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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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nicht nur seine Worte oder die kleinen Kreise, mit denen sein Daumen über meine Handfläche fuhr. Seine Augen waren dunkel und leidenschaftlich, als leuchteten sie von innen, und sie blickten mich so durchdringend und wissend an, dass j edes Wort noch intimer wirkte. Erfüllt von Verheißung und Gefahr.
    Flink fuhr seine Zunge über die Innenseite seiner Unterlippe, sodass ich mich fragen musste, ob er sich gerade ausmalte, wie er das eben Beschriebene tatsächlich tat. Ich musste all meine Willenskraft aufbringen, um seinem Blick standzuhalten.
    »Ich nehme deine Brüste in den Mund, lecke deine Brustwarzen, bis sie dunkelrot werden. Das werden sie, Süße. Je mehr ich lecke und knabbere, desto dunkler werden sie. Ich will dir ein Geheimnis über Vampire verraten... wir können kontrollieren, wohin unser Blut fließt, es bleibt dort, so lange wir wollen. Ich kann es nicht erwarten herauszufinden, wie du schmeckst, und du wirst mich anbetteln, nicht aufzuhören, nicht einmal, wenn du schon ganz matt bist. Es wird sein, als stündest du in Flammen, deine Haut lodert. Ich nehme deine Säfte in mich auf. Und dann trinke ich dein Blut.«
    »Häh?« Bei den letzten beiden Sätze stellte ich mir vor, wie er genau das mit mir anstellte.
    Im nächsten Augenblick schoss mir brennende Röte in die Wangen. Zutiefst beschämt entriss ich ihm meine Hände und sprang so abrupt auf, dass der Stuhl umkippte.
    Höhnisches Gelächter folgte.
    »Oh, Kätzchen, du hast dich so gut geschlagen! Wahrscheinlich wolltest du dir einen netten Waldspaziergang einfach nicht entgehen lassen. Eine schöne Nacht dafür, Sturm liegt in der Luft. Und du fragst dich, woher ich wusste, dass du so eine Unschuld vom Lande bist. Ich habe schon Nonnen mit mehr Erfahrung kennengelernt. Mir war klar, dass du bei dem Gerede über Oralverkehr ausrastest. Mein Leben hätte ich darauf verwettet.«
    »Du hast kein Leben, du bist tot.«
    Ich versuchte, mir diese Tatsache ins Gedächtnis zu rufen. Wenn ich seinen drastischen Schilderungen darüber lauschte, was er alles mit mir tun könnte -nicht, dass ich das jemals zulassen würde, Gott bewahre! -, fiel mir das allerdings schwer. Ich schüttelte den Kopf, um die Bilder loszuwerden.
    »Das ist Ansichtssache. Was Verstand und Reflexe betrifft, bin ich eigentlich so lebendig wie jeder x-beliebige Mensch, ich bin nur ein bisschen aufgerüstet.«
    »Aufgerüstet? Du bist kein Computer. Du bist ein Killer.«
    Er kippte den Stuhl nach hinten; ganz leicht hielt er die Balance. Er trug einen anthrazitfarbenen Pullover, der sich eng an seine Schultern schmiegte und locker das Schlüsselbein umspielte. Seine Hosen waren eigentlich immer schwarz; ich fragte mich, ob er überhaupt welche in anderen Farben besaß. Die dunklen Farben unterstrichen sein helles Haar und die blasse Haut zusätzlich, sodass beides noch mehr zu leuchten schien. Das war kein Zufall, so viel war mir klar. Bones tat nichts unabsichtlich. Mit diesen fantastischen Wangenknochen und der muskulösen Statur sah er sagenhaft aus. Und gefährlich, aber ich hatte anscheinend inzwischen die größte Angst vor ihm verloren.
    »Du bist selbst eine Killerin, Süße, oder ist dir das entfallen? Du weißt doch, wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen, wie man so schön sagt. Wirklich, Kätzchen, warum warst du bei unserem Thema vorhin denn so schüchtern? Hat der Dreckskerl, der es dir besorgt hat, dich nicht erst mit dem Mund verwöhnt? Erzähl mir nicht, das arme Würstchen hat das Vorspiel vergessen.«
    »Nur wenn man Ausziehen als Vorspiel durchgehen lässt.« Zum Teufel mit Bones, und mit Danny Milton sowieso. Vielleicht würde ich eines Tages zurückblicken können, ohne diesen Stich in meinem Innern zu spüren.
    »Können wir das Thema bitte lassen? Es bringt mich nicht gerade in Stimmung.«
    Eine plötzliche Kälte überzog sein Gesicht, aber seine Stimme war heiter.
    »Mach dich wegen dem nicht verrückt, Schatz. Wenn er mir über den Weg läuft, reiße ich ihn für dich in Stücke. Nein, wir reden nicht mehr über ihn. Kannst du dich jetzt wieder setzen? Oder brauchst du noch ein paar Minuten, um runterzukommen?«
    Da war er wieder, jener anzügliche Tonfall, der den alltäglichsten Worten eine sexuelle Bedeutung verlieh.
    »Ich bin so weit. Du hast mich vorhin einfach kalt erwischt.« Ich setzte mich wieder an den Tisch und legte meine Hände in seine, die er bereits wartend geöffnet hatte. »Na los. Gib dein Bestes.«
    Er grinste, träge

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