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Blutiger Klee: Roman (German Edition)

Blutiger Klee: Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Klee: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Faro
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Garage, dass die bestimmt eine Belohnung zahlen,
wenn man die Polizei auf die richtige Spur bringt. Deshalb hab ich auch den Stempel
genommen, aus der Lade, wo die ganzen alten Sachen liegen, die Fundsachen und so.
Damit wir beweisen können, dass das Messer von uns ist, wenn es wirklich das richtige
ist. Für die Belohnung.«
    Er verstummte
und schnaufte wieder, vielleicht hatte er ja Polypen in der Nase. Der Loibner Fabian
schien ein ziemlicher Unglückswurm zu sein.
    »Grandios«,
sagte Pestallozzi. »Und ihr seid keinen Moment lang auf die Idee gekommen, dass
es das Allerbeste und Klügste wäre, das Messer direkt zur Polizei zu bringen? Damit
keine Zeit verloren geht? Und keine Spuren verwischt werden?«
    Der Loibner
Fabian wechselte unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und sah zur Tür, hinter
der er völlig zu Recht seinen Chef vermutete. »Dem Herrn Schmutz wär das bestimmt
nicht recht gewesen. Und dann ist der Patrick ja der Neffe vom Inspektor Gmoser,
und da ist es halt …« Er verstummte wieder. Pestallozzi nickte resigniert. Ja, wenn
jeder jeden kannte und alle miteinander verschwägert waren, dann war es nicht so
leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Immerhin hatten die beiden Möchtegerndetektive
es wenigstens versucht. Er sah den Delinquenten an.
    »Du kannst
gehen.«
    Der Loibner
Fabian stolperte beinahe über seine eigenen Füße, so eilig hatte er es plötzlich.
Vor der Tür blieb er aber noch einmal stehen. »Gibt es wirklich eine Belohnung?«
    »Die Belohnung
ist«, sagte Pestallozzi, »dass ich versuchen werde, dir und dem Patrick die sehr
unangenehmen Folgen wegen Behinderung der Ermittlungen in einem Mordfall zu ersparen.
Reicht das?«
    Der Loibner
Fabian wurde knallrot, was seine Pusteln immerhin gnädig verblassen ließ. »D-danke«,
stotterte er und schoss zur Tür hinaus. Einen Moment lang war es ruhig im Raum.
Dann betrat Edi Schmutz Respekt gebietend sein Büro und zog die Tür hinter sich
zu. Es blieb still. Auf dem Schreibtisch lagen noch immer die Tüten mit dem Kuvert
und dem Messer. Edi Schmutz musterte sie neugierig.
    »Kennen
Sie dieses Messer, Herr Schmutz?«
    »Das sehe
ich heute zum ersten Mal.«
    Draußen
rumpelte wieder eine Geschirrspülmaschine. Edi Schmutz stand da wie ein Boxer, der
sich wieder hochgerappelt hatte und zum Fight entschlossen war.
    »Würden
Sie mir einen Gefallen tun, Herr Schmutz?«
    Der Chef
sprach so sanft, als ob er bloß um einen Salzstreuer bitten würde. Edi Schmutz nickte
gnädig.
    »Würden
Sie so freundlich sein und Ihre Hemdärmel hochkrempeln?«
    Leo hatte
den Eindruck, als ob die Temperatur in dem kleinen Raum innerhalb einer Sekunde
hochschnellen würde, Schweiß rann ihm über den Rücken. Natürlich! Wie hatte er das
bloß übersehen können! Alle anderen in der dampfig heißen Küche trugen T-Shirts,
nur der Edi Schmutz war zugeknöpft bis obenhin und bis runter zu den Handgelenken.
Was hatte der zu verbergen? Schnittwunden von einem Abwehrkampf? Aber würde er einfach
so der Bitte vom Chef nachkommen? Leo holte tief Luft und straffte seinen durchtrainierten
Body. Womöglich gab es gleich einen Kampfeinsatz. Sie maßen sich alle drei mit Blicken.
Dann grinste der Edi Schmutz plötzlich und begann seine Manschetten aufzuknöpfen.
    »Sie glauben
also von mir, dass ich eines von meinen japanischen Messern genommen und den Gleinegg
damit abgestochen hab? Oder womöglich mit dem da!« Er deutete höhnisch auf die Plastiktüte
mit dem billigen Jausenmesser. »Und jetzt sind Sie mir auf die Spur gekommen und
ich soll Ihnen die Schnitte zeigen, die ich mir dabei geholt habe? Bitte schön!«
    Er schob
die Hemdärmel bis zum Ellbogen hoch und präsentierte ihnen seine Unterarme. Nicht
die kleinste Schnittwunde war zu sehen, nur rote Stellen, die seine Haut schuppig
sprenkelten. Edi Schmutz hielt Pestallozzi seine Arme hin.
    »Ein Ekzem,
mit dem ich mich seit Jahren herumplage. Keine lustige Sache, wenn man Koch ist,
das können Sie mir glauben.«
    »Danke!«
Pestallozzi sah Edi Schmutz ins Gesicht. »Das tut mir leid für Sie!«
    Schmutz
zuckte die Achseln und rollte wieder seine Hemdärmel hinunter.
    »Brauchen
Sie mein Büro noch?«
    »Wir sind
schon fertig. Danke für Ihr Entgegenkommen. Und, Herr Schmutz, der Fabian Loibner
hat nichts angestellt. Darauf möchte ich Sie ausdrücklich hinweisen. Wir haben nur
eine Frage an ihn gehabt.«
    Edi Schmutz
lächelte zum ersten Mal. »Danke. Der Bursche ist nämlich wirklich tüchtig. Das

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