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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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bei, auch ihre Brüste. Er atmete schwer, und jede Faser seines Körpers prickelte vor Erregung, als er die Hand mit dem Tuch sanft über ihren Oberkörper bewegte. Denering tuatha feralicenta perala. Er tauchte es ins Wasser, wrang es aus und begann von Neuem. Von ihren Rippen und dem flachen Bauch entfernte er das klebrige, geronnene Blut. Sein Blut. Sie war damit besudelt, weil sie versucht hatte, ihm zu helfen. Obwohl sie es hasste, andere Menschen zu berühren. Und obwohl sie ihn in einem schwarzen Nebel hatte erscheinen sehen. Ja, es konnte ihr nicht entgangen sein ... Welche Frau würde danach noch versuchen, ihm zu helfen?
    Er hielt sich eisern unter Kontrolle, als er das Blut abtupfte, das durch das Nachthemd in das Haar zwischen ihren Schenkeln geraten war. Tuch ausspülen, auswringen, noch einmal damit über ihren Körper gehen, über die Hüften, den Bauch, die Brüste. Tuch wieder ausspülen, auswringen und noch einmal Hals, Schultern und Gesicht abtupfen. Andere Gedanken erlaubte Stephan sich nicht.
    Fertig. Ihre Haut war ein wenig gerötet, wo er die dickeren Blutflecke abgerieben hatte. Doch nun war sie so sauber, wie es ihm möglich war. Die geröteten Stellen würden verblassen, bis jemand aus dem Haus sie fand. Er zog das zerrissene Nachthemd und den Umhang unter ihr weg. Sein Körper war so heiß und hart, dass er vor Verlangen schmerzte, als Stephan die noch immer bewusstlose Ann mit einem Arm anhob und die Bettdecke unter ihr zurückzog. Dann legte er sie wieder hin und deckte sie gut zu. Als Nächstes musste er sämtliche Spuren seiner Anwesenheit beseitigen. Er öffnete ein Fenster und schüttete das schmutzige Wasser auf das Dach des Säulenvorbaus. Das Tuch, mit dem er sie gewaschen hatte, und ihr zerrissenes, blutbeflecktes Nachthemd wickelte er in den Umhang ein, den er mitnehmen würde.
    Dann trat er vor das Bett, um Miss van Helsing ein letztes Mal zu betrachten. Sie sah sehr klein und zerbrechlich aus in dem Kinderbett.
    Ihr Zustand war ihm nach wie vor ein Rätsel. Nachdem er nicht die winzigste Wunde hatte entdecken können, war ihm unbegreiflich, dass sie immer noch bewusstlos war. Die Sonne ging bereits auf. Wann war der Kampf im Jagdhaus beendet gewesen? Gegen Mitternacht? Die Steppdecke bewegte sich kaum unter Anns Atemzügen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Mit Sicherheit wusste er jedoch nur, dass es seine Schuld war. Aus irgendeinem Grund war sie ohnmächtig geworden, als sie ...
    Als sie ihn berührt hatte! Sie hatte gesagt, sie erführe dann alles über einen Menschen. Aber es musste mehr als das sein. Als dieser schmächtige junge Bursche sie neulich vor dem Wirtshaus angefasst hatte, war sie danach wie benommen gewesen. Andere zu berühren, blieb also anscheinend nicht ohne Folgen für sie, und trotzdem hatte sie ihn, Stephan, verbunden. Was für eine noble Handlungsweise, dachte er. Unerschrocken und heroisch.
    Doch dann presste er grimmig die Lippen zusammen. Er schuldete ihr nichts. Es war dumm von ihr, ihn zu berühren, wenn es irgendwelche körperlichen Folgen für sie hatte. Es war ihre Schuld, dass sie ohnmächtig geworden war, nicht seine.
    Stephan drückte das Bündel blutbefleckter Kleider an sein eigenes blutiges und zerrissenes Hemd. Wenn sie gefunden wurde, würde jemand einen Arzt kommen lassen. Ihre Leute würden schon wissen, wie sie sie zu behandeln hatten.
    Gefährte! Das Zimmer wurde rot. Schwarzer Nebel waberte zu Stephans Füßen auf und stieg sogar noch schneller auf als gewöhnlich. Sein Glied war noch immer heiß und steif. Der Gefährte nährte sich von Stephans sexueller Energie und bündelte ihre vereinten Kräfte zu einer kaum noch zu ertragenden Macht. Er musste hier heraus!

7. Kapitel
    S tephan stand in der Tür seines Zimmers im Hammer und Amboss , als der schwarze Nebel sich verzog. Mit ihm verging auch das schmerzliche Verlangen, das Miss van Helsing in ihm hervorgerufen hatte, und zurück blieb nur ein Gefühl der Leere und des Bedauerns. Es war dumm von ihm gewesen, sie in das Haus zu bringen. Was kümmerte ihn ihr Ruf? Und seine Befürchtung, dass ihr blutbefleckter Körper Fragen nach sich ziehen würde, falls er ihn zurückließ, war völlig übertrieben gewesen. Schließlich hätte er das vermeiden können, wenn er sie getötet hätte. Es war dumm gewesen, sie am Leben zu lassen. Falls sie sich beim Erwachen daran erinnerte, dass er ein Vampir war, würde sie nach der Polizei schreien. Und von ganz Cheddar Gorge gejagt zu werden

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