Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
Dexter wechselten fragende Blicke.
    Lilly spähte quer durch den Laden zu Ernie hin. »Ist da drüben nicht etwas?«
    »Pst!«, zischten Frankie und Dexter gemeinsam.
    Maisie sah sich mit weit aufgerissenen Augen im Ladenraum um. »Nein, nein, so geht das nicht. Ich höre viel zu viele Stimmen. Ich brauche einen Sprecher. Ich möchte, dass sich nur einer von euch materialisiert und mit mir spricht. Ich brauche Führung.«
    »Sie braucht eine Brille«, sagte Dexter leise, »wenn sie Ernie nicht sehen kann.«
    Frankie seufzte. »Ich wusste, sie taugt nichts. Vielleicht sollten wir ihr einen kleinen Hinweis geben?«
    »Bitte!« Maisie funkelte sie gereizt an. »Ruhe jetzt! Ich kommuniziere.«
    Ernie war in die Mitte des Raums geschlendert, wo er nun dastand und sie mit trauriger Miene anschaute.
    »Da drüben!«, kreischte Lilly. »Maisie! Da drüben ist jemand!«
    »Still!«, fauchte Maisie, während das Pendel sich hektisch überschlug. »Ich kann nicht arbeiten, wenn es nicht vollkommen still ist.«
    »Ich bin hier, Maisie, Spätzchen«, sagte Ernie hilfsbereit. »Direkt vor dir. Also, wenn du einfach nur sagen könntest, was immer man sagen muss, um mich zu meiner Achsah zu bringen, wäre ich wirklich dankbar.«
    »So ist es besser.« Maisie setzte sich wieder im Stuhl zurecht. »Vollkommene Stille.«
    »Die taugt überhaupt nichts«, sagte Dexter entschieden. »Sie kann Ernie nicht hören und nicht einmal sehen. So wird sie Ernie nie mit seiner Frau wieder zusammenbringen.«
    Lilly wippte auf ihren Stilettos auf und ab. »Maisie, da ist jemand. Ich kann ihn sehen. Du hast einen Geist herbeigezaubert!«
    »Es ist keine Zauberei, du dummes Mädchen, und noch hat sich niemand materialisiert – du bildest dir etwas ein. Zu viel Fantasie kann die Wahrnehmung ebenso stören wie zu viele Zweifel.«
    Ernie seufzte schwer. »Hör mal, Maisie, Spätzchen, ich will mich ja nicht beschweren, aber ich bin hier, und alle anderen wissen, dass ich hier bin, da musst du doch auch merken, dass ich hier bin und …«
    »Ich hab einen!«, schrie Maisie plötzlich. »Ich hab einen, der durch den Wirrwarr und das Chaos zu mir durchdringt!«
    »Na, Gott sei Dank«, seufzte Dexter. »Wurde verdammt noch mal auch Zeit.«
    »Ich muss auf vollkommener Stille bestehen, und keine Flüche oder Schimpfworte bitte«, keuchte Maisie und griff nach einem Glas Wasser. »Ich bin wie ausgetrocknet. Am Verdursten. So ist es besser. Also, wenn du dich mir einfach zeigen könntest.«
    »Ta-dah!« Ernie vollführte spöttisch einen kleinen Zappel-tanz.
    »Sie sagt mir, dass sie wieder vereint werden will«, sagte Maisie triumphierend. »Dass sie nicht ruhen wird, bis sie wieder vereint ist.«
    »Sie?« Dexter und Frankie sahen einander fragend an.
    »Warte mal, Spätzchen.« Ernie hörte auf zu zappeln und runzelte die Stirn. »Du scheinst kapiert zu haben, worum es mir geht, aber ich bin keine Sie.«
    »Für mich sieht er wie ein Mann aus«, sagte Lilly zweifelnd. »Er ist wirklich süß.«
    Ernie strahlte Lilly an.
    Plötzlich stieß Maisie einen gespenstischen Schrei aus. Frankie umklammerte Dexters Hand noch fester. Lilly wimmerte.
    Im Laden wurde es eisig kalt, und ein Windstoß, zunächst nur sanft, wehte durch die Dunkelheit, kräuselte die im Halbschatten auf den Ständern hängenden Kleider, sodass sie im Kerzenschein in allen Regenbogenfarben tanzten und schimmerten. Dann nahm der Wind an Stärke zu und wurde zu einem heulenden, tosenden Sturm, wie ein Amok laufendes, unsichtbares Lebewesen.
    Dann, ebenso plötzlich, wie er begonnen hatte, hörte er wieder auf.
    Es herrschte vollkommene Stille.
    »Sie ist hier!«, krächzte Maisie heiser. »Ach, lieber Gott und alle Heiligen, sie ist hier.«
    »Himmel!« Dexter blinzelte ungläubig, als eine Schattengestalt aus dem Zwielicht auftauchte. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    Frankie wurde schrecklich übel. Sie zitterte von Kopf bis Fuß. Sogar Lilly schwieg.
    »Sprich zu mir.« Maisies Stimme klang nun gurrend. »Sag etwas.«
    »Und wie ich dir was sagen werde, du doofe alte Kuh.« Eine höchst aufgebracht wirkende Frau in weißem Petticoat und nach Mode der Vierzigerjahre unter einem Haarnetz zusammengerafftem Blondhaar stolzierte durch den Ladenraum. »Ich möchte mal wissen, was zum Teufel dir einfällt, uns zu stören. Aber nachdem du es nun schon einmal getan hast, wäre ich dankbar, wenn du diesen Hokuspokus wieder rückgängig machen könntest, damit wir wieder dorthin können, wo wir

Weitere Kostenlose Bücher