Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
helfen.“
„Wirf mal einen Blick auf deinen linken Knöchel!“ sagte Maria auf einmal und stoppte damit mein Bestreben mich zu erheben. Ich hielt inne, hob meinen linken Fuß und sah etwas, das mir zuvor gar nicht aufgefallen war. Um meinen linken Knöchel hatte sich etwas gewickelt, etwas Lebendiges, etwas Pulsierendes, etwas, das dort nicht hin gehörte.
„Was zur Hölle...“ sagte ich, beugte mich vor und wollte danach greifen.
„Das würde ich lassen!“
Ich stoppte und sah Maria an, die mit ernster aber freundlicher Miene auf mich herab sah. „Was auch immer dein Leiden ausgelöst hat, es ist magisch, und dieser kleine Freund unterdrückt deine Magie!“
Ich sah Maria eindringlich an, verarbeitete ihre Worte, musterte das Etwas um meinen Knöchel genauer und erkannte die Wahrheit. Um meinen Fuß hatte sich eine magische Kreatur gewunden, auch bekannt als ein Magieegel. Im Prinzip handelte es sich dabei um einen Blutegel, dieses Tier war jedoch in der Lage die Magie anzuzapfen und zu blockieren. Ich hatte schon des Öfteren von dieser Kreatur gehört, doch noch nie eine gesehen. Soweit ich wusste, setzte die magische Inquisition diese Kreaturen ein um Gefangene unter Kontrolle zu halten.
Eine Zeitlang hatte ich mich nach eben dieser Kreatur auf der Suche befunden, da ich mir von ihr erhofft hatte meine Alpträume zu unterdrücken, die mich geplagt hatten. Doch es war mir nicht gelungen eine solche Kreatur zu organisieren oder zu finden. Und an die Inquisition hatte ich mich nicht wenden können, hätte ich doch erklären müssen warum und wofür ich die Kreatur gesucht hatte.
„Nimmst du den Egel ab, wird sich dein Zustand wieder verschlechtern!“
Grübelnd sah ich zuerst den Wurm an, dann Maria. Dies war also der Grund warum ich nicht von Dimitri gepeinigt wurde. Der Egel saugte mir meine Magie ab und hielt damit Dimitri in Schach. Dies bedeutete jedoch auch, dass ich keine Magie würde wirken können, in einer Zeit in der meine Freunde Ian und Daniel meine Hilfe benötigen würden.
Und so saß ich auf dem Bett und stellte mir die Frage, was ich tun sollte. Meinem Vater vertrauen und versuchen Dimitri los zu werden oder zumindest einzuschränken und eine Chance zu erhalten meinen Freunden zu helfen, oder mein Leben genießen, ohne den Schmerz und die Qualen die Dimitri mir bereitete und womöglich meinem Vater in eine Falle zu laufen.
8
Die Tür wurde schwunghaft aufgestoßen und krachte gegen das kleine Kästchen, das sich hinter der Tür befunden hatte. Von der Kraft des Stoßes wurde das kleine blaue Schälchen, das auf dem Kästchen gestanden hatte herunter geschleudert, schlug schwer auf dem Boden auf und zerschellte in zahllose kleine Teile. Die Schlüssel, welche in dem Schälchen gelegen hatten, flogen durch den Raum und blieben zu Füßen des Schreibtisches liegen.
Mit großen Augen sah Daniel Kühnert die Männer an, die soeben den Raum betreten hatten und sich im Eingangsbereich aufgebaut hatten.
„Es ist soweit!“ sprach der Rechte der zwei Männer und hielt einen Sack hoch.
Daniel sah die beiden Männer an und realisierte was geschah. Mit einem schweren Seufzen stemmte er seine Hände auf seinen Knien ab, verlagerte sein Gewicht und begann sich langsam zu erheben und von der Couch aufzustehen.
„Ihr bringt mich also nach Avalon?“
Der Mann der den Sack hochhielt nickte bloß und ging auf Daniel zu. „Streck deine Hände aus!“
Die Stimme des Mannes ließ keine Wiederworte zu. Der Mann war klar gewohnt zu befehlen und nicht, das ihm jemand widersprach.
Lange hatte Daniel überlegt was er nur tun sollte. Der ihm unbekannte Hochexekutor hatte ihm offenbart, dass er zusammen mit Ian Cochrane hingerichtete werden würde. Zuerst würde man sie nach Avalon bringen und vor den Rat der Magier tragen, nur um dort das grausige Schicksal des Todes zu verstrecken. Doch würde Daniel dies kampflos geschehen lassen?
Der junge Magier hatte mehr als nur ein paar Stunden Zeit gehabt sich dies durch den Kopf gehen zu lassen. Nach dem Besuch des Hochexekutors hatte Daniel einige Zeit benötigt um sich wieder zu sammeln und zu einem klaren Verstand zurück zu finden. Er wusste nun, dass er seinen Freund nicht verraten hatte. Gegen den Zauber des Exekutors hatte Daniel keine Chance gehabt. Er hatte getan was er konnte, und Nathan würde das verstehen. Dessen war sich der junge Magier sicher. Doch ebenso wie er sich dessen bewusst war wusste er auch, dass er dieser Situation
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