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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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sich, dass keine weiteren Verwandten die Nebenstraße heraufkamen, die er benutzt hatte.
    Er fragte sich gerade, woher Dorothy Langner das Geld gehabt hatte, um ihrem Vater ein Klavier zu kaufen, als ihm einfiel, dass sie es ihm erst vor kurzem geschenkt hatte.
    Scully wurde ungewöhnlich mitteilsam. »Was meinen Sie, Isaac«, sagte er und deutete auf das Farmhaus und die beiden Automobile, »wäre es für Situationen wie diese nicht nett, wenn jemand ein Maschinengewehr erfinden würde, das leicht genug ist, um es überallhin mitzunehmen?«
    »Sie meinen ein Mini-Maschinengewehr?«
    »Genau. Eine Maschinenpistole sozusagen. Die Frage ist nur, wie soll man die Wassermenge mitschleppen, die nötig ist, um den Lauf zu kühlen?«
    »Das brauchte man gar nicht, wenn diese Waffe Pistolen - Munition verschießt.«
    Scully nickte nachdenklich. »Mit einem Trommelmagazin wäre die Waffe sogar ziemlich kompakt.«
    »Sollen wir mit der Vorstellung anfangen?«, fragte Bell und brachte das Sharps-Gewehr in Position. Beide Detektive konzentrierten sich auf den Wald in der Nähe des Hauses, in den die Frye Boys flüchten würden, sobald Bell ihre Wagen zerstört hätte.
    »Warten Sie, bis ich sie von der Seite im Visier habe«, sagte Scully. Er setzte seine Worte sofort in die Tat um und watschelte den Hügel hinab, wobei er, wie Bell fand, wie ein Maurer auf dem Weg zur Arbeit aussah. Scully winkte ihm schließlich zu, als er seinen Posten bezogen hatte.
    Bell stützte die Ellbogen auf den höchsten Punkt des Hügels, spannte den Hahn und zielte mit dem Sharps auf die Motorhaube des Marmon. Er betätigte den Abzug in einer ruhigen, fließenden Bewegung. Das schwere Projektil versetzte den Marmon ins Schaukeln. Der Knall des Gewehrs hallte wie Geschützdonner, und eine Wolke schwarzen Qualms wallte aus der Gewehrmündung und trieb hangabwärts. Bell lud nach und feuerte erneut. Abermals wurde der Marmon durchgeschüttelt, ein Vorderreifen verlor zischend die Luft. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Streifenwagen zu.
    Polizisten rannten mit weit aufgerissenen Augen aus dem Haus und fuchtelten mit ihren Pistolen herum. Die Bankräuber blieben drinnen. Gewehrläufe schoben sich aus dem Fenster. Eine Salve Winchesterfeuer durchsiebte die Schwarzpulver wölke, die aus Isaac Beils Sharps gekommen war.
    Bell ignorierte die Bleigeschosse, die an seinem Kopf vorbeipfiffen, lud konzentriert und in aller Ruhe das einschüssige Sharps-Gewehr nach und schoss auf die Motorhaube des Ford. Dampf drang zischend aus dem heißen Kühler. Jetzt konnte sich ihr Jagdwild nur noch zu Fuß weiterbewegen.
    Alle drei Bankräuber stürmten aus dem Haus und schössen mit ihren Gewehren wie wild um sich.
    Bell lud und feuerte, lud und feuerte. Eine lange Flinte wirbelte durch die Luft, und der Mann, dem sie gehörte, taumelte und umklammerte seinen Arm. Ein anderer machte kehrt und rannte auf den Wald zu. Eine schnelle Schussfolge aus Scullys Kaliber .12 Browning bewirkte jedoch, dass er es sich anders überlegte. Er stoppte abrupt, schaute sich gehetzt um, schleuderte seine Waffe zu Boden und streckte die Hände in die Luft. Die Polizisten, die nach ihren Pistolen griffen, erstarrten mitten in der Bewegung. Bell erhob sich und zielte mit dem Sharps durch den schwarzen Qualm. Scully kam aus dem Wald herausgeschlendert und hielt seine Schrotflinte im Anschlag.
    »Mein Schätzchen ist eine Kaliber .12 Autoload«, meinte Scully im lässigen Konversationstonfall. »Der Kollege oben auf dem Hügel hat ein Sharps. Es wird also Zeit, dass ihr vernünftig werdet.«
    Die Polizisten ließen ihre Pistolen fallen. Der dritte Frye Boy pumpte eine frische Patrone in die Kammer seiner Winchester und zielte. Bell hatte ihn sofort im Visier, aber Scully feuerte zuerst, zog den Laufseiner Schrotflinte ein wenig höher, um die Schussweite zu erhöhen. Die Schrotkugeln wurden bei dieser Distanz breit gestreut. Die meisten pfiffen an dem Bankräuber vorbei. Zwei jedoch nicht, sie durchlöcherten seine Schulter.
    Keiner der angeschossenen Männer war tödlich verwundet. Bell vergewisserte sich, dass sie nicht verbluten würden, fesselte sie ebenso wie die anderen mit Handschellen und verfrachtete sie in den Milchwagen. Dann fuhren sie den Berg hinab, wobei Scully den Lastwagen lenkte und Bell ihm in seinem Locomobile folgte. Als sie den Cranbury Turnpike erreichten, tauchten Mike und Eddie, die Van-Dorn-Agenten, die abkommandiert worden waren, um Scully zu helfen, in einem

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