Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
der Magier schwer mit seinen Beinen voran aufschlug. Er schaffte es, etwas von der Kraft des Fluges und des Sturzes abzufangen indem er sich abrollte um die restliche kinetische Energie zu verarbeiten ohne dass dabei sein Körper in Mitleidenschaft gezogen werden würde.
Keuchend benötigte der junge Magier einen Moment, ehe er wieder vollkommen zu sich fand. Der Flug mit den Vampirfledermäusen war atemberaubend gewesen. Nachts über das beleuchtete und durchaus schöne Bergamo zu fliegen war wirklich etwas Besonderes gewesen. Selbst die kalte Winterluft hatte dies nicht vollständig verderben können. Für einen Moment hatte der Magier sogar vergessen, dass er der Gnade von einem Vampir ausgeliefert gewesen war. Hätte sich das Monster entschieden dem Magier etwas anzutun, sei es ihn zu beißen oder über der Stadt einfach los zu lassen, so hätte der Mann nicht viel ausrichten können. Einen Sturz hätte er mit Hilfe seiner Windmagie vielleicht noch abfedern können, doch wenn es die Vampirin darauf angelegt hätte, wäre der Magier nun tot.
Nachdem Sven Jönsson noch lebte und es ihm sehr gut ging, hatte die Vampirin wohl im Moment wirklich keine Absicht ihm etwas anzutun.
Langsam stand der Magier auf, klopfte seine Hose und seinen Mantel ab, hatte er durch seine Rolle doch etwas Schnee und Dreck darauf bekommen, und sah sich um.
Das Hotel in dem die Inquisitoren untergebracht waren lag einige Kilometer vor Bergamo und dem Hügel auf dem die Altstadt errichtet worden war. Nun befand sich der Inquisitor nicht mehr Kilometer weit weg von der Altstadt, sondern stand auf einem kleinen gepflasterten Hof inmitten dieser. Von dem was der Magier während seines Fluges gesehen hatte, musste er nun fast auf der Spitze des Hügels sein.
„Nur einer?“ erklang unvermittelt eine Stimme und ließ Jönsson herum wirbeln. Es war natürlich wie immer so, dass der Mann der auf ihn gewartet hatte genau dort stand, wo der Magier sich zuletzt hin gewandt hätte. Wie machten die Leute das bloß immer, oder war es Jönsson, der ein Talent dafür hatte sich in die falsche Richtung zu drehen wenn er sich umsah? Manchmal verdächtigte der Hochinquisitor sein Talent als Jäger hierfür ursächlich zu sein. Spürte er etwa unterbewusst mehr und wandte sich absichtlich von der potentiellen Gefahr ab? Nein, das war natürlich Blödsinn. Eher würde er sich der Gefahr schneller zuwenden wenn er diese spüren würde. Doch war das Unterbewusstsein nicht eine schwer einzuschätzende Größe?
Nun voll zu der Gestalt die gesprochen hatte umgedreht konnte Jönsson den Mann mustern. Es handelte sich um einen Mann, ungefähr eins achtzig groß, mit dunklen kurzen Haaren und einem nichtssagenden Gesicht. Ein zweiter Blick offenbarte dem Magier, dass es sich bei dem Mann um einen jener Vampire aus der Leibwache Van Helsings handeln musste, strahlte die Gestalt doch keinerlei Aura aus.
„Nur einer!“ Mit quietschendem Lärm, den Fledermäuse nun mal so fabrizierten, sammelten sich diese neben dem Hochinquisitor und formten sich zurück zu der Vampirin die Jönsson schon bei der Begegnung mit dem Endmagier das erste Mal gesehen hatte.
„Ich dachte die Inquisition nimmt das ganze ernster.“ sagte der Mann und schüttelte den Kopf.
„Und wer bist du?“ fragte Jönsson ungeniert und sah den Vampir an.
Der Vampir zögerte einen Moment, ehe er antwortete. „Du bist etwas übermütig, oder?“
Jönsson hob leicht sein Kinn und unterließ es zu antworten. Er durfte keine Angst oder Unterwerfung in Gegenwart eines übernatürlichen Jägers wie diesem Vampir zeigen.
„Du kannst mich Macarius nennen.“ sagte der Vampir.
Wohl oder übel konnte es sich Jönsson nicht verkneifen auf die Auskunft des Namens hin eine Frage zu stellen, obgleich sie wesentlich aggressiver aus dem jungen Magier heraus geschossen kam als er es beabsichtigt hatte. „Was ist das denn für ein Name?“
Der Vampir namens Macarius blickte zur Vampirin. „Ein Jungspund Via, wirklich?“
Die Vampirin, welche offenbar auf den Namen Via hörte, zuckte lediglich mit den Achseln.
„Wo ist der alte Kerl mit den Narben?“
„Er wird zu uns stoßen, sobald es notwendig ist!“
„Es ist jetzt notwendig!“ sagte der Macarius bestimmt und deutete unterstützend auf den Boden. „Entweder wir stellen Bloody Mary jetzt oder nie!“
„Er wird zu uns stoßen sobald es notwendig ist!“ wiederholte Jönsson und blickte den Vampir bestimmt an. „Zeig mir wo wir Mary finden
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