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Blutige Spuren

Blutige Spuren

Titel: Blutige Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Liemann
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neben ihnen waren leer.
    » Sie können sich wirklich nicht erinnern, welche weiteren Gäste da waren? « , fragte Sternenberg.
    » Naaa, i hab’s g’socht. «
    Er stand auf und sah über die Trennwände, die es zwischen einigen der Tische gab.
    » Ich könnte schwören, dass da und dort Gäste gesessen haben « , sagte Sternenberg.
    » Halte ich auch für wahrscheinlich « , bestätigte Saskia. » Aber sicher bin ich nicht. Eine gute Augenzeugin gebe ich wohl nicht. Habe das immer anders eingeschätzt. «
    Tarek brachte die Utensilien in den Wagen. Als er zurückkam, hielt er Isabels Diensthandy in der Hand.
    » Warum lässt du das im Auto? «
    » Beim Einsatz immer « , entgegnete sie.
    » Und die Waffe auch « , grinste Saskia.
    » Du hast eine SMS bekommen « , sagte Tarek.
    » Und was steht drin? «
    » Woher soll ich das wissen? Ich lese doch keine fremden Nachrichten. «
    » Ach nee. Gib her. «
    Es war eine Doppel- SMS in Großbuchstaben. Der Anschluss war nicht identifiziert.
    » HABE MICH VIELLEICHT MISSVERSTÄNDLICH AUSGEDRÜCKT . HUTH HAT ALLES ALLEIN DURCHGEZOGEN . POLIZEIPRÄS WURDE IN HUTHS AUTO TRANSPORTIERT . SEESAND , GUSEWSKI , SCHULZE , MÜLLER , SCHMIDT UND EKKER NUR NORMALE GESCHÄFTSPARTNER . GRÜSSE AUS PRAG . «
    Isabel zeigte den anderen das Handy, es wurde von einem zum anderen gereicht.
    » Ich geh den Anschluss prüfen « , bot Isabel sich an.
    Ihnen war klar, dass die SMS nicht anonym sein konnte. Wer ein Handy benutzt, weiß das.
    Isabel saß im Wagen und machte die Abfrage über Funk. Die Auskunft, die sie erhielt, überraschte sie nicht sonderlich.
    Barbara klammerte sich an einen Messinggriff. Der gehörte zu einem der Särge, zwischen denen sie kauerte.
    Die beiden Männer blickten nach wie vor zu ihr herüber.
    Plötzlich hörte sie ein Scharren hinter sich, das sich wiederholte, und das, wie sie jetzt glaubte, seinen Ursprung hinter der Wand hatte. Sie hoffte, dass die Männer wegen dieses Geräusches und nicht ihretwegen hergesehen hatten.
    Es verging eine ganze lange Minute.
    Dann rollte wieder der Sargwagen, es wurde geklappert, Autotüren schlugen zu, der Leichenwagen wurde angelassen und fuhr heraus.
    Vorsichtig lugte Barbara hinter dem Sarg hervor. Zu sehen war nichts. Die beiden Männer mochten fortgefahren sein.
    Hinter der Wand scharrte wieder etwas, diesmal lauter. Barbara entdeckte eine Stahltür, die in die Wand eingelassen war. Sie zog die Waffe aus dem Halfter und entsicherte sie leise.
    » Wir müssen gar nicht nach dem Auto von Frank Huth fahnden und es durchsuchen « , überlegte Sternenberg. » Es ist im Grunde klar, dass wir da irgendwelche Spuren von Polizeivizepräsident von Haberstein finden werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns jemand einen so konkreten Hinweis gibt, der sich dann als Luftnummer erweist.«
    » Wir sollten trotzdem nachsehen, Chef. «
    » Ja, Tarek, wir sollten trotzdem nachsehen. «
    » Ich mein ja bloß. «
    Isabel wählte die Nummer des LKA s. Sie hatte herausbekommen, dass die SMS von einem Mobiltelefon geschickt worden war, das dem Verkäufer aus dem Sexshop gehörte, dem sie gestern mit Saskia einen Besuch abgestattet hatte.
    » Ich brauche ein TKÜ -Protokoll « , sagte sie.
    » Okay « , sagte eine Jungmännerstimme. » Geben Sie Ihre PIN ein, dann die Anschlussnummer. «
    » Ähm … Ich habe beide Anschlussnummern, vom Abgang und vom Empfang einer SMS . Aber ein TKÜ bekomme ich nur von meinem Handy, oder? «
    » Geben Sie erst Ihre ein, dann die andere « , sagte die Stimme ungerührt.
    » Ich meine, ich brauche die Zellenbestimmung vom Abgangshandy, geht das überhaupt? «
    » Werden wir sehen. Normalerweise geht alles. «
    Isabel stöhnte, weil sie es nicht verstand, gab aber die Zahlenketten ein.
    » Moment « , sagte die Stimme.
    Nach zwei Momenten kam die Stimme wieder, kaum interessierter als zuvor. » Für das Abgangs-Mobiltelefon liegt uns bereits ein Anschlussermittlungs-Antrag vor. «
    » Von wem? « , fragte Isabel.
    » Ein Dauerauftrag sozusagen « , sagte die Männerstimme, erstmals leicht belustigt.
    » Was heißt das? Dass wir den Mann seit einiger Zeit abhören? «
    » Ja. «
    » Warum? Ich weiß, dass er einen Erotikshop betreibt … «
    » Darf ich Ihnen nicht sagen. «
    » Sie dürfen mir nicht sagen, warum die Telefonate eines Sexshop-Verkäufers abgehört werden? «
    » Datenschutz. «
    » Aha. Und wer hat den richterlichen Beschluss dafür erwirkt? Welche Dienststelle? «
    » Ich bedaure, das

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