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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Käfer liegen blieb.
    »Du hast das Herr vergessen, du kleine Kröte!« sagte er kalt.
    »Ich hasse Euch, Herr «, zischte Alex. »Wenn Ihr glaubt, Ihr könntet mich beherrschen, habt Ihr Euch getäuscht.«
    Lance lachte leise. »Ich habe nie geglaubt, dass ich einen Vampir beherrschen könnte. Ich will dich demütigen, dich erniedrigen, Alexander. Und nur aus dem Grund, weil es mir Spaß macht. Und das Beste daran ist, dass du dich immer wieder erholst! Ein menschliches Spielzeug ist nicht im Mindesten so interessant wie du.«
    »Ich bin kein Spielzeug, verdammt!«
    Lance sah ihn ein wenig mitleidig an. Er zuckte mit den Schultern.
    »Warum habt Ihr mich hergeholt? Ich komme aus einer Zeit, in der jeder ein mobiles Telefon mit Internetanschluss hat, einen PC und ein Auto! Was zum Teufel soll ich in Eurem finsteren Mittelalter? Ich gehöre nicht hierher!«
    Lance lächelte kalt. » Mittelalter ? – Du hast keinen Zeitsprung gemacht, Alexander. Du bist in der Gegenwart, in unserer Gegenwart.«
    »Aber das hier ist für mich das Mittelalter!« Alex konnte seine Zunge einfach nicht im Zaum halten. Und er hätte sicher noch mehr von sich gegeben, wenn Lance nicht auf einmal neben ihm gewesen wäre, wenn er nicht plötzlich diesen blitzenden Dolch in den Händen gehalten hätte.
    Alex verstummte.
    »Wenn ich Teile von deinem Körper abtrenne ...«, Lance machte eine vielsagende Pause, »dann werden sie nicht automatisch nachwachsen, nicht wahr?«
    Alex versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Doch das Herz schlug ihm bis zum Hals. Hätte er tatsächlich Luft zum Atmen gebraucht , hätte er sicherlich jetzt angsterfüllt gekeucht. Doch er war völlig still. Alles war plötzlich still. Alex wagte nicht einmal, zu denken.
    »Lass es nicht darauf ankommen, Vampir. Hier in meinem Reich werde ich immer der Sieger sein.«
    Er durchtrennte Alex’ Fesseln mit der scharfen Klinge und ließ ihn aufstehen. Alex schwankte leicht, als er auf die Beine kam. Lances Worte hallten durch seinen Kopf, Schmerz raste durch seinen Körper.
    »Wenn du ihn schon als Nahrung verachtest, nimm’ ihn wenigstens als deinen Diener. Ich dulde es nicht, dass du dich mit ihm anfreundest.«
    Alex bleckte die Zähne, doch er nickte beherrscht. Aber wenn Lance glaubte, er ließe sich in der Hinsicht Vorschriften machen, hatte er sich getäuscht.
    Er verließ den Raum in Begleitung Astarans. Ihm war klar, dass sie ihm immer weniger Freiheiten gestatteten, wenn er sich derart sträubte. Das Klirren von Eisenketten ließ ihn aufhorchen, und im gleichen Augenblick fasste der Wächter Alex schon am Arm.
    Drei Männer, in schwere Hand- und Fußfesseln gelegt, marschierten an ihnen vorbei. Ihre Fußgelenke waren so aneinander gekettet, dass sie sich nur im Gleichschritt vorwärts bewegen konnten. Auf ihren nackten Oberschenkeln prangte das Brandzeichen des Herrschers. Sie wurden von zwei verschlagen aussehenden Wächtern bewacht.
    »Wenn du nicht wie sie enden willst, solltest du deine Zunge im Zaum halten, Vampir«, sagte Astaran, so deutlich, dass die drei Zusammengeketteten es hören konnten.
    Der Letzte drehte sich zu Alex um und starrte ihn an; seine Augen waren leer – sie hatten ihn bereits gebrochen.

Ich war so aufgewühlt wie schon lange nicht mehr. Alles in mir war blutroter Zorn. Lance weidete sich an meinen Schmerzen. Meine Demütigung verschaffte ihm ungeheure Befriedigung. Aber wieso? Ich kochte innerlich. Warum war ich hier? Würde Brian nach mir suchen? Und – hatte er überhaupt den Hauch einer Chance, mich hier zu finden?
    Es dauerte nicht lange, da wurde Raphael in mein Zimmer geführt. Er sah aus, als hätten sie ihn ebenfalls geschlagen. Sein Gesicht glühte, in seinen Augen flackerte der Schmerz.
    Astaran sah mich lange an. »Vergiss nicht, dass er dir dienen soll, Alexander. Lance wird eine Freundschaft zwischen euch nicht akzeptieren.«
    Ich erwiderte seinen Blick, schaffte es sogar, ihn für einen Augenblick zu bannen, was mir eine ungeheure Genugtuung verschaffte. Er war ein Mensch; er musste mir unterlegen sein. Wenn ich nur ihre Schwachstelle finden könnte ...
    Astaran funkelte mich wütend an, als er sich aus meiner geistigen Umklammerung befreit hatte. Doch er sagte nichts, er verließ einfach mein Zimmer.
    Raphael stand an der Tür und wagte nicht, sich zu rühren.
    Ich hatte es gar nicht bemerkt, war viel zu sehr mit meinen eigenen Schwierigkeiten beschäftigt gewesen, als dass ich ihn wirklich wahrgenommen hätte. Jetzt

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