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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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bereits von den Flammen eingekreist. Er
musste aufgeben, und schließlich wich er so weit zurück, bis die Luft um ihn herum wieder klar war und er ein paar Arbeiter erkennen konnte, die früh dran waren und jetzt das Inferno betrachteten.
    Sie bewegten sich nicht, schrien nicht, unterhielten sich nicht einmal miteinander. Stattdessen standen sie einfach nur da und starrten mit leeren Gesichtern in die Flammen. Einer der Männer stand hinter seinem Sohn und legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern, während alles, wofür sie gelebt und gearbeitet hatten, vernichtet wurde. Das Kind war zu jung, um bereits die Resignation verinnerlicht zu haben, die die Älteren zeigten, und sein Gesicht verriet deutlich seine Verzweiflung.
    Josh duckte sich unwillkürlich, als der Rest Benzin, der nicht aus dem Traktor gestohlen worden war, explodierte. Die Flammen flackerten kurz, bevor sie noch höher loderten. Er rannte hinter seinen Land Cruiser, ließ sich zu Boden fallen, lehnte sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Diese Leute waren weiß Gott wie lange schon jeden Tag hierhergekommen und hatten sich krumm gearbeitet, um etwas aus ihrem Leben zu machen. Um etwas zu schaffen, das sie ihren Kindern geben konnten. Und jetzt war das alles weg. Jetzt hatten sie gar nichts mehr.
    Als ihm einfiel, dass Präsident Mtiti in einer Woche hier zu Fotoaufnahmen erwartet wurde, rammte er seinen Ellbogen frustriert gegen die Seite des Wagens. Wie um alles in der Welt hatte sein Leben nur diesen Verlauf nehmen können? Egal, was in seinen Akten stand, er war kein schlechter Mensch. Er hatte hart gearbeitet, um etwas aus sich zu machen. Und er war bereit gewesen, hart dafür zu arbeiten, dass das den Menschen hier ebenfalls gelang. Doch er schaffte es nicht. Alles, was er anfasste, verwandelte sich in Scheiße. Gott hasste ihn aus irgendeinem
Grund. Und Er hasste ihn so sehr, dass Er bereit war, alles und jeden in seiner Umgebung zu zerstören.
    Josh sah auf, als er das Knirschen von Schritten hörte, die sich ihm näherten. Er entdeckte Tfmena, der mit einer Mischung aus Enttäuschung und Schicksalsergebenheit - so kam es Josh zumindest vor - auf ihn herabblickte. Der Afrikaner bedauerte wahrscheinlich gerade, dass er ihm in der Gasse den Arsch gerettet hatte.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist«, sagte Josh, obwohl er wusste, dass Tfmena ihn nicht verstehen würde.
    Der Afrikaner packte ihn am Arm, zog ihn hoch, legte ihm die Hände auf die Schultern und sah ihm direkt in die Augen. »Und was würden Sie tun, wenn Sie es wüssten?«
    Josh blinzelte ein paarmal und versuchte zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. »Sie … Sie sprechen Englisch?«
    »Einigermaßen.«
    »Warum haben Sie mir das nicht schon früher verraten?«
    »Ich hatte Ihnen nichts zu sagen.«
    »Aber jetzt schon?«
    »Ich glaube so langsam, dass Sie jemand sind, der es wert ist, dass man ihm gewisse Dinge sagt.«
    Josh stieß ein bitteres Lachen aus. »Da haben Sie Unrecht. Vor ein paar Wochen konnte ich Ihr Land nicht einmal auf einer Karte finden. Und wissen Sie, wie viel Erfahrung ich mit Landwirtschaft habe? Als ich sechzehn war, habe ich versucht, hinter dem Wohnwagen meiner Eltern Gras anzubauen, doch das Zeug ist eingegangen.«
    Tfmena wirkte plötzlich gereizt. »Aber jetzt ist nicht vor ein paar Wochen. Sie sind hier. Und Sie wissen jetzt, wo Sie sind, oder?«
    Josh nickte stumpf, doch es war nur ein Reflex. Afrika
war im Begriff, ihn zu brechen. Ihn in jemanden zu verwandeln, der nur herumsaß und über die Ungerechtigkeit jammerte, anstatt etwas dagegen zu tun. Das hatte nicht einmal das Gefängnis geschafft.
    Tfmena öffnete den Mund, um etwas zu sagen, klappte ihn jedoch wieder zu, als er Gideon entdeckte, der auf sie zugerannt kam.
    »Was ist passiert?«, schrie Gideon. »Was haben Sie getan?«
    »Ich habe überhaupt nichts getan«, sagte Josh, während Tfmena einen Schritt zurücktrat. »Es hat bereits gebrannt, als ich heute Morgen aufgewacht bin.«
    Tfmena schüttelte angewidert den Kopf und hob etwas vom Boden auf. Es sah aus wie eine Katze, doch man konnte unmöglich sicher sein. Sie war vollkommen verkohlt, und ihr Körper war unnatürlich verdreht wie bei dem Affen, den Josh in der Stadt gesehen hatte. Ein dicker Draht, der möglicherweise von einem Kleiderbügel stammte, war um das gewickelt, was vom Schwanz noch übrig war, und daran hob Tfmena das Tier in die Höhe und streckte es

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