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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Event gewesen. Einige dieser irren Vögel waren sogar so verrückt, sich die Zähne machen zu lassen, damit sie authentischer aussahen. Die hatten teilweise echt nicht alle Latten am Zaun. Aber solange sie friedlich blieben und mich in Ruhe gelassen haben, war mir egal, wie sie herumrannten. Hauptsache, sie haben ihre Rechnung bezahlt.“ Frederico nickte langsam, als würde er über das Gesagte nachdenken. Dann fuhr er sich mit einer Hand über das Kinn und murmelte: „Das klingt alles sehr einleuchtend. Verzeiht mir, wenn ich trotzdem stutzig werde, wenn ich über Leichenfunde informiert werde, bei denen merkwürdige Einstichlöcher zu finden sind. Unter anderem hier.“ Er tippte sich seitlich an den Hals. „Das fällt kaum unter die Kategorie Einbildung, denn ich vertraue auf die Integrität unserer Gerichtsmediziner. Daher auch mein Gedankenspiel.“
    „Da will euch jemand zum Narren halten“, meinte Alistair im Brustton der Überzeugung. „Der hat wohl zu viel Quentin Tarantinos From Dusk till Dawn geguckt.“
    „Ich kenne diesen Film nicht“, murmelte Frederico.
    „Das ist auch nicht dringend notwendig“, warf ich eilig ein. „Der ist nichts für schwache Gemüter.“
    „Dennoch komme ich nicht umhin, gewisse Absurditäten in Betracht zu ziehen, denn trotz rationaler Erklärungen bleiben bestimmte Fragen unbeantwortet“, dachte Frederico hörbar nach. „Da wäre der Tote vor zwei Tagen in der Gasse nahe dem Vatikan. Er hatte diese erwähnten Einstichlöcher und unser Pathologe erklärte, diese wären um den Zeitpunkt des Todes herum aufgetreten, wobei die eigentliche Todesursache zwei Schüsse in den Brustkorb des Mannes gewesen sein sollen. Normalerweise wäre er verblutet, aber man fand sowohl am Tatort als auch während der Obduktion zu wenig Blut. Heute Morgen dann diese beiden Leichenfunde im Kolosseum, wovon einer ebenfalls diese Einstiche am Hals aufwies und der Korpus laut pathologischem Gutachten kaum noch Blut enthielt. Beiden Männern waren zusätzlich die oberen Halswirbel gebrochen worden. Wie passt das zusammen?“ Er sah uns bei seinen Worten an, als erwartete er von uns die Lösung dieses Rätsels - die wir ihm zweifelsfrei hätten geben können, was sich jedoch übel destruktiv auf unser Verhältnis ausgewirkt hätte.
    „Ein durchgeknallter Serienmörder?“, grübelte Alistair laut, schlug gleichzeitig nach etwas Unsichtbarem und brummte: „Zisch ab, du dämliche Mücke.“
    „Ist es nicht die Aufgabe der Polizei, das herauszufinden?“, versuchte ich das Thema zu wechseln.
    „Natürlich, Faye. Doch kannst du dir sicher denken, dass so ungewöhnliche Einzelheiten auch in den Büros der Staatsanwaltschaft ihre Runde machen.“ Er versah mich mit einem unerfreuten Lächeln. „Anhand der Berichte sowie der Vorgeschichte deiner Mutter mache ich mir in solchen Fällen selbstverständlich meine Gedanken.“
    „Und anhand dieser Vorkommnisse halten Sie die Existenz von Vampiren nun doch für möglich?“
    Mir war danach, meinen Gatten für diese Worte unter dem Tisch einmal kraftvoll gegen das Schienbein zu treten. Weil er diesen Gedanken auffing, zog er sein Bein fort und schenkte mir ein verstehendes Zwinkern. Ich schickte ihm einen grimmigen Blick.
    „Nein, wie ich schon sagte, halte ich es für blanken Unsinn. Aber ich halte es für möglich, dass sich jemand dafür ausgibt. Ich hoffe, die Kollegen werden den Täter schnell finden, denn ich kann in meiner Stadt keinen Serienmörder gebrauchen, der neben Angst und Schrecken zusätzlich die Fantasie der Presseleute anregt -insbesondere in der Hauptsaison. Noch sind sämtliche Einzelheiten unter Verschluss, aber wenn etwas durchsickert, bleiben die Touristen weg und wir haben einen handfesten Skandal, ganz abgesehen davon, wie der Vatikan reagieren wird. Die machen erst dem Bürgermeister und der dann mir die Hölle heiß“, entgegnete Frederico.
    Alistair schob mit seinem Hintern meinen Arm von der Lehne und quetschte sich dann neben mich. „Hattet ihr schon einmal derartige Ereignisse?"
    „Nicht hier in Rom. Ich hörte von solchen Geschichten vor Jahren aus Verona und Florenz, hielt sie aber für puren Unsinn. Ganz so unsinnig waren sie anscheinend doch nicht.“ Er nippte an seinem
    Glas, richtete ich ein wenig auf und räusperte sich energisch. „Wie dem auch sei. Wir sollten diesen gemeinsamen Abend genießen und ihn nicht mit Diskussionen um meine Arbeit trüben. Was meinen Sie, Darian, sollten wir die Damen nicht zu

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