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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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keine schlechten Träume mehr?«
    Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht, doch jetzt schlichen sich sofort wieder diese fürchterlichen Bilder in meinen Geist.
    »Keine weiteren schlimmen Träume«, bestätigte ich, dann machten wir uns fertig, um nach unten zu gehen.
    Schon in der Eingangshalle trafen wir auf Gesichter, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es handelte sich um fünf Vampire aus Frankreich, die alle sehr edel gekleidet waren und mich mit einem formvollendeten Handkuss begrüßten.
    James führte die Neuankömmlinge in das Arbeitszimmer, um sie auf den neuesten Stand zu bringen und ich marschierte geradewegs in die Küche.
    Mein Magen knurrte so laut, dass ich vor mir selbst erschrak. Ich konnte kaum erwarten, dass Berta mir eine deftige Mahlzeit zubereitete.
    Doch unser molliger Geist hantierte nicht wie gewohnt mit Töpfen herum, sondern saß mit einer Tasse Tee am Tisch und blätterte in einem Frauenmagazin.
    Pater Finnigan, oder besser gesagt Finn, stand mit einer Kochschürze über eine Pfanne gebeugt und begutachtete deren Inhalt.
    Als er mich sah, begann er zu strahlen, wischte sich die Hände an einem Tuch ab und kam auf mich zu.
    »Claire, wusste ich doch, dass ich deine Stimme gehört habe. Du bist sicher sehr hungrig, oder?« Ich sah zu Berta, die immer noch konzentriert auf ihre Zeitschrift sah. Hatte ich da eben ein verräterisches Zucken ihrer Mundwinkel wahrgenommen? Als ich sie mir genauer betrachtete, stellte ich fest, dass sie sich ein Grinsen verkniff, und ich wurde misstrauisch.
    »Hat Berta dich etwa zum Küchendienst verdonnert?«, fragte ich scherzhaft und näherte mich vorsichtig der Pfanne. Finn machte eine wegwerfende Handbewegung und lachte.
    »Ganz im Gegenteil. Ich koche für mein Leben gern und die wundervolle Berta ...«, er deutete auf den molligen Hausgeist, »... war so freundlich mir ihren Herd zu überlassen.« Vor sich hin summend drehte er die Steaks in der Pfanne. Besser gesagt, er ertränkte diese in Unmengen Öl.
    Ich schnupperte und zu meinem Erstaunen roch es wirklich gut. In einer kleineren Pfanne hatte er anscheinend Bratkartoffeln gemacht, die mittlerweile etwas angebrannt aussahen, aber sie schienen noch genießbar zu sein.
    »Das sieht wirklich gut aus«, sagte ich und erntete ein stolzes Lächeln.
    »Setz dich, meine Liebe, ich werde dir gleich einen Teller bringen«, befahl Finn und schob mich auf einen Stuhl, so dass ich genau Berta gegenübersaß. Als ich sie ansah, begann sie doch tatsächlich zu kichern und ich kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Eine Minute später begriff ich den Grund.
    Was da genau vor mir auf dem Teller lag, wusste ich selbst nicht so recht, aber nun musste auch ich mir ein Lachen verkneifen. Die Bratkartoffeln waren jetzt noch eine Nuance dunkler und das vermeintliche Steak, sah aus wie ein frittiertes Portemonnaie.
    Und was soll ich sagen, so schmeckte es auch. Es war schon eine Herausforderung mit dem Messer ein Stück abzuschneiden, aber meine Zähne verweigerten nach dem ersten Biss den Dienst. Ich sah hilfesuchend zu Berta, die immer noch grinsend einen Artikel überflog und sich anscheinend über mich lustig machte.
    »Berta«, zischte ich sie leise an, »Bitte hilf mir.« Sie seufzte, dann hielt sie mir die aufgeschlagene Zeitschrift an den Teller. Erst wusste ich nicht was sie wollte doch dann begriff ich und warf einen prüfenden Blick zu Finn, der gerade mit etwas beschäftigt war, dass wie ein glibberiger Nachtisch aussah.
    Blitzschnell packte ich das Steak und die restlichen Kartoffeln und schob es auf Bertas Zeitschrift. Sie klappe das Heft zu, erhob sich und ging hinaus zu den Mülltonnen.
    »Möchtest du noch einen Nachschlag?«, fragte Finn erstaunt, als er meinen leeren Teller sah. Ich winkte dankend ab und hielt mir theatralisch den Bauch.
    »Danke, aber ich bekomme keinen Bissen mehr hinunter«, stöhnte ich.
    »Nun, für meinen Nachtisch ist hoffentlich noch genug Platz«, entgegnete er und stellte eine Schüssel auf den Tisch. Optisch sah es aus wie ein Pudding, doch in diesem Dessert waren anscheinend noch Nüsse oder etwas Ähnliches.
    Vorsichtig nahm ich einen Löffel und schob ihn mir in den Mund. Es schmeckte wirklich gut, jedenfalls so lange, bis ich auf eine der haselnussgroßen Zutaten biss.
    Es war, als ob ich auf Staub herumkaute und ich spülte die ganze Pampe schnell mit einem großen Schluck Cola hinunter. Wie sich herausstellte, hatte Finn das Puddingpulver nicht richtig eingerührt, so

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