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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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war. Stattdessen waren ein Freund von ihm und die eigene Freundin dort.
    Musste denn wirklich alles schief gehen?
    Bronco zögerte noch.
    Dann legte er den Finger an den Abzug der Pistole, zielte, zitterte, äugte.
    Die Dunkelheit und die Entfernung machten es schwer, das Ziel zu fixieren. Wieder war er im Zweifel. Was wäre, wenn er einen der Löwen erschossen hätte? Was würde der andere tun? Wohin rennen? Ihn angreifen?
    Broncos Hand zitterte.
    Was würde passieren, wenn ihn nach dem ersten verfehlten Schuss beide Löwen angriffen? Wohin könnte er fliehen? Und was wäre, wenn sie ins Restau– ...
    Bronco senkte die Waffe und sah, wie sich die Schatten schnell dem Restaurant näherten.
    Die Löwen waren bereits an der Schwelle und traten hinein.
    Es war zu spät …  
     

31
     
    Frank lag an seinem Platz. Etwas klarer bei Sinnen, vegetierte er vor sich hin und starrte unablässig zum Ausgang.
    Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er glaubte zunächst, nicht recht zu sehen oder sich etwas einzubilden. Dort am Ausgang sah er zwei Umrisse und er erkannte nach und nach die Konturen von den Löwen, deren ockergelbes Fell sich wie ein grauer Schemen von der Dunkelheit absetzte.
    Frank war es, als hätte er einen Stoß mit einem Elektroschocker versetzt bekommen. Halb aufgerichtet und vollkommen unbewegt saß er da und sah das Grauen ohne Hast auf ihn zuschreiten. Einen Moment lang dachte er, er täusche sich – aber nein, da kamen zwei Löwen auf ihn zu. Es waren tatsächlich echte Löwen!
    Frank unternahm einen Fluchtversuch.
    Atemlos und ohne ein Geräusch von sich zu geben, versuchte er, sich noch weiter aufzurichten, während er nach dem Toiletteneingang sah. Er wagte kaum, die sich annähernden Schatten zu beachten, doch schaute er wie unter Zwang hin. Er spürte seine Wangen vor Angst zittern, als ihm klar wurde, dass er nicht weiterkommen würde. Seine Beine waren gelähmt. Er ließ sich auf das Gesäß fallen, das er immerhin ein paar Zentimeter in die Luft bekommen hatte. Doch die Kraft reichte einfach nicht.
    Als schienen die Löwen zu spüren, dass Frank nicht fliehen konnte, näherten sie sich ihm so an, wie sie sich einem Kadaver nähern würden.
    Frank wimmerte leise.
    Wie viel Zeit würde ihm noch bleiben?
     
    Linda hörte ein leises Flehen, schreckte auf, sah blitzartig zu der über ihr hängenden Spiegelwand und erspähte die Umrisse der Löwen.
    Sie hielt sich die Hand vor den Mund und konnte nur mit der allergrößten Anstrengung einen Schrei unterdrücken.
    Großer Gott, wenn die sie bemerkten, wäre sie fällig.
    Mit aufgerissenen Augen sah sie, wie sich die Tiere Frank annäherten, als hätten sie alle Zeit der Welt.
    Aus seinem Mund drang plötzlich ihr Name.
    Alles in ihr zog sich zusammen.
    Nein bitte, sag meinen Namen nicht! Sag doch bitte meinen Namen nicht! Nachher kommen die Monster noch her …
     
    Frank saß auf dem Boden und konnte den Blick nicht mehr von den Löwen lassen, die gleich bei ihm sein würden. Mit jedem Schritt, den sie machten, schlug ihm das Herz lauter. Es wirkte, als wollte es aus seiner Brust springen und sich selbständig auf und davon machen.  
    Sie waren fast da.
    Die Panik schlug in eine tiefe Resignation um, denn er wusste, jetzt er war verloren. Nichts und niemand war hier, der ihm hätte helfen können. Er hatte nur noch die Hoffnung auf einen schnellen, schmerzlosen Tod. Das war das Einzige, was ihm jetzt noch Trost verschaffen konnte. Doch diese Langsamkeit, dieses unerträgliche Sich-Zeit-Lassen der Löwen machte ihn mürbe.
    Frank begriff es nicht. Sie hatten keine Eile. Vielleicht stieg ihnen der säuerliche Gestank hier wie ein Willkommensgruß in die Nase und der Anblick, den er ihnen bescherte, störte sie auch nicht, weil sie ihn schon zu den Leichen rechneten.
    Die Ruhe, verhaltene Stille sowie die Langsamkeit des Ablaufs brachten die Resignation noch stärker zum Aufkochen. Frank fielen die anderen Toten ein, er erinnerte sich daran, dass sie alle ihr Gesicht eingebüßt hatten, und er wollte seins auf keinen Fall verlieren. Sollte der Löwe ihn doch töten, wie er wollte – sein Gesicht musste unversehrt bleiben! Er fürchtete sich so sehr vor den Schmerzen, die ein Biss ins Gesicht mit sich bringen würde.
     
    Linda sah den Pascha und dicht hinter ihm die Löwin, die jetzt bei Frank waren. Der Löwe stand vor ihm wie ein Hund und schien sich nicht so recht für ihn zu interessieren.
    Die Löwin hatte offenbar gar kein Interesse, denn sie

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