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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Köln, privat
allerdings, und so möchte ich es im Moment auch halten. - Wenn Marius es so
haben will. - Erzähl!“
    Nach einer knappen Verabschiedung klappte der Jäger sein
Handy zu und begegnete den Blicken der Anwesenden.
„Was ist los?“ Nora klang alarmiert. Als seine Gefährtin besaß sie die Gabe,
hinter Johanns reglose Maske zu sehen.
„Das Mädchen war sechzehn Jahre alt und stammte offenbar aus Osteuropa. Sie war
illegal hier. Gestorben ist sie maximal eine Stunde, bevor sie gefunden wurde.
Sie weist eine ganze Reihe Bisse auf, über den ganzen Körper verteilt. Er gibt
mir die Untersuchungsergebnisse durch, sobald er kann.
Marius hat jedem meiner Mitarbeiter in einem persönlichen Gespräch ausdrücklich
untersagt, mir irgendwelche Informationen zu geben. Er leitet die Untersuchung
selbst. Um sich zu legitimieren, hat er meinen Assistenten eine von Antonius
abgezeichnete Verfügung vorgelegt.“
Lukas pfiff schrill durch die Zähne.
    Jeremias hatte sich bisher zurückgehalten. Während Johann
noch die Nachricht verarbeitete, dass er seine Leute in Schwierigkeiten
brachte, wenn er sich nur auf dem Laufenden halten ließ, wandte Jeremias sich
an seine ehemaligen Schüler.
„Na schön, Etienne, Jan. Wem seid ihr beiden dermaßen auf den Schlips
getreten?“
Etienne wirkte völlig ratlos. In Jans Augen blitzte es zornig.
„Wen habt ihr so beleidigt, dass er euch richtig in die Scheiße reiten will?
Ihr seid kein zufälliges Ziel. Dafür hat sich da jemand zu viel Mühe gegeben.“
Lukas konnte seinen Verdacht nicht länger zurückhalten. „Ich bin sicher, diese
ganze Schweinerei hängt mit Peter zusammen!“
    „Fang du nicht auch an!“ Etienne verdrehte die Augen. „Es
reicht, wenn Jan unter Paranoia leidet. Peter ist ein Schwätzer. Du kannst
nicht wirklich glauben, dass er hinter einem Mord steckt? Er würde genauso
wenig töten wie wir.“
    Jan gab ein zorniges Schnauben von sich. „Du bist dir
ziemlich sicher, was Peter angeht. Woher nimmst du die Gewissheit?“ Die Wut,
die in Jans Stimme mitschwang, ließ alle aufhorchen. Jan wirkte die meiste Zeit
ruhig und war, für einen Bluttrinker, von ausgesprochen gutmütigem Temperament.
„Du warst nicht dabei, Etienne. Du hast keine Ahnung. Am wenigsten von Peter.“
    Johann trat um die Bar herum und ließ sich auf einem der
Hocker nieder. Er hörte aufmerksam zu, machte aber keine Anstalten sich
einzumischen, als Jeremias sich über den Tresen lehnte und Jan durchdringend
ansah.
„Ich hatte von Anfang an die Befürchtung, dass wir nicht mal die Oberfläche
angekratzt haben. Ich bin heute privat hier. Johann auch, als Vater eines
Freundes. Vielleicht ist es an der Zeit, darüber zu sprechen, was damals
wirklich geschah. Wir sind uns doch einig, dass Zusammenhänge bestehen?“
Jan nickte. Seine Stimme klang rau, als wären die Worte eingerostet in den
Jahren, die er sie zurückgehalten hatte.
„Zunächst müsst ihr euch an den Gedanken gewöhnen, dass keiner von euch Peter
besonders gut kennt. Ihn und seine Familie.“
„Es gibt Gerüchte über Peters Vater“, gab Jeremias zu bedenken.
„Ja, Gerüchte. Das sind keine Gerüchte. Bodo ist ein Anführer der Alten
Götter.“
„Das ist eine ziemlich wilde Geschichte, Jan“, entrüstete sich Etienne.
„Ich kann es nicht beweisen. Trotzdem ist es wahr.“
Etienne schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Was sind Alte Götter?“, flüsterte Tony in Noras Ohr. Bisher
hatte sie zu allem geschwiegen und aufmerksam zugehört, doch jetzt verlor sie
endgültig den Faden. Zu ihrem Erstaunen hörte Jeremias ihre Worte nicht nur, er
machte sich sogar die Mühe, ihre Frage zu beantworten.
    „Dieser Ausdruck spielt auf eine sehr ferne Vergangenheit
an, die nur die wenigen Uralten unter uns noch aus eigener Erfahrung kennen.
Damals haben die Angehörigen unserer Art relativ offen unter den Menschen
gelebt. Meist hat ein Bluttrinker bei einem Stamm oder Volk gelebt, als
Zauberer, König oder Gott verehrt. Oder als Tyrann oder blutrünstiger Dämon
gefürchtet. Je nach Veranlagung des Einzelnen.
Diejenigen, die sich heute im Geheimbund der Alten Götter zusammengefunden
haben, hängen dem Wunschtraum nach, diesen Zustand der Anarchie und absoluten
Unterlegenheit der menschlichen Rasse wieder herzustellen. Sie betrachten den
Rat, die Jäger und unsere Gesetze als unrechtmäßige Beschränkung ihrer
persönlichen Bedürfnisse.“
    Etienne war perplex. „Willst du damit sagen, dass es sie
tatsächlich gibt? Heute

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