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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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an Tarons Stimme? War sie nicht einen Tick gehässiger als eben noch? Ein bisschen boshaft sogar? – Ja, das war es, was Julian spürte: unterschwellige Boshaftigkeit. Er schluckte. Was zum Teufel sollte er jetzt tun? Warum war er bloß immer so gutgläubig? Er hätte sich ohrfeigen können ...
    »Julian?«
    »Hm?«
    »Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber – was um alles in der Welt tust du da drin?«
    Julian erschauderte. Taron wollte ihn mürbemachen. Und verdammt, er konnte auch nicht hier drin bleiben! So schrecklich das war. Und es gab auch kein noch so kleines Fenster, wodurch er sich hätte nach draußen zwängen können.
    »Sag mal, du nimmst da doch keine Drogen oder so?«
    »Nein.« Julian nahm seinen ganzen Mut zusammen. Er konnte sich hier nicht verstecken, also musste er es einfach wagen – egal, wer ihn dort erwartete. Er richtete sich darauf ein, im Notfall aus dem Zimmer zu fliehen, also auch mit Gewalt diejenigen beiseite zu stoßen, die vor der Tür standen. Denn eins war klar: Er würde sich nicht kampflos ergeben. Er atmete noch einmal tief durch und entriegelte die Badezimmertür. Julian rechnete mit dem Schlimmsten. Er setzte bereits zum Spurt an – doch vor der Tür standen nicht Jeromes Leute, sondern Taron und Dygwion. Die beiden Männer starrten ihn mit einem seltsamen Blick an. Dygwion grinste verhalten.
    »Na, alles klar?«
    Als Julian den Elf erblickte, wurde er wieder feuerrot. Sein Gesicht brannte bei der Erinnerung an letzte Nacht. Er war kurz davor gewesen, Taron und Dygwion über den Haufen zu rennen. Das wäre eine schreckliche Blamage gewesen ... Aber auch so war die Situation unbeschreiblich.
    Verlegen sah Julian zu Boden. »Ich dachte ...«
    Dygwion nickte. »Unübersehbar, was du dachtest, mein Lieber.« Er betrachtete Julian lange. Ein wenig zu lange befand dieser ärgerlich.
    »Bist du in Ordnung? Hat Taron dich rechtzeitig abgefangen?«
    Wieder nickte Julian. »Was immer rechtzeitig meint ...«
    »Ich wollte eigentlich nur sehen, wie es dir geht. Wir ... waren nicht gerade fair gestern Nacht.«
    Julian sah, dass Taron die Ohren spitzte und dachte, er müsse im Boden versinken.
    »Es geht mir wirklich gut.«
    Dygwion lächelte gutmütig. »Ich weiß , wie es dir geht. – Vertraust du mir?«
    »Nein, glaube nicht.«
    »Du musst dich nicht mit den Unannehmlichkeiten arrangieren. Ich kann sie sofort verschwinden lassen. Denn, wie dir vielleicht bekannt ist, sind wir ein wenig magisch begabt.«
    Julians Gesicht brannte. Aber natürlich hatte der Elf recht, er hatte Schmerzen. Sie hatten ihn nicht geschont in der letzten Nacht. Dass er allerdings jetzt darüber reden wollte, konnte er nicht gerade behaupten ...
    Doch Dygwion beachtete Julians schamvolles Schweigen nicht weiter. »Zieh die Hose runter, Julian. Los, zier’ dich nicht. Es wird nicht lange dauern.«
    Taron grinste hinter vorgehaltener Hand.
    Doch schlimmer war, dass Julian wusste, dass er dem elf nichts entgegenzusetzen hatte. Er wusste, dass Dygwion Menschen mit Leichtigkeit manipulieren konnte. Jetzt verfügte er noch über seinen eigenen Willen, was er dem Sidhe schon hoch anrechnen musste. Aber dieser würde sich sicher nicht mehr lange gedulden.
    Langsam knöpfte er seine Hose auf.
    »Ist es okay, wenn er sich auf dein Bett legt?« fragte Dygwion an Taron gewandt.
    Dieser nickte noch immer grinsend.
    »Gut. – Julian, dann leg dich hin, auf den Bauch.«
    »Muss das sein?« fragte dieser leise, doch er gehorchte widerwillig. Und es war ihm unglaublich peinlich, dass Taron jetzt die Striemen auf seinem Hintern sehen konnte. Er hatte die Hose auf den Knien hängen, was nicht minder dämlich aussah. Zumindest fand er das im Moment.
    Dygwion setzte sich neben ihm auf das Bett und legte seine Hände auf die roten Striemen. Julian entspannte sich augenblicklich; er fühlte dasselbe hypnotisierende Kribbeln in seinem Körper, das er schon in der letzten Nacht gespürt hatte, als Dygwion ihn das erste Mal berührt hatte. Es war, als flösse pure Energie durch die Hände des Sidhe. Seine Haut prickelte angenehm, sein Atem wurde sehr ruhig.
    Dygwions rechte Hand wanderte zwischen seine Beine, Julian spürte zwei Finger in seinem wundgerittenen Spalt. Er erschauderte leicht und wollte sich gegen die Berührung auflehnen. Doch der Elf bemerkte Julians Anspannung sofort. »Ruhig, mein Lieber. Es wird sofort besser ...« Er lächelte wohlwollend. »Wenn ich etwas kaputtmache , bin ich auch für die Heilung

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