet. Denk ruhig weiter nach.« Neckend zupfte er an einer Locke, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. »Bis Freitag, Rotschopf.«
    Als er gegangen war, setzte sie sich wieder an den Schreibtisch. ›Wie kann man da noch nüchtern nachdenken? ‹, dachte sie seufzend.
     
    Er hatte Recht gehabt. Es wurde eine interessante Erfahrung. Und er machte dabei eine bessere Figur, als Stella erwartet hatte. Vielmehr beschlichen Stella bereits in der Pizzeria das Gefühl, sie sei hier eigentlich überflüssig. Normalerweise konnte sie bei Diskussionen über Comics und Baseball durchaus mithalten, doch diese Gespräche verliefen auf einer anderen Ebene.
    »Ich kann fünfzehn Pizzaecken essen«, verkündete Luke, als die Pizza aufgeteilt wurde. »Und danach fünf große Portionen Popcorn.«
    »Und dann kotzt du!«, feixte Gavin.
    Stella wollte Gavin gerade daran erinnern, dass sich derlei Themen nicht für ein Tischgespräch eigneten, doch Logan kam ihr zuvor. Während er sich ein Stück Pizza auf den Teller schob, sagte er mit ungerührter Miene:
»Dann solltest du am besten gleich nach der Pizza kotzen, um Platz für das Popcorn zu schaffen.«
    Begeistert von dieser umwerfenden Logik, begannen die Jungen Würgegeräusche von sich zu geben.
    »Hey!« Luke zog eine Schnute. »Gavin hat mehr Pepperoni auf seinem Stück. Er hat drei und ich nur zwei!«
    Gavin schnaubte herablassend, doch Logan nickte. »Stimmt. Ist irgendwie ungerecht. Das werden wir gleich haben.« Mit den Fingern nahm er sich von Gavins Pizza eine Pepperoni und schob sie sich in den Mund. »So, jetzt habt ihr beide gleich viele.«
    Das hatte einen weiteren Heiterkeitsausbruch zur Folge. Die Jungen aßen wie die Scheunendrescher, kleckerten herum und waren, als sie dann schließlich beim Kino eintrafen, so überdreht, dass Stella mit dem Schlimmsten rechnete.
    »Während des Films müsst ihr aber mucksmäuschenstill sein«, ermahnte sie die beiden. »Die anderen Leute fühlen sich sonst gestört.«
    »Ich werde es versuchen«,

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