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Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi)

Titel: Blutmord (Ein Paula Franz und Max Dörner Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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stehen und sahen sich an. Dann lächelte Marie erneut, wobei ihre Augen den traurigen Zug nicht verloren hatten. „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir einen Kaffee zusammen trinken würden. Hast du Lust? Ich treffe nicht allzu häufig alte Bekannte. Ich würde mich sehr freuen. Wirklich. Hast du als Kommissarin dazu Zeit?“ Sie blickte Paula bittend an.
Paula lachte. „Ja, sehr gerne. Jetzt sofort?“ Sie schaute dabei auf ihre Armbanduhr. Vielleicht konnte sie einige zusätzliche Informationen über Kate herausbekommen, das würde sie dann durchaus unter ‚Ermittlungsarbeit‘ verbuchen können. Also warum nicht? „Ich muss nur noch kurz meinen Kollegen anrufen und Bescheid geben, dass ich später zurück ins Präsidium komme“, sagte Paula und zog ihr Handy aus der Jacke.
Marie nickte und sagte zu Paula, „Toll, ich freue mich. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich schaue schnell nach Lara, eigentlich wollte ich sie abholen, aber wer weiß, vermutlich ist sie schon anderweitig verabredet. Dann treffen wir uns wieder hier und ich lade dich bei uns zu Hause auf einen Kaffee ein. Wir wohnen nicht weit entfernt, mit dem Auto sind es nur zehn Minuten, ich kann dich anschließend auch gerne schnell ins Präsidium fahren. Oder bist du mit dem Auto da?“
„Nein, das klingt gut“, Paula lächelte Marie an. Plötzlich fühlte sie sich gut. Das erste Mal an diesem Tag. Sie freute sich auf Marie und auf die Erinnerung an längst vergessene Zeiten.

Kapitel 12
    Er starrte gegen die weiße Wand, ohne diese wirklich wahrzunehmen. Polizei…hatte sie ihn besonders gemustert? Er hatte das Gefühl gehabt, dass ihr Blick die ganze Zeit auf ihm ruhte. Zählte er schon zu den Verdächtigen? Hatte er sich verraten? Er dachte angestrengt nach. Nein, das kann nicht sein. Er schüttelte fast unmerklich den Kopf. Sie war tot. Alles war tot. Nichts würde je wieder so sein, wie zuvor. Niemals. Er fühlte sich schwach und hilflos. Am liebsten würde er sich hinlegen und nie wieder die Augen aufschlagen. Alles hinter sich lassen. Nie wieder an die vergangene Nacht denken. Oder an die ganzen letzten drei Monate. Was hatte er nur getan? Wann hatte das alles angefangen? Seine Gedanken gingen zurück zu jenem Abend vor drei Monaten, der eigentlich ganz harmlos mit einer Party begonnen hatte.
    Max saß dem Vereinsvorsitzenden des Tennisclubs gegenüber, der sich selbst als Herr Ackermann vorgestellt hatte. Herr Ackermann hatte vor sich einige Ordner mit Urkunden und Übersichten zu Vereinsmeisterschaften ausgebreitet und informierte Max eingehend über die sportlichen Erfolge von Kate Dreyer. Zudem beschrieb er Kate als beliebt, erfolgreich, sportlich engagiert. Wenngleich sie, wie andere Jugendliche in ihrem Alter auch, in letzter Zeit nicht mehr ganz so engagiert an Veranstaltungen des Vereins teilgenommen hatte. Das war aber, laut Herrn Ackermann, ganz normal. Ihre Interessen hatten sich verlagert. Die Jugendlichen wollten ja auch mal was anderes machen, das Wochenende nicht immer komplett gemeinsam mit der Familie im Tennisclub verbringen. Max Gedanken schweiften ab. Er sah sich in dem biederen Vereinsheim um. Überall standen Pokale in Vitrinen, vergilbte Fotos aus besseren Vereinstagen hingen an der Wand. Der ganze Raum sah aus, als ob der Verein in den glorreichen 80er Jahren stehen geblieben wäre. Der Mann gegenüber räusperte sich. „Tja, haben Sie denn noch weitere Fragen?“ Aufmerksam sah er Max an. „Ich helfe natürlich gerne, jederzeit.“
Max Blick fokussierte wieder sein gegenüber. „Ja, also seit wann war denn die Familie Dreyer Mitglied im Club?“, erkundigte er sich.
„Schon sehr lange, lassen sie mich überlegen, mindestens seit zwanzig Jahren, um genau zu sein. Da war ich auch schon Vereinsvorsitzender.“ Er lächelte nicht ohne Stolz, sein Gesicht wurde jedoch augenblicklich wieder ernst, als ihm bewusst wurde, dass eine fröhliche Miene in dieser Situation unangemessen war. Stattdessen fügte er hinzu: „Die Kinder dann beide quasi von Geburt an.“ Damit verstummte er. „Und gab es ab und zu, ich formuliere es mal so, ‚Unannehmlichkeiten‘ bei den Eltern oder auch bei den Kindern?“ Max sah den Mann aufmerksam an und versuchte spontane Reaktionen zu registrieren. Hatte Herr Ackermann gerade kurz gezuckt? Doch sein Gegenüber schien die Frage nicht zu verstehen.
„Also“, Max senkte vertraulich seine Stimmte, „in Vereinen ist das doch immer so, jeder kennt jeden. Man verbringt seine gesamte

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