Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
hast du also Marias Blut für deine Blutmagie genutzt?“
Für diese Antwort brauchte ich nicht lange. Ich sah den Mann forsch an. „Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung.“
Der Magier schüttelte den Kopf, offensichtlich glaubte er mir. „Du weißt nicht sonderlich viel oder?“
Auch wenn das theoretisch eine Beleidigung darstellte, ich konnte nicht leugnen dass der Mann damit eigentlich Recht hatte.
Ich hatte wirklich verdammt wenig Ahnung von einigen Dingen die sich in der Welt der Magier abgespielt hatten. Ja sogar Dinge die vermeintliche Freunde betrafen waren mir gänzlich unbekannt gewesen. Ian war ein Blutmagier und hatte gewusst, dass ich ein Halbdämon war, und er hatte diese Information mit seinen Blutmagierfreunden geteilt.
„Wie fit bist du?“
Erneut wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ich fühle mich äußerst fit.“ erwiderte ich und sah zuerst den Mann und dann Maria an.
Die Magierin war nicht glücklich über meine Antwort und wandte sich an den Einäugigen. „Er ist gerade erst erwacht und wir haben keinen Magieegel mehr für ihn...“
Dann erst realisiert Maria, dass ich keine Probleme mehr zu haben schien. Ihr Kopf machte einen Ruck und sie blickte mich direkt an. „Es geht dir besser?“
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und sah der Magierin in die Augen. „Ein Magieegel wird nicht notwendig sein, das Problem besteht nicht mehr.“
„Aber wie...“ stammelte Maria. Ich konnte gemischte Gefühle in der Frau erkennen. Sie war überrascht und doch auch erfreut, dass es mir besser ging.
„Ich kann es nicht erklären...“
Maria sah mich nachdenklich an und setzte zu einer Frage an, doch der einäugige Magier verhinderte dies.
„Wenn du fit bist, dann folge mir bitte nach draußen.“
Ohne auf eine Antwort zu warten wandte sich der Mann von mir ab und schritt zielsicher auf die offenstehende Tür zu. Im Türrahmen blieb der Magier noch einmal stehen. „Und zieh dir besser etwas an, es ist kalt draußen.“ Dann verschwand der Magier und ließ mich mit fragendem Blick zurück.
Erst einen Moment später sah ich an mir herab und stellte fest, dass ich schon wieder lediglich in meine Unterhose gekleidet war, auch wenn meine Beine halb von einer Decke verdeckt wurden.
Die Schamesröte begann mir ein bisschen ins Gesicht zu strömen, sah mich doch noch immer Maria an.
Sie schien diesen Gedanken erkannt zu haben, wandte sie sich doch etwas zu schnell von mir ab, ging zu einer kleinen Kommode und zog diese auf. Schnell holte sie ein paar Kleidungsstücke heraus und legte diese auf die Kommode. „Lass ihn nicht zu lange warten...“ sagte Maria, während sie sich wieder von der Kommode entfernte, zur Tür ging und noch einmal stehen blieb um mich anzusehen. „Und sei vorsichtig, er ist stark.“ Dann verschwand sie durch die Tür und ließ mich alleine zurück.
Langsam erhob ich mich vom Bett und ließ dabei die Decke zurück. Ich ging auf die Kommode zu und betrachtete die dort liegende Kleidung. Kommentarlos nahm ich die nicht unbedingt meinem Stil oder meinen Präferenzen entsprechende Unterwäsche zur Kenntnis und betrachtete die Strumpfhosen, die auf ein sehr kaltes Klima außerhalb der vier Wände hinwiesen, sowie den dicken und alten grauen Pullover der mir so gar nicht gefallen wollte. Doch was sollte es? Ich wechselte schnell meine Unterwäsche, schlüpfte in die langen Unterhosen, ein Begriff der mir besser gefiel als Strumpfhosen, zog die Jeans die für mich bereit lag an und schlüpfte in den furchtbar altmodischen Pullover.
So, nachdem dies erledigt war sah ich mich noch einmal in dem Raum um. Abgesehen von dem Bett, einer kleinen Kommode auf der eine Bibel lag, was mir etwas seltsam vorkam, und zwei Kommoden war der Raum praktisch leer. Die Wände waren in einem kühlen Weiß gehalten und ich konnte nirgendwo einen Heizkörper ausmachen, obwohl es nicht allzu kalt im Raum war, wenn auch deutlich kälter als in dem Raum in dem ich bis zu dem Angriff der Inquisitorin gewesen war.
Ich riss mich von dem Raum los und ging auf die offene Tür zu. Ich ergriff den Türgriff und zog die Tür hinter mir zu als ich den Raum verließ und das Esszimmer, beziehungsweise den Aufenthaltsraum betrat in dem sich nun Maria befand.
Der Raum war ein sehr großzügiges, zum Großteil aus Holz bestehendes Konstrukt mit einem großen Tisch und einer Eckbank, einem gemauerten Kamin sowie einer großzügigen Küche.
In dem Raum befanden sich mehrere Personen, um
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