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Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Titel: Blutherz - Wallner, M: Blutherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wallner
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dunkelroten Brei darauf.

    »Oh mein Gott.« Zum zweiten Mal wandte Sam den Kopf ab.
    »Boo – kkhh«, ermunterte Voronedz und steckte einen Löffel hinein.
    »Koste es wenigstens.« Richard setzte sich zu ihr. »Sonst beleidigst du ihn.«
    Samantha nahm eine winzige Spitze von dem Essen und schmeckte. Sie schmeckte etwas mehr: Der Brei hätte besser gewürzt sein müssen, aber im Großen und Ganzen war es ein Eintopf, der sich essen ließ.
    »In der Not frisst der Teufel Fliegen«, seufzte sie, machte »mmmmhhh!« zu Voronedz und aß.
    Sie aß den ersten Teller leer und ließ sich einen zweiten geben. Sie fühlte, wie das gegarte Fleisch ihr Kraft gab; die Zutaten aus Gemüse, Blut und Werweißwas taten ihr gut. Sie spürte auch, dass das Kind durch die Nahrungsaufnahme ruhiger wurde.
    »Wann können wir weiter ans Ziel?« Sie kratzte den letzten Rest aus dem Teller.
    »Ruh dich erst mal aus.«
    »Mir geht es gut. Wir müssen zur Festung hoch, je eher, desto besser.«
    Richard gab das Geschirr dem Hausherren, der es achtlos in die volle Spüle stellte.
    »Teddie ist uns sicher schon auf der Spur«, ließ Sam nicht locker. »Vielleicht sogar Valerian. Wir müssen ihnen zuvorkommen.«
    »Es hat wirklich keine Eile.« Traurig, zugleich liebevoll sah Richard sie an. »Die in der Festung wissen längst, dass wir kommen.«
    »Was? Hat er uns verpfiffen?« Unauffällig zeigte sie auf Bogdán.

    »Ich fürchte, sie wussten es von Anfang an.«
    »Aber wieso …?« Noch während Sam die Frage stellte, fiel ihr die Antwort ein. Sie erinnerte sich an die flüsternde Stimme, die im Wald auf sie zugekrochen war, die erleuchtete Finsternis, die Präsenz jener dunklen Macht. »Wir sind aufgebrochen, um den Extrakt der Barhyaghtarkirsche zu finden, wir sind losgezogen, um mich davor zu bewahren, ein Vampir zu werden. Und jetzt?«, fragte sie leise. »Was wird in der Festung mit uns geschehen?«
    »Ich weiß es nicht.« Richard legte beide Hände auf ihre Schultern. »Ich weiß nicht einmal, ob sie dort den Barhyaghtarsaft haben.«
    »Ich aber.« Mit entschlossenen Augen sah sie ihn an. »Ich habe es geträumt. Und sagtest du nicht: In meinen Träumen liegt alles begründet ?«
    »Du hast recht«, antwortete Richard mit plötzlicher Klarheit. »Wenn du bereit bist, dann brechen wir auf.«
    Sie wollte sich wegdrehen, aber Richard hielt sie fest.
    »Samantha, ich … wollte dir sagen, egal was dort oben passiert, ich bin immer für dich da. Weil ich dich nämlich …«
    Liebevoll legte sie ihm die Hand auf den Mund. »Nicht jetzt, Dickie.« Sie lächelte. »Das kannst du mir sagen, wenn wir heil von dort oben zurück sind.«
    »Ja, das ist besser.« Er schluckte und senkte den Blick.
    Sie trat ans Fenster. Es hatte zu schneien aufgehört. Wellig deckte das Weiß die scharfen Formen des Gebirges zu. »Dort auf dem Felsen werden wir erwartet.« Auch wenn Sam sich ihre plötzliche Zuversicht nicht erklären konnte, lächelte sie in die weiße Landschaft hinaus.

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    W ie zwei Pilger brachen sie auf. Da Sams Kleider ir gendwo im Karpatenwald lagen, hatte Bogdán auch ihr eine Kutte gegeben. Damit nicht genug, wollte er ihnen die Reise erleichtern und führte sie in den Stall. Neben einigen Ziegen, Hühnern und Hasen hielt er dort auch zwei Lasttiere. Sam dachte zuerst, es seien Pferde, aber ihre Köpfe waren zu groß, die Beine zu kurz, sie wirkten plumper.
    »Khh«, machte Voronedz zur Erklärung.
    »Maultiere«, sagte Richard.
    Es gab keine Sättel zum Reiten, der Hausherr legte den Tieren die Packdecken über, zäumte sie auf und ließ es sich nicht nehmen, die Schwangere persönlich hinaufzuheben.
    »Hast du nicht mal gesagt, dass du reiten kannst?« Richard saß bereits auf dem anderen Tier.
    »Na ja, aber nicht auf so was.« Sie klammerte sich fest. »Ich bin unsere Highland-Ponys gewohnt.«
    »Einmal Reiter, immer Reiter.« Geschickt dirigierte Richard das Maultier aus dem Stall, drückte Bogdán zum Abschied die Hand und ließ sein Muli den Hügel hochlaufen. Samantha presste ihrem Maultier die Absätze in die Flanke; ohne Hast holte das Tier zu Richard auf. Auch das habe ich geträumt, erinnerte sie sich. Allerdings bin ich in meinem Traum auf einem rabenschwarzen Hengst durch die Nacht geprescht, vor mir galoppierte ein dunkel gekleideter Mann. Damals glaubte ich, Teddie führe mich durch die majestätische Landschaft, ich glaubte sogar, dass wir in unseren Flitterwochen wären. Sam stieß das träge Tier unausgesetzt an, damit

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