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Blutgeld

Blutgeld

Titel: Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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sein. Aber es ist erlaubt. So ist das nun mal.»
    «Hör zu, Jack, es tut mir leid, wenn ich vielleicht prüde klinge, aber wenn ich Informationen über Hammud hätte, könnte ich mich an die Behörden wenden, und die könnten ihm ein bisschen einheizen.»
    Jalal schnaubte wieder und leerte sein Glas Wodka in einem Zug, was sehr unprinzlich war und den sudanesischen Diener wie Hop-Sing auf leisen Sohlen hereinkommen ließ, um das Glas wieder auf sein fürstliches Maß zu bringen. «Sam, Sam, Sam», sagte der Prinz. «Ich muss dir mal was erklären.»
    «Ja. Ich höre.»
    «Diese ganze Aufregung um Hammud geht völlig an der Sache vorbei. Wirklich. Es geht gar nicht um Hammud. Das kannst du mir glauben.»
    «Um wen geht es dann?»
    «Um andere. Freunde. Begreifst du denn nicht, um wen es da geht?»
    «Nein. Sag’s mir. Wer steckt hinter ihm? Der Herrscher des Irak?»
    Jalal lachte über Sams Einfältigkeit. «Ja, natürlich. Aber es ist mehr als das, mein lieber Sam. Mit dieser Geschichte hast du dir erheblich mehr aufgehalst, als du ahnst.»
    «Wer steckt sonst noch mit Hammud unter einer Decke?»
    Jalal lachte wieder. Dies wurde allmählich eins seiner Spiele. «Oh, ich glaube, du würdest eine Reihe von anderen Prinzen aus Saudi-Arabien finden, die mit ebendiesem Gentleman investiert haben. Eine ganze Reihe. Und es gibt andere, woanders.»
    «Wen noch?»
    «Du könntest bestimmte Freunde des Königs von Jordanien fragen.»
    «Wirklich?»
    Jalal lächelte. «Du könntest bestimmte Freunde des Königs von Marokko fragen.»
    «Was würden sie sagen, wenn ich sie fragen würde?»
    Jalal brüllte vor Lachen. «Kein Wort, natürlich. Und sie würden dich fortschaffen und erschießen lassen, weil du überhaupt die Frage gestellt hast. Aber mein lieber Sam, du bist so ein liebenswerter Tor, dass du immer noch nicht begreifst, was ich dir sage. Weil all diese Leute, die ich erwähnt habe – diese Könige und Prinzen, ganz zu schweigen von einem kleinen Wurm wie Nassir Hammud –, nichts sind ohne die Hilfe ihrer Freunde und Beschützer im Westen. Und aus diesem Grund, mein lieber Sam, verschwendest du deine Zeit mit diesem albernen Feldzug gegen diesen irakischen Burschen. Es wird nichts ergeben. Der Mann hat Freunde. Also gib’s auf.»
    «Aber er ist gefährlich.»
    «Gib’s auf. Entspann dich. Genieße das Leben. Das hab ich schon versucht, dir vor ein paar Jahren klarzumachen, aber du wolltest nicht auf mich hören.»
    Sam zuckte bei der Erinnerung schmerzhaft zusammen. Fünf Jahre zuvor, in einer Zeit, die ihm jetzt wie ein anderes Leben vorkam, hatte Jalal ihm ein einfaches geschäftliches Arrangement vorgeschlagen. Was ganz Normales, hatte er gesagt. Privatgeschäftsbereich.
    Er wollte Sam eine Summe von fünfhunderttausend Dollar pro Jahr bezahlen, wenn er sich bereit erklärt hätte, sich als Eigentümer von Aktiva auszugeben, deren Wert ein Vielfaches dieser Summe betragen hätte. Das Geschäft war einfach. Sam hätte auf seinen eigenen Namen die Konten auf den Cayman-Inseln eröffnet, auf denen die Gelder hinterlegt worden wären, und dann sollte er die Bankbücher und sämtliche anderen Unterlagen Jalal übergeben sowie eine Vollmacht, mit der Jalal die absolute Kontrolle über das Geld gehabt hätte. Es war so einfach. Das Einzige, was Sam zu tun brauchte, war zu lügen; zu behaupten, er besäße bestimmte Gelder, deren Eigentümer er in Wirklichkeit nicht war. Aber Sam hatte mehr wissen wollen. Er hatte gefragt, wieso Jalal so viel Geld verstecken musste und wie er überhaupt da rangekommen war und ob irgendjemand ein Verbrechen begangen hatte, um es zu bekommen. Er wollte wissen, ob das Geld aus dem Drogenhandel oder aus illegalen Waffengeschäften kam oder aus irgendeiner anderen Tätigkeit, der Jalal nachging, um sein Vermögen zu vermehren. Doch der Prinz hatte einfach einen Finger auf den Mund gelegt, als wollte er sagen: Freunde stellen keine Fragen. Sam hatte ein paar Augenblicke lang herumgedruckst und schließlich – zu seiner eigenen Überraschung und zum noch viel größeren Erstaunen des Prinzen – nein gesagt. Er könne es nicht tun. Es wäre nicht recht. In diesem Fall, hatte Jalal gesagt, sollte er sich vielleicht nach einem anderen Kunden umsehen. Worauf Sam seinem Klienten vorgeworfen hatte, ihn bestechen zu wollen. Das war dem saudischen Prinzen als ein krasser Verstoß gegen die guten Manieren erschienen. Und so war die Freundschaft zerbrochen. Sam hatte an jenem Tag Jalals Büro

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