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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sich hinter Bones, und ich blieb allein im Wagen zurück; auf drei Seiten versperrten mir Geländewagen den Weg. Meine Mutter wurde vom Fenster weggezerrt, sodass ich sie zu meiner Erleichterung nicht mehr sehen konnte.
    Aus dem Haus drang eine laute Stimme, düster und frohlockend. Ich wusste sofort, dass es Hennessey war.
    »Na, wen haben wir denn da? Pass lieber auf, was du dir wünschst, Bones. Du wolltest doch schon seit Jahren wissen, wer mit mir zusammenarbeitet, also sieh gut hin. Bis auf einen sind wir alle beisammen.«
    Da waren sie also. Das Leben Hunderter hatten sie zerstört, meines auch. Ich dachte an all die Familien, die von diesem Abschaum auseinandergerissen worden waren, und das gab mir Kraft. Seelenruhig griff ich zum Handy und wählte die Nummer auf der Visitenkarte, die mir Detective Mansfield gegeben hatte. Mir kam es vor, als wäre das in einem anderen Leben gewesen. Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Franklin County, Polizei. Haben Sie einen Notfall zu melden?«
    »Ja«, flüsterte ich. »Hier spricht Catherine Crawfield. Ich bin hier irgendwo zwischen der Interstate 71 und der 323, ein paar Kilometer entfernt von der Bethel Road vor einem Haus am Ende einer Sackgasse. Ich habe den Detectives Mansfield und Black die Handgelenke mit Silbermessern durchbohrt. Kommt her, wenn ihr mich festnehmen wollt.«
    Sie fing gerade an loszuplappern, da legte ich auf und ließ den Wagen an. Die Haustür flog auf, und mit übermenschlicher Geschwindigkeit schoss Switch heraus. Wie erwartet hatten die Vampire mein Telefongespräch hören können und wollten mich zum Schweigen bringen. So sorgfältig hatten sie ihren schmutzigen Plan ausgeheckt und waren doch offenbar nie auf die Idee gekommen, dass Bones durch mich die Polizei rufen lassen konnte. Hochmut kam bekanntlich vor dem Fall.
    Ich schenkte Switch ein bitterböses Lächeln und gab Gas. Die Geländewagen schnitten mir auf allen Seiten den Weg ab... nur nach vorn nicht. Platz da, hier komme ich!
    Der Wagen schoss nach vorn. Durch einen beherzten Sprung auf die Motorhaube konnte Switch gerade noch verhindern, überrollt zu werden. Augenblicklich donnerte seine Faust durch die Windschutzscheibe. Er versuchte, mich zu packen, aber ich hatte das Messer schon gezückt. Ich stieß es ihm in den Hals und drehte. Als ich mich unter das Lenkrad duckte und der Wagen ins Haus krachte, riss es ihm die Kehle auf.
    In einem spektakulären Hagel aus Holz und Backsteinen durchbrach der Wagen das Fenster an der Vorderseite. Das Getöse von kreischendem Metall und splitterndem Glas war ohrenbetäubend. Ohne zu zögern sprang ich durch die zersplitterte Windschutzscheibe, ließ mich über die Motorhaube abrollen und zielte mit meinen silbernen Wurfmessern auf alles, was sich in meine Richtung bewegte. Bones war vorgewarnt und duckte sich, und bald waren Schmerzensschreie über dem Zischen des kochenden Motors zu hören, der keuchend in seinen letzten Zügen lag.
    Hennessey war zusammen mit etwa fünfundzwanzig anderen Vampiren in dem Raum. Lieber Gott, es waren mehr, als wir erwartet hatten. Meine Mutter kauerte an Händen und Füßen gefesselt in einer Ecke. Ihre weit aufgerissenen Augen starrten mich ungläubig an. Der brennende Zorn, den ich so sorgsam im Zaum gehalten hatte, seit ich die leblosen Körper meiner Großeltern hatte sehen müssen, brach sich nun endlich mit aller Macht Bahn. Ein rachsüchtiges Fauchen drang aus meiner Kehle, und meine Augen glühten smaragdgrün.
    Bones machte sich die Ablenkung zunutze. Als ich ihr Haus in eine Garage verwandelt hatte, waren einige Vampire gerade dabei gewesen, ihn zu fesseln. Er holte aus, und die Ketten, die ihm von den Handgelenken baumelten, wickelten sich augenblicklich um den Hals des erstbesten Vampirs. Ein unbarmherziger Ruck, und der Kopf des Vampirs war abgetrennt, sodass Bones sich gleich dem nächsten zuwenden konnte.
    Drei Vampire stürzten sich auf mich, ihre Fänge blitzten mordlustig, aber meine Messer auch. Leichtfüßig entzog ich mich den Reißzähnen und versetzte ihnen immer wieder vernichtende Fußtritte, die einen von ihnen zu Fall brachten. Ich war sofort über ihm, durchbohrte sein Herz und schlitzte es mit einem einzigen Schnitt auf, bevor ich mich herumwarf und den beiden anderen die gleiche Behandlung zukommen ließ.
    Ein schwarzhaariger Vampir war geistesgegenwärtig genug, sich auf meine Mutter zu stürzen. Ich machte einen Luftsprung, flog praktisch durch den Raum und landete auf seinem

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