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Blutspur in East End

Blutspur in East End

Titel: Blutspur in East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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wird automatisch Datum und Uhrzeit ausgedruckt.“
    Carol putzte sich die Nase. Obwohl ihre Tränen allmählich versiegten, war sie trotzdem maßlos enttäuscht.
    Victoria Shepley lächelte sie an. „Ich kann verstehen, was in Ihnen vorgeht. Aber glauben Sie mir: Ich nehme meine Arbeit sehr ernst. Phil Gordon ist der Mörder Ihrer Freundin, auch wenn Sie immer noch anderer Meinung sind. Schließlich hat er gestanden, vergessen Sie das nicht. – Und ich bitte Sie eindringlich, mit dem Detektivspielen aufzuhören. Dieses eine Mal hatten Sie noch Glück. Aber Ihre Aktion hätte auch ins Auge gehen können. Eric Ulmer trug eine Schusswaffe bei sich, als er verhaftet wurde.“
    Das wusste Carol natürlich, schließlich hatte sie es aus sicherer Entfernung beobachtet. Sollte sie das jetzt zugeben? Sie wusste es nicht. Auf jeden Fall hatte die Inspektorin Carol ohnehin durchschaut.
    „Der gewaltsame Tod Ihrer Freundin hat Sie völlig durcheinandergebracht“, fuhr Victoria Shepley fort. „Vielleicht sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.“
    Carol sprang auf. „Ich bin wütend und traurig, Inspektorin – aber ich bin bestimmt nicht verrückt!“, schrie sie, bevor sie aus dem Büro hinausstürmte, ohne die Antwort der Polizeibeamtin abzuwarten.
    Carol rannte beinahe, als sie das Hauptquartier der Metropolitan Police verließ. Sie wurde allmählich langsamer, aber bewegte sich immer noch mit eiligen Schritten vorwärts. Ein bestimmtes Ziel hatte sie nicht. Das Gehen half ihr dabei, das Chaos in ihrem Kopf etwas unter Kontrolle zu bekommen.
    Sie hetzte über den Trafalgar Square, wo traditionell jedes Jahr eine riesige Menschenmenge gemeinsam Silvester feiert. Dieses Jahr hatte Carol gemeinsam mit Tricia hier in der Neujahrsnacht Party machen wollen, doch darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Carol lief die Pall Mall hinunter, bog in die Regent Street ein und landete schließlich am Piccadilly Circus. Die riesigen Leuchtreklamen an den Gebäuden rund um diesen Platz kamen tagsüber nicht wirklich zur Geltung, aber das war ihr egal. Erschöpft ließ sie sich auf die Stufen unter dem Eros-Brunnen sinken. Um sie herum lagerten unzählige Touristen aus aller Welt, aber sie nahm die vielen Menschen gar nicht wahr.
    War die Inspektorin nachlässig gewesen, als sie das Alibi des kriminellen Pärchens überprüft hatte? Das konnte sich Carol eigentlich nicht vorstellen. Sie erinnerte sich daran, dass Eric Ulmer im vorgeschriebenen Tempo gefahren war, als er von ihr und Brent beschattet wurde. Kein Wunder, denn er wollte sich nicht einen weiteren Strafzettel einhandeln, nachdem er schon Dienstagnacht einen kassiert hatte! Wahrscheinlich hatten Jeanie und Eric Blut und Wasser geschwitzt, als sie von der Polizei gestoppt wurden. Schließlich hatten sie gefälschte Markenprodukte in ihrem Van.
    Auch wenn es Carol schwerfiel – sie musste sich eingestehen, dass das Duo mit Tricias Tod nichts zu tun hatte. Ob sie völlig auf dem Holzweg war? Wenn die Polizei nun Phil Gordon völlig zu Recht verdächtigte?
    Carol musste sich dringend mit jemandem beraten, dem sie vertrauen konnte. Eve war in der Bibliothek, also blieb nur Brent. Sie rief ihn sofort an.
    „Hallo, Carol.“ Seine Stimme klang sehr verliebt, als er sich meldete.
    „Mir geht es gar nicht gut.“ Carol war selbst geschockt darüber, wie kläglich sie sich anhörte. „Können wir uns treffen?“
    „Sicher. Wo bist du denn?“
    Sie sagte es ihm.
    „Dann komme ich aber mit der U-Bahn, Carol. In der Nähe vom Piccadilly Circus gibt es keine Parkplätze, die ein armer Student bezahlen kann.“
    „Hauptsache, du bist bald da“, flehte sie.
    Es dauerte noch nicht einmal zwanzig Minuten, bis Carol Brent zwischen den unzähligen Menschen erblickte, die ständig aus der U-Bahn-Station Piccadilly Circus kamen. Er hatte sie auch schon entdeckt. Gleich darauf setzte er sich neben sie und nahm sie sanft in die Arme.
    Es tat ihr gut, sich einfach nur von Brent trösten zu lassen.
    „Magst du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte er leise, während er ihr über das Haar strich.
    Carol berichtete von dem Gespräch mit der Inspektorin. Brent wirkte ebenfalls betroffen, wenn auch nicht so stark wie sie. Aber das war verständlich, denn Tricia war ja Carols Freundin gewesen und nicht die von Brent.
    „Dann müssen wir wohl weitersuchen, Carol.“
    Sie hatte tief in ihrem Inneren gehofft, dass er etwas in der Art sagen würde. Sie brauchte jetzt jemanden,

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