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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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gesagt, das ist kein Thema für mich!" Meine Augen verengten sich.
Er war so anders als Valentina, Max und ich. Er ließ sich vollkommen von seinen Gefühlen und Instinkten beherrschen und es schien ihm zu gefallen, so zu leben.
Wahrscheinlich war es genau das, was mich an ihm faszinierte - sehr dumm von mir!

Mein Handy piepte - eine SMS von Valentina.
    Komm besser nach Hause, Max hat sich auf den Heimweg gemacht. Der Vampir aus New York hat niemanden am Leben gelassen. Es gibt für ihn nichts mehr zu tun. Val

Ich klappte mein Telefon zu und sah Julian an.
"Du musst schon wieder los." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und ich nickte.
"Vergiss nicht, was du mir versprochen hast."
"Wie gesagt, ich werde darüber nachdenken." erwiderte ich, dann sprang ich auf und machte mich auf die Suche nach meinen Kleidern.

Als ich vor die Tür trat, dämmerte es bereits. Ich stieg in den Explorer und starrte durch die Windschutzscheibe.
War es wirklich eine gute Idee jetzt schon bei Max auszuziehen?
Doch wie lange sollte ich noch bei ihm wohnen, ein paar Monate, ein Jahr?
Darauf wusste ich keine Antwort.
In Gedanken versunken ließ ich den Motor an und fuhr auf den Delaware Expressway. Mittlerweile war ich mindestens genauso schnell unterwegs wie Valentina.
Ich schaffte die Strecke in dreißig Minuten.
Das Tor von Max´ Einfahrt öffnete sich und ich stellte erleichtert fest, dass er noch nicht da war.
Ich blieb noch kurz im Wagen sitzen und fragte mich ob es wohl eine gute Idee wäre, mit Valentina darüber zu reden.
Mal sehen in welcher Stimmung sie ist, dachte ich und öffnete die Tür. Leichtfüßig sprang ich aus dem Auto und war blitzschnell die Stufen zur Eingangstür hinauf gesprungen.
"Hallo, ich bin wieder hier."
Keine Antwort.
Auf der Kommode lag ein Zettel mit Valentinas Handschrift:

    Bin auf der Jagd, bis später!
P.S. deine Mutter hat angerufen, du solltest sie wirklich dringend zurückrufen. Sie klang, als ob sie krank vor Sorge wäre.

Also war niemand da mit dem ich reden konnte und diesmal hatte ich keine Ausrede, Mom nicht anzurufen. Mir war unbehaglich zumute als ich ihre Nummer wählte.
"Goldman." Ich erschrak als ich ihre Stimme hörte, Valentina hatte recht gehabt.
"Mom?" Ich flüsterte fast.
"Oh, Tamara. Was gibt's?" sagte sie emotionslos.
"Ich weiß..."
"Gar nichts weißt du!" schrie sie plötzlich durch das Telefon. "Ich weiß, du bist erwachsen und mir war auch klar, dass wir uns nicht mehr regelmäßig sehen...aber könntest nicht wenigsten ab und zu mal anrufen?!"
"Mom..." protestierte ich schwach.
"Tamara, was ist los mit dir? Ich habe mit Mr. Blake telefoniert, du hast deinen Job verloren! Warum hast du mir das nicht gesagt?! Ich erkenne dich nicht wieder!" Sie war außer sich, "Deine Mitbewohner scheinen einen sehr schlechten Einfluss auf dich zu haben oder wie würdest du es mir erklären?"
"Stopp!" rief ich, "Das hat nichts mit ihnen zu tun. Mom merkst du es eigentlich? Seit Dad´s Tod klammerst du dich nur noch an mich. Du hast Recht, ich bin jetzt erwachsen und ich treffe die Entscheidungen für mich. Du wolltest, dass ich auf diese Schule gehe, auf der mich jeder gemieden hat! Und du wolltest, dass ich in dieser Versicherungsagentur arbeite! Hast du mich jemals gefragt? Nein! Denn dann wüsstest du, dass ich all die Jahre unglücklich war!"
Die Wut, die sich all die Jahre angestaut hatte, schien mit einem Mal aus mir herauszubrechen - wie ein tosender Wirbelsturm der über das Land fegt und hinterher nichts mehr übrig lässt!
"Ist dir bewusst wie undankbar das ist!?" rief sie so schrill, dass mir die Ohren schmerzten, "Die ganzen Jahre wollte ich nur das Beste für dich!"
Das war zu viel für mich, nie hatte ich mich beschwert - die ganze Zeit über - doch jetzt wollte und konnte ich das nicht mehr ertragen und bevor ich vor Zorn explodierte...legte ich einfach auf.
Das war´s, dachte ich mir.
Dieses Verhalten würde sie mir nicht verzeihen, dessen war ich mir sicher.
Und da ich nun nichts mehr zu verlieren hatte, stand meine Entscheidung fest: Ich würde bei Julian einziehen!
Nie wieder würde jemand über mich bestimmen!

Die Tür hinter mir fiel ins Schloss und ich fuhr erschrocken herum.
Max stand im Türrahmen und sah mich an, er hatte alles gehört.
Ich war so in Rage, dass ich ihn nicht bemerkt hatte.
"Tamara..." fing er an und streckte seinen Arm nach mir aus.
"Du wusstest es! Du hast es die ganze Zeit gewusst, dass ich sie verlieren werde!" schrie ich ihn an, Tränen

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