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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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draußen, um nach Peter Kreuzer zu fragen. Er konnte ihr eventuell etwas mehr zur Überlieferungslage und dem Verbleib der Kartoninhalte sagen. Ihr junger Helfer meinte jedoch: »Mein Direx ist grade mal raus. Zur Mittagspause. Kann etwas dauern.«
Laura wollte aber nicht warten. »Und sonst gibt es niemanden im Haus?«
»Wir sind bloß zwei, der Direx und ich. Wenn er nich da ist, mach ich alles.«
Trotz dieser stolzen Behauptung glaubte Laura nicht, dass ihr der hilfsbereite junge Mann wirklich weiter helfen konnte. »Vielen Dank. Ich bin mit meinen Recherchen schon so gut wie fertig. Richten Sie Ihrem Direktor bitte aus, dass ich ihn heute Nachmittag anrufen werde?«
Der junge Mann nickte etwas enttäuscht; seine Fachkenntnis war nicht gefragt.
»Ich möchte mich noch persönlich bei ihm bedanken, Sie beide waren ungeheuer hilfreich.«
Ihr kleiner Trost wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt.
Laura wusste nicht, wie lange Judith Brunner noch brauchen würde. Sie hatten sich nicht konkret verabredet. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass der Bus in ein paar Minuten vom Rathausplatz losfahren würde. So beschloss Laura, diese Möglichkeit zu nutzen. Sie wollte rasch nach Waldau zurück – auf Mordkreuzsuche!
     
     
    ~ 36 ~
     
    In der Kreisbehörde wurde Judith Brunner von Lisa Lenz begeistert begrüßt: »Guten Tag. Hatten Sie einen schönen Sonntag? Gibt es denn was Neues?«
Ohne auf ihre Neugier weiter einzugehen, bat Judith Brunner: »Sie könnten mir helfen, Frau Lenz. Haben Sie Zeit für eine kleine Recherche? Nur hier im Haus, in den alten Unterlagen?«
Ein nettes Lächeln war Dank und Antwort zugleich. »Klar. Was wollen Sie denn wissen?«
»Na ja, alles über einen Emil Winter. Er gilt seit dem Krieg als verschollen und er stammt aus Waldau, Jahrgang 1910. Mehr hab ich leider nicht. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas gefunden haben, ja? Ist Dr. Grede oben?«
»Er hat sich eben seinen Tee gekocht«, gab Lisa Lenz bekannt.
Woher wusste sie das hier am Empfang?
»Sicher bekommen Sie noch eine Tasse ab. Dr. Grede hat aber nie Milch da«, konnte sie auch noch ergänzen.
Judith Brunner bedankte sich lächelnd, und als sie sich zur Treppe wandte, konnte sie den Duft des Tees auch riechen. Lisa Lenz hatte eine feine Nase.
Auf ihr Klopfen wurde sie von Dr. Grede freundlich hereingebeten. »Möchten Sie eine Tasse Tee mit mir trinken? Wie mögen Sie ihn?«
»Danke, gern. Pur ist er mir am liebsten.«
»Finde ich auch, da schmeckt man ihn schön klar. Haben Sie Neuigkeiten für uns?«
Judith Brunner berichtete ihm von der Entdeckung der Fotos, die aus Emil Winters Besitz stammen mussten. Die Geschichte mit dem Mordkreuz erwähnte sie mit aller Vorsicht: »Wir wollen allerdings keine Möglichkeit auslassen. Wie sieht es hier aus?«
»Na, über den Sonntag hat sich nichts ergeben. Wir müssen sehen, was heute von der Technik an Spurenauswertung kommt.«
»Paul Ahlsens ist immer noch nicht aufgetaucht«, setzte Judith Brunner hinzu.
»Hat er Laurenz Heitmann ermordet? Ist er auf der Flucht?«, war die nächstliegende Schlussfolgerung Dr. Gredes.
Die Kommissarin war sich da nicht so sicher. »Wir haben kein Motiv!«
»Lange können wir nicht mehr warten, dann müssen wir ihn suchen lassen. Wenn er in den nächsten paar Stunden nicht auftaucht, geben wir ihn in die Fahndung.«
»Einverstanden.« Judith Brunner wechselte das Thema. »Ich habe Lisa Lenz gebeten, wegen Emil Winter etwas zu recherchieren. Geht das in Ordnung?«
Dr. Grede stimmte zu: »Das macht sie sicher gern. Rumtelefonieren, Kollegen scheuchen. Sie wird schon etwas herausfinden!«, doch dann schränkte er trotzdem noch ein: »Bloß weg darf sie da unten nur, wenn sie sich eine Vertretung organisiert.«
»Geht klar, ich sage ihr noch mal Bescheid. Danke. Haben Sie die Protokolle der Befragungen der beiden Kunden vom Frachtschalter schon?«
Dr. Grede zog gezielt eine Aktenmappe aus einem Bodenstapel hervor.
Er musste also ein System in seiner Ablage haben, das er beherrschte, stellte Judith Brunner bewundernd fest.
»Ich hatte den Eindruck, dass die beiden keinen Schimmer hatten. Warten Sie«, Dr. Gredes Blick suchte die entscheidende Information auf dem Blatt, »was schreibt denn unser Kollege, ah, hier: Bla, bla, ›... hat von dem anderen Kunden nichts bemerkt, er hatte es eilig und wollte keine Zeit verschwenden. Abwiegen, aufladen, bezahlen und ab .‹ So, und der andere ähnlich. Er kannte weder den zweiten Kunden

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