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Blütenrausch (German Edition)

Blütenrausch (German Edition)

Titel: Blütenrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Herbst
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oder etwa nicht?«
    Dr. Braun nahm seinen Arm und beruhigte ihn. »Es tut mit leid, Otto. Du weißt ich bin nur Orthopäde, aber Dr. Schrumpf hat soeben bestätigt, was ich vermutet habe.«
    » Was ...?« Herr Pot ließ einen unverständlichen Blick fallen.
    » Deine Tochter ist keines natürlichen Todes gestorben. Es sieht so aus, als wurde sie vergiftet.«
    Dr. Braun musste seinen Freund halten. Für einen Augenblick schien er sein Gleichgewicht zu verlieren. Er bekam sich aber schnell wieder in Griff.
    » Das ist unmöglich!«
    »Leider ist es so .«
    Dr. Braun entfernte kurz die Decke von Natalies Kopf und zeigte mit dem Finger auf ihr Gesicht.
    Herr Pot ging in die Hocke, um das, was sein Freund dabei war zu erklären, besser wahrnehmen zu können. Es war nicht zu übersehen, dass er seine Tochter jetzt mit anderen Augen ansah. Die schmerzhafte Traurigkeit, die sich bei ihm in der letzen halben Stunde eingenistet hatte, musste seiner plötzlich entstandenen Wut gegen die neue Ungerechtigkeit weichen. Ein Kind wegen einer Laune der Natur zu verlieren, war schrecklich, aber es zu verlieren, weil jemand entschieden hatte, dessen Leben auszuschalten, war mit Sicherheit das Schlimmste, mit dem Herr Pot sich jemals auseinandersetzen musste.
    »Aber warum hat man sie umgebracht? Und mit was für einem Gift?«
    Dr. Braun deckte Natalie wieder zu. »Otto, das sind alles Fragen, auf die wir leider noch keine Antworten haben. Um Näheres zu erfahren, werden wir auf die Ergebnisse der Rechtsmedizin warten müssen, und um die Suche nach dem wer und warum wird sich schon die Polizei kümmern. Es ist ja noch nicht einmal klar, ob sie vielleicht nicht selbst ...« Er senkte den Blick, um seinem Freund nicht in die Augen schauen zu müssen. »Komm, setzen wir uns.« Er stützte ihn, damit er wieder hochkam. »Dr. Schrumpf wird jetzt die Polizei anrufen. Am besten wir warten drüben, bis sie eintrifft.«
    Wie ein Wesen, das nicht in der Lage ist, seine Schritte selbst zu steuern, ließ sich Herr Pot anstandslos in Richtung Sitzecke führen.
    Auf meinen Wunsch hin brachte die Bedienung den sitzenden Angehörigen ein Tablett mit einer Kanne heißem Tee, Wasser und Orangensaft. Niemand rührte jedoch etwas an. Pfarrer Veltin, der nichts von Beruhigungsmitteln hielt, bestelle für Frau Pot noch einen kleinen Schnaps, um ihre Nerven zu beruhigen, denn als sie erfuhr, dass ihre Tochter Opfer eines nicht natürlichen Todes war, drohte sie völlig die Fassung zu verlieren.
    Währenddessen erschien Wentold und teilte mir mit, er und die restlichen Musiker würde n jetzt gehen.
    »Das könnt ihr nicht machen«, sagte ich. »Die Polizei kommt gleich.«
    »Warum Polizei?«
    »Weil die Braut keinen Herzinfarkt erlitten hat. Sie ist höchst wahrscheinlich durch Gift gestorben. Und es gilt zu klären, ob sie es sich selbst zugefügt hat, oder ob jemand anderes im Spiel war.«
    »Du meinst, sie wurde vielleicht umgebracht?« Ich n ickte. »Das ist ja unfassbar!« Als ob er gerade verstand, was das zu bedeuten hatte, klopfte Wentold seine Fingerkuppen nervös gegeneinander. »Sei mir jetzt nicht böse, aber ich kann nicht bleiben.«
    »Natürlich kannst du bleiben. Du musst bleiben, wenn du von der Polizei nicht als Hauptverdächtiger in Betracht gezogen werden willst.«
    »Ja, aber ...«
    »Was ist denn los? Jetzt spuck es schon aus.«
    Wentold biss sich auf die Lippen. »Die Polizei und ich sind nicht gerade die besten Freunde.«
    »Drogen?«
    »Alkohol am Steuer.«
    »Das Problem hat doch jeder Zweiter, nicht der Rede wert.«
    » Körperverletzung, Beamtenbeleidigung, ein paar Pflanzen Hanf und Fahrerflucht.«
    Das ist ein Wort. Das nächste Mal sollte ich lieber überprüfen, wen ich da engagiere.
    »Obwohl das schon lange her ist«, fügte er schnell noch hinzu.
    »Wie lange denn?«
    »Lange. Die letzte Begegnung mit den Blauen hatte ich vor sechs Monaten.«
    » Na, wenn es schon so lange her ist, dann brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen«, gab ich von mir, damit er nicht auf dumme Gedanken kam und abhaute. In Wahrheit überlegte ich mir, ob er tatsächlich so dumm war oder nur so tat.
    Wahrscheinlich haben Drogen seine Gehirnzellen aufgelöst.
    »Ich frag e jetzt nur aus purer Neugier: Wie viele Pflanzen Hanf haben sie dir beschlagnahmt?«
    »Ich w eiß nicht, so um die fünfzig, aber die waren nicht für den Verkauf bestimmt, wie sie behaupteten. Die waren wirklich nur für Partys, Freunde und für mich.«
    Also doch durch

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