Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
Setp.
„In einem...es muss ein Keller oder so etwas ähnliches sein!“
„Wo genau?“
Jönsson starrte nach vorne. „Dort vorne ums Eck, ungefähr fünfhundert Meter.“
Setp folgte dem Blick des Hochinquisitors nachdenklich. „Sonst noch irgendwas Verdächtiges?“
„Nichts, weit und breit, außer uns!“
Setp wollte bereits wieder los schreiten, als er sah wo sie stehen geblieben waren. Mit einem grimmigen Blick sah er nach oben und bewunderte das Monument das sich vor ihm in den Himmel wandte. „Bist du eigentlich gläubig Sven?“
„Nein, wieso?“ erwiderte Jönsson unsicher.
„Dann warte hier auf mich!“ Setp schritt los. „Das gilt auch für euch!“ und meinte damit die Leibwächter Van Helsings.
„Da wären wir dir sowieso nicht hinein gefolgt.“ antwortete die Vampirin bissig.
Setp nahm den Ton in der Stimme der Frau zur Kenntnis, ergriff den schweren Eisenring vor sich und drückte die Tür die mehr als doppelt so hoch war wie er selbst auf. Im Inneren der Kirche brannte Licht, hauptsächlich Kerzenlicht, und Setp trat ein.
Hochexekutor Setp war ein Mann der Inquisition, durch und durch. Mit ein Grund für diesen Umstand war die Tatsache, dass er hochgradig gläubig war, ein Katholik, und daran glaubte, dass er im Auftrag des Herrn handelte und die Menschheit vor den Ausgeburten der Hölle bewahrte.
Das Ende der Welt stand bevor, sollte es der Inquisition nicht gelingen dieses zu verhindern, und Setp war im Begriff an einen Ort zu schreiten der von Vampiren nur so wimmelte. Was gab es da für einen besseren Zeitpunkt als noch einmal eine Kirche zu besuchen?
Der Hochexekutor atmete aus und sah seinen Atem in einer Kältewolke entweichen. Es war nicht sonderlich warm in der Kirche.
Mit großen Schritten ging Setp auf den prachtvollen Altar zu, ging vor diesem auf die Knie, formte ein Kreuz vor seinem Gesicht und seiner Brust, legte seine Hände zusammen und begann ein altes Gebet zu sprechen, das er dereinst von seinem Vater gelernt hatte. Es war dem Hochexekutor vollkommen egal, dass sich noch andere Personen in der Kirche, auf den Holzbänken befanden. Er war nicht hier um nicht aufzufallen oder sich anzupassen, er war hier weil er es in diesem Moment für richtig hielt, und weil es einfach getan werden musste.
„Mutter Gottes, Mutter der Erlösung, bedecke mich mit deinem heiligsten Mantel und schütze meine Familie vor dem Einfluss Satans und seiner gefallenen Engel. Hilf mir, zu allen Zeiten auf die Göttliche Barmherzigkeit deines geliebten Sohnes, Jesus Christus, zu vertrauen. Stärke mich in meiner Liebe zu ihm und lass nicht zu, dass ich mich von der Wahrheit seiner Lehren entferne, mögen auch noch so viele Versuchungen auf mich zukommen.“
Setp stand auf, mit geschlossenen Augen, nahm seine gefalteten Hände auseinander und vollführte erneut ein Kreuz vor seinem Gesicht und seiner Brust. „Amen!“
Setp öffnete seine Augen, wandte sich vom Altar und dem darüber hängenden Bildnis Jesu Christi ab und schritt zurück zur schweren Holztür, ergriff den schweren Eisenring und zog die Tür auf.
„War es das?“ spottete die Vampirin.
Der Hochexekutor ignorierte die Leibwächterin, schritt auf Jönsson zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Zeig uns den Weg!“
Jönsson blickte Setp verwirrt an, löste sich jedoch von dem Griff des Hochexekutors und schritt erneut voran, bis hin zur Biegung und blieb an dieser stehen. Vorsichtig linste der Magier um die Ecke, beobachtete einen Moment und bog dann ab, gefolgt vom Hochexekutor und den beiden Vampiren.
Ohne ein Wort zu verschwenden, in vollkommener Ruhe und ohne Hast schritten die Gestalten auf den Ort zu, den Jönsson als den Eingang zu dem Versteck der Vampire identifiziert hatte, und blieben vor der leicht angelehnten alten Holztür mit löchrigen Balken stehen.
„Sie ist nicht hier!“
Setp und Jönsson wandten sich zeitgleich zu dem Vampir um der bisher still geblieben war.
„Er hat recht!“ bestätigte die Vampirin.
„Was soll das heißen?“ fragte Setp gereizt.
„Sie haben recht...“ sagte Jönsson. „Ich kann jede Menge Vampire spüren, aber nicht Bloody Mary!“
Der Hochexekutor sah verblüfft zwischen den Vampiren und Jönsson hin und her. „Euch ist aber schon klar, dass sie als Hochinquisitorin sehr wohl weiß, wie sie ihre Aura unterdrücken kann!“
„Das stimmt...“ gestand Jönsson ein.
„Doch nicht vor uns!“ sagte der Vampir.
Setp zog eine Augenbraue nach oben. „Wozu
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