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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Thunfisch-Sandwich und einen Gin Tonic, und ich nahm ein Bier.
    »Was für einen Unsinn hast du so getrieben?«, fragte sie.
    Ich brachte sie auf den neuesten Stand.
    »Der zeitliche Abstand von acht Jahren hat mir zu denken gegeben«, sagte sie. »Was hältst du davon: Der Umstand, dass Rand entlassen wurde, hat in Malley irgendwas ausgelöst. Nimmt er Amphetamine oder Koks?«
    »Keine Ahnung.«
    »Falls ja, könnte das seine Wut noch steigern. Er wurde von Rands Entlassung in Kenntnis gesetzt, stimmt’s?«
    »Mindestens dreißig Tage vorher«, sagte ich. »Also war der normale Lebensstress dafür verantwortlich?«
    »Bei drogensüchtigen Patienten erleben wir das ständig. Die Leute bekämpfen mit Erfolg ihre Impulse und schlechten Gewohnheiten. Aber sobald sie irgendwas überraschend trifft, werden sie rückfällig.«
    Mord als schlechte Gewohnheit. Manchmal ließ es sich darauf reduzieren.

26
    Die Nacht von Montag auf Dienstag verbrachte ich bei Allison. Sie hatte sechs Patienten am Dienstag, und ich verließ sie um kurz vor acht. Auf der Heimfahrt versuchte ich noch mal, die Daneys zu erreichen. Immer noch vergeblich.
    Familienurlaub mit den Pflegekindern? Unterricht zu Hause bedeutete, dass ihr Terminplan flexibel war, also vielleicht schon.
    Oder war ihnen etwas Nichterholsames widerfahren?
    Ich fuhr durch Brentwood und nach Bel Air hinein, bog vom Sunset auf den Beverly Glen ab. Dann fuhr ich an der Straße, die zu meinem Haus hochführt, vorbei und setzte meinen Weg nach Norden ins Valley fort.
    Die Galton Street war friedlich: Ein Mann sprengte seinen Rasen, zwei Kinder jagten hintereinander her, Vögel flatterten umher. Der Lärm vom Freeway war ein chronisches, weit entferntes Räuspern. Einen halben Block vor dem Grundstück der Daneys brachte ich den Wagen zum Stehen. Das Redwood-Tor war geschlossen, und der Zaun versperrte die Sicht auf alles, von einem Stück Dachfirst abgesehen.
    Ich erinnerte mich, wie voll das Grundstück durch die drei Häuser gewirkt hatte. Kein Platz zum Parken, irgendwelche Autos müssten auf der Straße stehen. Drew Daneys weißer Jeep war nicht zu sehen. Ich hatte keine Ahnung, was Cherish für einen Wagen fuhr.
    Ich rollte mit dem Seville langsam weiter vorwärts, suchte nach einem schwarzen Pick-up oder irgendetwas anderem, das fehl am Platz wirkte. Ein dunkler Pick-up stand zwei Häuser weiter.
    Schwarz? Nein, dunkelblau. Länger als Barnett Malleys Auto, mit einem zusätzlichen Sitz, Zwanzig-Zoll-Reifen und Chromleisten.
    Jede Menge Pick-ups im Valley.
    Drei Meter vor dem Tor blieb ich erneut stehen und wollte gerade den Motor ausmachen, als ein kleiner beigefarbener Wagen sich vom Bordstein auf der anderen Straßenseite löste und mit so viel Schwung an mir vorbeiraste, wie vier kalte Zylinder ihm gestatteten.
    Ein Toyota Corolla, eine Menge Dellen und Roststellen, ein paar Spachtelflecken auf den Türen. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich einen Blick auf die Person am Steuer werfen.
    Eine Frau mit langen blonden Haaren, beide Hände fest am Steuer. Cherish Daneys Augen blickten grimmig drein.
    Sie fuhr bis an die Ecke, rollte aus, bog nach rechts ab und gab Gas.
    Sie hatte einen kleinen Vorsprung, aber vier Zylinder wären keine echte Herausforderung.
    Der vormittägliche Verkehr war spärlich, und ich hängte mich ohne Probleme hinter sie, während sie auf der Vanowen nach Westen düste. Ich benutzte ein langsam fahrendes Wohnmobil als Sichtschutz und behielt die herunterhängende Stoßstange des kleinen Wagens im Auge, während er sich dem Ventura Freeway nach Osten näherte.
    Sie tuckerte die Auffahrt hoch und verlor dabei an Tempo. Ich setzte mich vor das Wohnmobil, fuhr zum Anfang der Auffahrt und wartete, bis sie es über den Buckel geschafft hätte. Falls ein Cop mich sähe, hätte ich einiges zu erklären.
    Aber es waren keine Cops in Sicht. Sehr wenig Leute in Sicht. Endlich verschwand der Corolla, und ich brauste vorwärts.
    Cherish Daney gliederte sich nervös in die rechte Spur ein und schwankte ein bisschen, als sie in die Mitte überwechselte. Sie hatte eine Hand am Ohr; redete auf ein Mobiltelefon ein. Sie brauchte eine halbe Meile, um eine Geschwindigkeit von hundertzwanzig zu erreichen, und hielt diese Geschwindigkeit auf der Fahrt durch North Hollywood, an Burbank vorbei und nach Glendale hinein, wo sie die Abfahrt Brand Boulevard nahm.
    Vielleicht war das nur ein Einkaufstrip in der Galleria, und ich würde mir ziemlich blöd

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