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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wandte mich ab. Ich wollte endlich raus.
    Noch in der Bewegung sah ich, dass etwas passierte, und zwar dicht neben dem Besitzer hinter der Theke. Der Mann zuckte zusammen, dann öffnete er den Mund.
    Ich hörte ein Fauchen!
    Er klang anders als das der Kaffeemaschine. Zugleich tauchte eine schattenhafte Gestalt neben Enzio auf, und er erlebte hautnah die Folgen des Fauchens, als zwei grünlich schimmernde Flammensäulen in die Höhe schossen...
    ***
    Der G-Man Abe Douglas war nicht besonders glücklich, das Lokal zu verlassen. Letztendlich sah er jedoch ein, dass es für ihn keine bessere Möglichkeit gab. John Sinclair wartete nicht grundlos. Und Abe nahm ihm auch den intensiven Kontakt mit der Unperson ab.
    Er ging auf die Tür zu wie jemand, der auf rohen Eiern läuft. Eine ungewöhnliche Kälte hielt ihn umfasst. Sie kribbelte über seinen Rücken hinweg wie zahlreiche Eiskörner, obwohl auf seiner Oberlippe ein Schweißfilm lag.
    Unter der Decke drehte sich ein alter Ventilator sehr träge. Er war mehr als Dekoration gedacht. Der Luftzug verschwand, als Abe Douglas ihn passiert hatte.
    Nach zwei Schritten hatte er die Tür erreicht. Er hatte vorgehabt, das Lokal so schnell wie möglich zu verlassen, was er jetzt nicht tat, denn er blieb kurz davor stehen und drehte sich langsam um.
    Der Blick zurück.
    John war bereits aufgestanden. Douglas sah ihn gehen. John musste einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.
    Geschafft!, dachte der G-Man.
    Ein tiefes Durchatmen. Dann griff er zur Klinke und öffnete die Tür. Die kühle Luft tat ihm gut, denn im Innern war es schon recht warm und stickig gewesen.
    Hinter ihm fiel die Tür wieder zu. Alles war so schrecklich normal, und trotzdem konnte er daran nicht glauben.
    Abe täuschte sich nicht.
    Urplötzlich war alles anders, denn da brach hinter ihm die Hölle auf. Obwohl die Tür wieder geschlossen war, hörte er die Schreie, drehte sich um und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, denn eines stand fest:
    Der Teufel hatte wieder zugeschlagen!
    Zwei Flammensäulen!
    Und genau dazwischen stand der Wirt, der nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Er war völlig verwirrt. Sein Gesicht glich einer Totenmaske, in der noch die Angst zu lesen war, die sich in den letzten Sekunden darin festgefressen hatte.
    Er hatte nichts begriffen. Das galt auch für die Gäste, die einfach nichts taten. Viele schauten nicht mal hin, sie waren in Gesprächen vertieft. Andere, die es taten, wussten sich zunächst keinen Rat. Es war alles einfach zu plötzlich gekommen.
    Aber ich sah etwas.
    Hinter der Theke malte sich die Figur ab. Der Schatten. Das Phantom mit dem Messer. Es stand in der Nähe des Wirts, ohne von ihm bemerkt zu werden. Ich hatte für einen winzigen Moment den Eindruck, als wäre er aus dem Feuer geboren worden.
    Das Feuer griff an. Die grünlich schimmernden Säulen bewegten sich huschend auf den Mann zu, der plötzlich zum Mittelpunkt wurde, denn genau bei ihm hatten sich die Flammen getroffen.
    Da war ich schon unterwegs!
    Und auch die Gäste nahmen erst jetzt richtig wahr, was hier ablief. Von einer Sekunde zur anderen wurden sie unruhig. Plötzlich gellten Schreie durch das Lokal, wie man sie selten hört. In Windeseile breitete sich Panik aus. Da wurden Tische umgekippt. Da zerbarst Glas auf dem Mosaik des Steinbodens. Da breiteten sich die Schreie aus, und für mich waren die Geräusche so etwas wie ein Antrieb.
    Ich wusste nicht, ob ich es noch schaffte, den Wirt zu retten. Aber ich hoffte es, und deshalb nahm ich nicht den normalen Weg hinter die Theke. Ich kürzte ab und sprang über die Theke hinweg.
    Dabei räumte ich Tassen und Teller zu Boden. Gläser gerieten ins Rutschen und blieben ebenfalls hinter der Theke liegen. Auch Flaschen machten sich durch meine Berührungen selbstständig und landeten am Boden. Einige blieben heil, andere zerbrachen.
    Ich war schnell, aber nicht schnell genug, denn das Feuer hatte Enzio zum Mittelpunkt gemacht.
    Er schrie nicht.
    Er brannte trotzdem.
    Nur war es kein normales Brennen, und ich sah auch kein normales Feuer, sondern nur das Grün der Flammen, die nicht mal zuckten oder wehten, sondern ihn wie Säulen umschlungen hielten.
    Ich hatte das Kreuz, und ich wusste, dass es die Flammen besiegen konnte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich damit gegen das Höllenfeuer angekämpft hätte. Wenn es diese grünliche Farbe zeigte, dann war es eben nicht normal.
    Ich sprang mit dem Kreuz in der Hand hinein. Ich erwischte

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