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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dabei unwillkürlich als Beispiel ein, wie sie sich gefreut hatten, als im MacT’s nach dem Abriss einer Wand ein schönes altes Fachwerk mit zwei Fenstern zum Vorschein kam. Ein vorher nicht erwarteter Gewinn.
    Avery hatte das mit der ihr eigenen Spontaneität gleich erkannt. Sie war bestimmt für Owen genau die Richtige, weil sie ein Gegengewicht zu seinem Kontroll- und Ordnungsdrang bildete. Man durfte gespannt sein, wie es bei den beiden aussah, wenn sie einmal Kinder hatten. Bestimmt würde es manchmal scheppern, doch im Grunde genommen glaubte Ryder, dass sie sich wunderbar ergänzten.
    Und er? War er außerhalb der Arbeit ebenfalls aufgeschlossen für Veränderungen? Eine wichtige Frage, die ihn derzeit umtrieb.
    Nachdem er sich überzeugt hatte, dass die Leute im Fitnessstudio ohne ihn zurechtkamen, eilte er zum MacT’s, wo Beckett bereits auf ihn wartete. »Der Mann vom Bauamt war drüben in der Bäckerei und hat die Nutzungsgenehmigung gleich mitgebracht.«
    »Wunderbar. Damit wäre das Projekt von unserer Seite abgehakt. Um alles andere müssen sich Lacy und ihre Leute selbst kümmern. Mal sehen, wie lange sie mit der Einrichtung brauchen.«
    »Wenigstens eine Sache ist erledigt. Mit dem Rest haben wir noch genug zu tun«, stimmte Beckett zu.
    Ryder sah sich um. »Soweit ich sehe, ist hier alles unter Kontrolle. Also kannst du mitkommen.«
    »Wohin?«
    »Wir reißen heute das Teerdach ab.«
    »Ich dachte, das war für Mitte der Woche eingeplant.«
    »Heute ist es trocken und nicht ganz so heiß, wie es in den nächsten Tagen werden soll. Also bringen wir es lieber hinter uns.«
    »Willst du damit nicht auf Owen warten?«
    Ryder verzog verächtlich das Gesicht. »Fürchtest du dich etwa vor dem bisschen Schmutz?«
    »Eher vor einem Hitzschlag oder Sonnenstich.«
    »Stell dich nicht so an, sondern komm lieber mit.«
    Murrend folgte Beckett der Aufforderung, und wirklich übertraf die Sache mit dem Riesendach seine schlimmsten Befürchtungen.
    Es war die reinste Knochenarbeit. Während ihnen der Schweiß über Gesicht und Rücken rann, trugen sie Schaufel für Schaufel die große Teerfläche ab. Die Muskeln brannten wie glühende Kohlen, und dankbar griffen die Männer nach den kalten Wasserflaschen, die andere ihnen von unten brachten. Aber jeder Tropfen, den sie tranken, schien nur noch mehr Schweiß zu produzieren.
    »Wie viele Schichten hat denn dieses verfluchte Dach?«, brüllte Beckett seinen Bruder an. »Warum ist das blöde Ding nicht im letzten Winter einfach unter der Schneelast zusammengebrochen?«
    »Ja, dann täten wir uns jetzt leichter«, sagte Ryder, der mit der Fräse arbeitete. »Jedenfalls hat bald sein letztes Stündlein geschlagen.«
    »Wenn es uns nicht vorher umbringt. Warum grinst du überhaupt so?«
    »Ich genieße die Aussicht.«
    Beckett machte eine Pause, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und sah sich blinzelnd um. Das Kupferdach des Hotels glitzerte im Sonnenlicht, auf dem Marktplatz sah er Menschen gemütlich flanieren, weiter hinten war Clares Buchladen.
    »Ich würde die Aussicht deutlich mehr genießen, wenn ich irgendwo im Schatten säße mit einem Bier in der Hand und Clare im Arm«, knurrte er.
    »Nutz deine Fantasie.« Ryder zog seine schmutzstarrende Schutzmaske herunter, bevor er nach der nächsten Wasserflasche griff, und ließ die müden Schultern kreisen.
    In diesem Augenblick trat Hope drüben auf den Balkon im ersten Stock und schaute herüber zu ihnen. Und in dem Moment, als ihre Blicke sich trafen, war Ryder, als würde ein brennender Pfeil direkt in seinen Unterleib eindringen. Genau wie er stand sie einen Moment lang völlig reglos da, um gleich darauf wieder im Haus zu verschwinden.
    »Wahrscheinlich hat’s bei ihr gefunkt«, meinte Beckett, dem die Szene nicht entgangen war.
    »Wie bitte?«
    »Es ist mir nicht entgangen, wie du sie angesehen hast.«
    Ryder setzte eine saubere Maske auf. »Das ist schließlich nicht verboten.«
    »Warum gehst du dann nicht mal mit ihr aus?«
    »Und was kümmern dich meine Angelegenheiten?«
    »Mein Gott, was ist schon dabei. Als Dankeschön für den Kirschkuchen beispielsweise.«
    »Von dem du genauso viel gegessen hast wie ich. Also lad du sie doch einfach ein.«
    »Brauchst du etwa Schützenhilfe, Bruderherz? Wenn du möchtest, laden wir einfach euch beide ein.«
    »Du kannst mich mal«, sagte Ryder mit verkniffener Miene und schlug weiter auf das Teerdach ein.
    Obwohl Hope sich ins Haus zurückgezogen hatte,

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