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Bluttat

Bluttat

Titel: Bluttat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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entgegengenommen worden. Im Revier war er nicht.
    Allison würde noch zwei Stunden arbeiten. Der Plan sah vor, dass wir uns um fünf Uhr treffen und vielleicht einen Film ansehen würden. Ich fütterte die Fische, versuchte mich zu entspannen, rief noch einmal an.
    Milo sagte: »Hey.«
    »Malley geht doch aus dem Haus«, sagte ich. »Er muss nur ein bisschen motiviert sein.«
    Ich erzählte ihm, was ich gesehen hatte.
    »Das ändert alles«, sagte er.

27
    Um vierzehn Uhr schlenderte Milo durch die Haustür, die ich offen gelassen hatte. Er schnappte sich eine Tüte Orangensaft und sagte: »Ich brauche frische Luft.« Wir gingen zum Teich.
    »Ich habe versucht, gut angepasst zu sein«, sagte er. »An den Petunien zu schnuppern, beispielsweise. Rick hatte frei, also sind wir im Franklin Canyon spazieren gegangen und haben einen Brunch im Urth Café zu uns genommen. All die schönen Menschen, und ich im Kontrast dazu.« Er fasste sich an seine Wampe. »Vollkornwaffeln - verdirbt einem irgendwie den Spaß an der Völlerei.« Er setzte den Saft an die Lippen.
    »Tut mir leid, wenn ich dir einen Strich durch deine Freizeitpläne mache.«
    »Was für Freizeit? Rick wurde ins Krankenhaus bestellt, um einen Jungen zusammenzuflicken, der von einem Baum gefallen ist, und ich hab die ganze Zeit über den Fall nachgedacht und einen auf umgänglich gemacht.« Er warf Fischfutter ins Wasser und murmelte: »Kommt zu Onkel Milo.« Die Koi kamen in Scharen und wühlten das Wasser auf. »Nett, wenn man so geschätzt wird.«
    Er schluckte Orangensaft, bis die Tüte leer war, kniete sich hin und nahm ein paar Blätter aus dem Mondogras, das die Steine im Teich säumt. Zerrieb sie zwischen den Fingern zu Staub, bevor er sich hinsetzte. »Malley und Cherish treiben es miteinander. Wie sehr man sich doch auf die menschlichen Schwächen verlassen kann.«
    »Es passt dazu, was Allison darüber sagte, dass die Daneys nicht gut miteinander kommunizieren. Zu Cherishs Skepsis, was den schwarzen Pick-up betrifft. Sie hat Barnetts Rolle als Verdächtiger heruntergespielt.«
    »Die Aufmerksamkeit von ihrem Freund abgelenkt«, sagte er. »Wie sind die beiden deiner Ansicht nach zusammengekommen?«
    »Es muss irgendwie mit dem Mord an Kristal zu tun haben.«
    »Sie waren auf den gegenüberliegenden Seiten des Gangs.«
    »Die Liebe ist seltsam«, sagte ich.
    »Meinst du, sie sind sich im Flur begegnet, und es hat gefunkt? Nach allem, was wir gehört haben, hasste Malley jeden im Team der Verteidigung.«
    »Offensichtlich jeden außer Cherish.«
    Er kratzte sich an der Nase. »Glaubst du, das geht schon seit acht Jahren so?«
    »Es ist jedenfalls nicht ganz neu«, sagte ich. »Sie waren miteinander vertraut.«
    »Die gute alte Cherish, die geistliche Lady. Offenbar ist der Cowboy ganz begeistert von ihr und verehrt sie in einem schäbigen Motel.«
    »Eigentlich war es ein ziemlich hübsches Motel«, sagte ich. »Drei Sterne, Swimmingpool -«
    »Ja, ja, und Wasserbetten, die zum Rhythmus unehelicher Leidenschaft federn. Was ist nur los mit diesen religiösen Typen, Alex?«
    »Es gibt eine Menge anständige religiöse Menschen, die gute Werke tun. Manche Leute werden zur Religion hingezogen, weil sie gegen verbotene Impulse ankämpfen.«
    »Und andere sehen in ihr eine Möglichkeit, das schnelle Geld zu machen. Wie viel zahlt das County dafür, dass man sich um Pflegekinder kümmert?«
    »Es waren mal fünf-, sechshundert im Monat pro Kind.«
    »Damit kann man nicht reich werden.«
    »Fünfhundert mal acht Kinder ist viertausend pro Monat«, sagte ich. »Was gar nicht schlecht ist für jemanden, der das Priesterseminar geschmissen hat. Besonders wenn es durch andere Einkünfte ergänzt wird.«
    »Daneys andere Jobs. Wie nannte er sie doch … gemeinnützig. Er rennt zu verschiedenen Kirchen, während seine Frau Lektionen im Motel erteilt.«
    »Außerdem kriegen sie vielleicht zusätzliche Bezüge. Ich bin nicht firm in den Fürsorgebestimmungen, aber es könnte eine Beihilfe für den Unterricht zu Hause existieren. Oder ein Zuschuss, damit sie sich um Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung kümmern.«
    »Also könnten sie ganz schön Geld scheffeln.« Er schnaubte heftig. »Okay, Cherish und Malley sind ein Liebespaar. Was sagt uns das über die Morde, wenn überhaupt?«
    »Ich kann nur daran denken, dass Troy drei Besucher hatte, bevor er umgebracht wurde, seine Mutter und die beiden Daneys. Theoretisch könnte Cherish mit Nestor Almedeira Kontakt

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