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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Tournee waren. Er schrieb sich die Namen der wenigen Fahrgäste auf, die Dilbert nicht bekannt waren.
    »Vor allem interessiere ich mich für Ausländer.«
    »Davon haben wir wie üblich einige an Bord. Da wäre ein Engländer.«
    »Arnold Bennett. Der Schriftsteller?« »Ich glaube, er befindet sich auf einer Vortragsreise. Er reist mit diesen beiden Chinesen. Harold Wing und Louis Loh. Das sind Theologiestudenten auf missionarischem Auslandsaufenthalt und kommen, wie ich annehme, aus einem englischen Seminar. Mr Bennett hat mir persönlich erklärt, dass sie unter seinem Schutz stehen, nur für den Fall, dass ihnen jemand irgendwelche Schwierigkeiten machen sollte. Ich habe daraufhin zu ihm gesagt, das mache für mich keinen Unterschied, solange sie gültige Fahrkarten vorweisen können.«
    »Hat er gesagt, vor was oder wem er sie beschützt?«
    »Erinnern Sie sich an diesen Mord in Philadelphia im letzten Monat? An das Mädchen und das anschließende Mädchenhandel-Gerede in den Zeitungen? Die Polizei hat es zurzeit besonders auf Chinesen abgesehen.«
    Dann wandte sich Zugführer Dilbert wieder der Liste zu. »Diesen deutschen Gentleman, Mr Shafer, kenne ich nicht. Seine Fahrkarte wurde von der deutschen Botschaft bestellt und bezahlt.«
    Bell machte sich eine Notiz.
    »Da ist einer, den ich kenne«, sagte der Detektiv. »Rosania - falls er unter seinem richtigen Namen auftritt. Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen - schick gekleidet, etwa vierzig Jahre alt?«
    »Das ist er. Elegant wie aus einer Modezeitschrift.«
    »Was führen Sie im Expresswagen mit?«
    »Das Übliche - Aktien und Bargeld. Warum fragen Sie?«
    »Der Knabe ist ein wahrer Zauberer mit Nitroglyzerin.«
    »Ein Zugräuber?«, fragte der Zugführer, diesmal nicht mehr so gelassen wie eben noch.
    Bell schüttelte den Kopf. »Normalerweise nicht. Rosania bevorzugt eigentlich Villen, in die er sich irgendwie hineinschmuggeln kann, um die Juwelensafes aufzusprengen, nachdem sich alle schlafen gelegt haben. Er ist ein Meister seines Fachs. Er kann in der Bibliothek eine Explosion auslösen, von der man eine Etage höher nicht das Mindeste mitbekommt. Aber das Letzte, was ich von ihm hörte, war, dass er im Sing-Sing-Staatsgefängnis sitzt. Keine Sorge, ich werde mit ihm reden und sehen, was er im Schilde führt.«
    »Das würde ich sehr begrüßen, Sir. Dann wäre da noch dieser Australier. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er Verdruss bedeutet - nicht dass er sich irgendetwas hätte zu Schulden kommen lassen, aber ich habe aufgeschnappt, wie er vom Verkauf einer Goldmine redete, und dabei klang er wie ein Betrüger. Ich werde ihn im Club-Wagen genau im Auge behalten, falls er sich an einem Kartenspiel beteiligt.«
    »Und da ist noch jemand, den ich kenne«, stellte Bell fest. »Seltsam.« Bell deutete auf den Namen.
    »Herr Riker. O ja.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Der Diamantenhändler. Er ist ein Stammgast, fährt alle zwei Monate mit dem Zug. Ist er ein Freund von Ihnen?«
    »Wir sind uns mal begegnet. Zweimal.«
    »Ich glaube, er reist mit seinem Leibwächter. Ja, dort ist er. Plimpton. Ein ziemlich massiger Schlägertyp in einem Pullman-Bett. Riker hat sein übliches Privatabteil. Ich glaube, er hat irgendetwas im Expresswagen deponieren lassen.« Er ging die Liste weiter durch. »Sein Mündel wird nicht erwähnt.«
    »Welches Mündel?«
    »Eine reizende junge Dame. Aber nein, auf dieser Reise ist sie nicht dabei. Schade.« »Was meinen Sie?«
    »Nichts, Sir. Ich wollte nur sagen, dass sie eine von diesen jungen Ladys ist, die man als Augenweide bezeichnen kann.«
    »Riker erscheint mir ziemlich jung, um schon ein Mündel zu haben.«
    »Sie ist Studentin - oh, ich verstehe, was Sie meinen. Sie brauchen nicht daran zu zweifeln, Sir. Ich sehe im Limited jede Art von Paaren, die man sich vorstellen kann. Riker und sein Mündel verhalten sich absolut korrekt. Sie haben stets getrennte Abteile.«
    »Nebeneinander?«, fragte Bell, der immer zwei Abteile buchte, wenn er mit Marion verreiste.
    »Aber es ist nicht das, was Sie denken. Für so etwas bekommt man im 20th Century einen ziemlich sicheren Blick, Mr Bell. So ein Paar sind sie nicht.«
    Bell entschied, das eingehend zu überprüfen. Die Rechercheabteilung hatte nichts von einem Mündel erwähnt.
    »Wie heißt sie?«
    »Ich kenne sie nur als Miss Riker. Vielleicht hat er sie adoptiert.«
    Der Zug war mit einem Tempo von gut einhundert Stundenkilometern unterwegs, während die Landschaft

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