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Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman

Titel: Blutmond - Wilsberg trifft Pia Petry - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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sprechen.«
    »Wen darf ich melden?«
    »Ach, vergessen Sie's, ist nicht so wichtig.«
    Ich drehte mich um und ging zum Auto zurück. Nun, damit war auch das geklärt. Doch noch mehr als die Frage, warum Pia Petry bei ihrem Auftraggeber eingezogen war, beschäftigte mich im Moment mein knurrender Magen. Trotz meiner vollmundigen Ankündigung in Stürzenbechers Büro, war ich vom Polizeipräsidium nicht nach Hause, sondern sofort zum Hotel gefahren. Seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen, und beim abnehmenden Tageslicht betrachtet, war das entschieden zu lange her.
    Ich fuhr nach Angelmodde hinein, einem kleinen, dörflichen Vorposten im Südosten von Münster, mit einer kleinen weißen Kirche und vielen weißen und roten Backsteinhäusern. Eine imbissähnliche Einrichtung suchte ich allerdings vergeblich. Wahrscheinlich lebten hier nur heile Familien, die ihre Kinder mit gesundem Möhrenkuchen abspeisten, wenn die zur Unzeit vom Heißhunger gepackt wurden.
    Erst in Gremmendorf, ein paar Kilometer weiter, fand ich eine Dönerbude. Die erste mit Hähnchenfleisch und Salat gefüllte Teigtasche vertilgte ich sofort, die zweite ließ ich mir einpacken.
    Als ich den letzten Schluck Ayran getrunken hatte, klingelte mein Handy.
    »Warum haben Sie uns die Polizei auf den Hals gehetzt?«, fragte Clara Heusken.
    »Mir blieb nichts anderes übrig.« Ich nahm den in Stanniolpapier verpackten Döner und ging nach draußen. »Bei Mord habe ich wenig Spielraum.«
    »Und Sie haben die Leiche gefunden?« Das klang schon freundlicher.
    »Ja.« Ich steckte den Döner in die Tasche. »Die Frau hat in Dracus Laden gearbeitet. War sie manchmal bei Ihnen im Club?«
    »Nein. Sie hat mich einige Male bedient und ich habe sie eingeladen. Da hat sie mir erzählt, dass sie privat auf Blümchensex steht.«
    Warum nicht? Heutzutage nahm man jeden Job, den man kriegen konnte. »Ihr Mörder weniger.«
    »Was?«
    »Er ist Sadist.«
    »Wie ist sie gestorben?«
    »Sie ist erstickt. Vorher wurde sie gefesselt, an Seilen aufgehängt und mit einem Messer verletzt.«
    »Mein Gott!« Clara schluckte. »Sie war so ein nettes Mädchen. Glauben Sie, es war derselbe ...?«
    »Keine Ahnung.« Ich klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter und steckte mir einen Zigarillo an. »Ist Ihnen zu Volker Wegener noch etwas eingefallen?«
    »Das hat uns die Polizei auch schon gefragt. Aber Wegener ist für uns ein unbeschriebenes Blatt. Er war an jenem Abend, als die Sache mit Renate Averbeck passierte, zum ersten Mal da. Übrigens auf Empfehlung von Jochen Averbeck.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Götz sagt, die beiden hätten sich benommen wie alte Freunde.«
    Das war ein völlig neuer Aspekt.
    »Denken Sie, Wegener hat Renate ...«
    »Möglich«, sagte ich und ging langsam zu meinem Auto. »Hören Sie, wenn Sie meinen Auftrag kündigen wollen, sagen Sie es ruhig! Die Polizei sucht Wegener sowieso. Ich weiß nicht, was ich im Moment noch für Sie tun kann.«
    »Nein. Männe ist zwar ziemlich sauer auf Sie, aber ...«
    »Aber was?«
    »Ich möchte, dass Sie weitermachen. Übermorgen findet wieder eine Dungeon-and-Dragon-Party statt. Ich würde mich viel wohler fühlen, wenn Sie da wären.«
    »Versprechen Sie sich nicht zu viel von meiner Anwesenheit.«
    Sie kicherte. »Ich habe schon gemerkt, dass auch Sie auf Novizinnen stehen.«
    »Also dann, bis übermorgen«, sagte ich und schaltete das Handy aus.
     
    Ich parkte wieder vor dem Tor der Averbeck'schen Villa und verzehrte den zweiten Döner. Im Erdgeschoss des Hauses brannten einige Lichter, ansonsten blieb es ruhig. Niemand fuhr hinein oder heraus, es rasselten keine Ketten und ich hörte auch keine Hilferufe. Eigentlich gab es nichts, das mich daran hinderte, nach Hause zu fahren und mich mit einer Flasche Bier vor den Fernseher zu setzen. Aber nach diesem endlosen und fürchterlichen Tag war ich zu aufgeputscht, um abschalten zu können. Sobald ich die Augen schloss, kehrte das Bild der ermordeten Frau zurück und mit dem Bild die Erinnerung an den ekelhaften Blutgeruch.
    Mir wurde schlecht. Ich öffnete schnell die Autotür und stieg aus. Eine Minute lang atmete ich tief durch, dann ließ der Brechreiz nach. Vielleicht hätte ich mir den zweiten Döner sparen sollen.
    Auf jeden Fall brauchte ich etwas Bewegung. Und da ich schon mal hier war, konnte ich mir genauso gut die Villa aus der Nähe ansehen.
    Was sich als gar nicht so einfach erwies. Die Mauer, die sich um das Grundstück herumzog, war auf

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