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Blut im Schnee

Blut im Schnee

Titel: Blut im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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ja, etwas Wichtiges herauszufinden. Bestenfalls bevor der nächste Mann dran glauben muss.“
    „Enrique?“, flötete Kim, was Thorsten ziemlich unangebracht fand.
    „Lass das! Der Mann arbeitet für mich.“
    „Entschuldige, aber mit diesem Namen verbinde ich automatisch einen heißen Kerl, der mehr als eine Sünde wert ist.“
    „Du musst mich ja echt für ein Charakterschwein halten …“
    „Nein. Aber, sei mal ehrlich, du bist auch nur ’n Kerl.“
    „Kim! Geh wieder an die Arbeit und verschone mich mit diesem Blödsinn“, schimpfte er.
    „Muss ich gleich sowieso, die Pause ist fast um. Vorstellen darfst du mir den aber schon mal …“
    Thorsten schüttelte den Kopf. Kim war einfach unverbesserlich. Sie benahm sich selten so, wie man es erwarten würde. In den meisten Fällen tat sie genau das Gegenteil von dem, was man vermutete.
    „Ich denke, es lässt sich einrichten, dass ihr euch mal über den Weg lauft“, erwiderte er. Dass sie sich keine großen Chancen ausrechnen sollte, verschwieg er aber vorerst.
    „Okay. Ruf an, wenn was ist. Auch, oder vor allem, wenn ihr was Neues wisst.“
    „Mache ich. Bis dann“, entgegnete er und legte auf.
     
    ***
     
    Joachim rieb sich über die Schläfen. Vor ihm lag ein Stapel Strafanzeigen, die etwas mit Auseinandersetzungen zwischen Männern zu tun hatten. Keine davon erfüllte die Kriterien, nach denen er gesucht hatte. Nur eine der Anzeigen passte zu dem, was er zu finden gehofft hatte. Dabei ging es um Körperverletzung. Zwei Männer waren aneinandergeraten und einer der beiden war im weiteren Verlauf des Streits handgreiflich geworden. Der schwule Mann, der an dieser Auseinandersetzung beteiligt war, trug eine aufgeplatzte Lippe davon, was ihn zu der Anzeige animiert hatte. Der Täter in diesem Fall schied leider allein schon durch seinen Beruf aus. Joachim bezweifelte, dass der Mann irgendwelche medizinischen Kenntnisse besaß – da er sein Geld als Gerüstbauer verdiente. Ihn zu verdächtigen hielt Joachim für reine Zeitverschwendung. Um sich später nichts vorwerfen lassen zu müssen, bat er eine Kollegin, den Mann trotzdem zu überprüfen.
    Anschließend erkundigte er sich bei Henrik, doch der hatte auch nichts Neues zu berichten. Martin Brauer schien wirklich kein Profil auf dieser Kontaktseite im Internet zu haben. Damit rückte die Seite als Auswahlportal des Täters etwas in den Hintergrund. Dennoch bat Joachim Henrik, dort nach dem jüngsten Opfer zu suchen. Es bestand schließlich die Möglichkeit, dass Brauer sich nicht mit seinem wahren Namen angemeldet hatte. Wäre dem so, müssten sie das ganze Portal etwas genauer unter die Lupe nehmen.
    In der Zwischenzeit hatten sich schon zwei der Kollegen damit beschäftigt, nach wie auch immer auffälligen Vorkommnissen zu suchen, die irgendwie mit einem Jäger, Schlachter oder Metzger im Zusammenhang standen. Die Nachfragen bei Ärzten, Apotheken und Kliniken im weiteren Umkreis waren ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Um Zeit zu sparen, waren an alle, die infrage kamen, Faxe verschickt worden.
    Es war egal, wie Joachim es drehte und wendete, er wusste nicht, in welche Richtung er noch ermitteln sollte. Das private Umfeld der Opfer hatte auch nicht viele, zum Teil sogar gar keine, Anhaltspunkte ergeben. Während er erneut die einzelnen Untersuchungsberichte durchlas, wartete er auf das Ergebnis der Spurensicherung. Dieses Mal einen Hinweis, oder gar eine heiße Spur zu finden, glich schon beinahe einem Sechser im Lotto. Ein Umstand, der ihn kaum schlafen ließ. Die wenigen Stunden, die er zu Hause im Bett verbrachte, ließen ihn kaum zur Ruhe kommen.
     
    ***
     
    Thorsten kam etwas zu spät zum Mittagessen, was nur an der Suche nach einem Parkplatz lag. Um die Mittagszeit war es normalerweise nicht so schwierig, noch freie Plätz zu ergattern. Ausgerechnet an diesem Tag schien es aber viele in die Fußgängerzone zu ziehen, denn das Hinweisschild zeigte an, dass die Konstantin Tiefgarage schon besetzt war. Nachdem er den Wagen schließlich im Basilika Parkhaus untergebracht hatte, lief er im Eiltempo zum Kornmarkt hinunter. Dass er dabei nicht auf dem Hosenboden landete, war reine Glückssache. Sie hatten ausgemacht, sich um halb eins im Bitburger Wirtshaus zu treffen und inzwischen war es beinahe zwanzig vor.
    Leicht außer Atem drückte er die Tür auf und sah Enrique an einem der Bartische sitzen, die rechts an der Wand standen.
    „Entschuldige, das nächste Mal nehme ich den

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