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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Tasche zurück und blickte sich suchend um. Ja, dort war ein Wasserhahn, über einem italienischen Marmorbecken. Vorsichtig öffnete Gillian die Drahttür der Voliere und schob sich hinein. Die Vögel flatterten alarmiert auf. Gillian schloss hinter sich die Tür, bevor eines der Tiere entweichen konnte, und holte die leere Schüssel. Dann verließ sie die Voliere wieder, mit genau der gleichen Sorgfalt, und ging zum Hahn, um die Schüssel zu füllen. Wie typisch das doch für Rachel ist, dachte sie ärgerlich, während das Wasser lief, die armen Tiere dursten zu lassen! Normalerweise war es das Erste, was man am Morgen tat – nachsehen, ob die Tiere versorgt waren. Jeden Morgen! Doch sie wartete wahrscheinlich auf Nevil und darauf, dass er sich um alles kümmerte. Nun, Nevil würde nicht mehr viel länger kommen! Er würde wütend sein, natürlich, wenn er herausfand, was Gillian getan hatte. Doch es war zu seinem Besten, dass sie es tat. Manchmal musste man grausam sein, um Gutes tun zu können, es ging eben einfach nicht anders. Wenn Nevil erst einmal nicht mehr unter Rachels Einfluss stand und seinen Kummer überwunden hatte, würde er verstehen. Und er würde Gillian verzeihen. Sie trug die gefüllte Wasserschüssel zur Voliere und trat ein. Die Vögel hoch oben im Orangenbaum beobachteten sie, als sie sich bückte und die Schale an ihren alten Platz zurückstellte.
    »Was machen Sie hier?« Die Stimme kam von hinter ihr, die Worte leise und anklagend. Gillian stieß einen unterdrückten Schreckensruf aus und erhob sich hastig, wobei sie sich zur Tür der Voliere umdrehte.
    »Die Vögel …«, plapperte sie.
    »Die Vögel hatten kein Wasser mehr … ich habe die Schüssel gefüllt, dort drüben am Wasserhahn.« Sie deutete nervös auf das italienische Becken.
    »Ich möchte wissen, was Sie überhaupt hier machen? Sie haben hier nichts zu suchen. Sind Sie vielleicht eine Diebin?« Der Draht war zwischen ihnen, doch Gillian befand sich in der Voliere, und sie hatte das überwältigende Gefühl, in der Falle zu sitzen. Die Ungerechtigkeit der Anschuldigung steigerte ihre Panik. Sie zerrte die entstellte Fotografie aus der Tasche.
    »Nein! Selbstverständlich bin ich nicht hergekommen, um zu stehlen! Ich habe das hier mitgebracht!« Trotzig hielt sie das Bild hoch. Ein leiser Seufzer.
    »Geben Sie es mir.« Die Drahttür wurde geöffnet, und Gillian war nicht mehr allein in der Voliere. Eine Hand griff nach der Fotografie.
    »Nein!« Gillian stolperte zurück, stieß die frisch gefüllte Wasserschüssel um und verschüttete den Inhalt auf den sandigen Boden. Sie packte das Bild fest und drückte es an ihre Brust.
    »Wie dumm Sie doch sind«, sagte die leise Stimme.
    »Und wie hässlich.«
    Ein paar Minuten später klickte die Drahttür der Voliere ins Schloss. Die Vögel hatten sich auf die obersten Zweige ihres Baums zurückgezogen, wo sie sich schweigend und furchtsam dicht zusammendrängten. Das einzige Geräusch stammte vom Wasserhahn, der in das italienische Becken tropfte, ein monotones, leises, unablässiges Platschen, als ein Tropfen nach dem anderen auf dem Marmor zerplatzte. Schließlich flog ein Kanarienvogel, tapferer als seine Artgenossen, hinunter zum sandigen Boden der Voliere. Er hüpfte zur Wasserschüssel, sprang auf den Rand und trank. Die anderen fassten Mut. Auch sie kamen herab, und durstig wie sie waren, entstand bald ein Gedränge an der Schüssel. Der erste Kanarienvogel stieg aus dem Getümmel auf und landete auf dem Kopf der reglos daliegenden Gestalt in der Ecke der Voliere. Auf seinem neuen Aussichtspunkt angekommen, öffnete er den Schnabel und begann zu zwitschern.
    KAPITEL 16
    Als Meredith und Alan
    Markby nach Malefis Abbey zurückkamen, war Mrs. Pascoe gerade dabei, einen Stapel dicker Einkaufstüten vom Supermarkt aus dem Mini zu laden. Sie eilten herbei und halfen ihr, die schweren Tüten in die Küche zu tragen.

    »Ich schätze, das habe ich die längste Zeit gemacht«, sagte die Haushälterin, während sie die Einkäufe flink in der Speisekammer, im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe verstaute.
    Meredith wechselte einen Blick mit Markby, der nur die Schultern zuckte.
    »Hat Mrs. Constantine …?« Meredith zögerte.
    »Ob sie mir gesagt hat, dass sie das Haus verkaufen will?« Mrs. Pascoe wandte sich in der Speisekammer um. Sie hielt ein Paket Puderzucker in der Hand.
    »Ja. Nach dem Frühstück ist sie zu mir gekommen. Ich kann nicht sagen, dass ich überrascht war. Ich

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