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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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enden konnte. Dann lächelte ich meinem Mann unverfänglich zu. „Meinst du, die Zeit reicht noch für einen Kaffee?“
    „Aber sicher“, entgegnete er und sah zu Alistair hinüber. „Ich glaube, dein Bruder ist ganz begierig darauf, uns aus dem Erdgeschoss je einen Becher des widerwärtigen Gesöffs zu holen, nicht wahr?“
    Der Angesprochene erhob sich unwillig und zeigte ein unerfreutes Zähnefletschen. „Ist er nicht, macht er aber trotzdem.“
    Da geht doch was , signalisierten meine Augen, nachdem Alistair den Raum verlassen hatte und Darian nickte unmerklich. Dein Bruder umwirbt sie schon eine ganze Weile, bislang allerdings vergeblich.
    Meinst du, er wird Erfolg haben?
    Für einen Moment wirkte Darian sehr konzentriert, dann zuckten seine Mundwinkel verräterisch. Wenn er sich nicht völlig dämlich anstellt, ist es nur noch eine Frage der Zeit. Er hat sie mit seinem robusten Charme bereits weich gekocht, nur kam ihm Aryas
    Krankenhausaufenthalt in die Quere. Derzeit verhält er sich ihr gegenüber wie ein Gentleman.
    Sollte mich Darians Aussage nun freuen oder eher sorgen? Ich war mir nicht ganz sicher.
    „Ich spüre, dass ihr euch unterhaltet“, meinte Kahina plötzlich und sah uns streng an. „Ihr könnt also laut sprechen. Arya versteht ohnehin kaum ein Wort.“
    Besser nicht. Ich grinste ertappt. „Es war nicht wirklich wichtig, Kahina.“
    „Und nicht für deine Ohren bestimmt“, ergänzte Darian, zuckte leicht zusammen und zog das BlackBerry aus seiner Tasche hervor. Er sah auf das Display. „Wir müssen in zehn Minuten los.“
    Es ging doch nichts über eine gut funktionierende Weckfunktion an einem Mobiltelefon.
    Somit fiel der Genuss des völlig verwässerten Kaffees aus und die römische Kanalisation erhielt einen halben Liter mehr an Füllmenge.
    Als wir uns von Arya verabschiedeten, stellte ich erfreut fest, dass er sich vom Schreck über meine unbedachte Zudringlichkeit erholt hatte - dank Kahinas Zutun. Er winkte mich sogar näher an sich heran und gab mir seinerseits einen winzigen, verschämten Kuss auf die Wange. Beinahe hätte ich es nicht wahrgenommen, so sacht berührten seine Lippen meine Haut. Dann aber lachte ich ihn vergnügt an und er grinste breit zurück. Dieses Missverständnis war damit offensichtlich aus der Welt geschafft.
    Er winkte uns nach, als wir das Zimmer verließen.
    Eine halbe Stunde später lieferte Darian den Mietwagen ab und wir betraten mit unserem Handgepäck das Flughafengebäude. Wie von meinem Mann vorhergesagt, erwartete uns Jason am Informationsstand und führte uns durch das Gebäude zum Kontrollschalter des VIP-Bereichs.
    Unsere Pässe wurden kontrolliert, wobei selbstverständlich Darian wiedereinmal ohne all das durch die Kontrollen schlüpfte. Im internationalen Abflugbereich trafen wir ihn wieder. Vor einem Shop für Uhren, wo er interessiert die ausgestellte Ware begutachtete. Ich traute meinen Augen kaum.
    „Warum gibst du deine Uhr weg, wenn du jetzt nach einer Neuen schaust, Schatz?“
    „Weil ich keinen teuren Wecker mitschleppen will, aber ohne Uhr irgendwie nur ein halber Mensch bin“, gab er zurück und betrat das
    Geschäft.
    Halber Mensch? Ich schüttelte innerlich den Kopf. Wurde er durch eine neue Uhr denn auf wundersame Weise ein ganzer? Ich setzte mich in Bewegung, als er mir zuwinkte und mich bat, eine olivefarbene Uhr anzusehen.
    „Ist die wüstentauglich, schlag- und beißfest, sowie wasserdicht?“, fragte ich die junge Verkäuferin, die angesichts meiner Fragen etwas überfordert wirkte. Sie bat ihren Kollegen zu Hilfe, der sich als kompetenter herausstellte.
    Ein paar Minuten und zwei Angeboten später verließen wir das Geschäft. Darians Beute war eine relativ preisgünstige Armbanduhr ohne großen Schnickschnack, dafür aber mit allen umwelttauglichen Attributen ausgestattet.
    Dann durften wir zu unserem Flugzeug eilen, das mit laufenden Triebwerken auf uns wartete. Donovan begrüßte uns durch den Lautsprecher und ich benötigte einen Moment, um mich zurechtzufinden. Der Jet war mir unbekannt und wurde wohl hauptsächlich für Geschäftsreisen genutzt. Entgegen Darians derzeit defektem Flieger mangelte es diesem etwas an Komfort. Seine Einrichtung entsprach mehr der funktionellen Art als der Gemütlichkeit. Doch solange wir einen fliegenden Untersatz hatten und nicht gezwungen wurden, per Holzklasse zu reisen, wollte ich lieber nicht meckern.
    Da erst bemerkte ich meinen gestiegenen Anspruch und begann versteckt

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