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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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sich zu ihr umzudrehen, »ich möchte dir jemanden vorstellen.«
    Julie wurde eiskalt. Starr vor Angst blickte sie zu der schönsten Frau, die sie jemals gesehen hatte. Sie stand nackt in der Mitte der Geisterfalle.
    Das goldene Haar der Fremden fiel ihr in seidigen Wellen über den Rücken, als würde es von einer sanften Brise aufgebauscht. Dabei waren alle Fenster und Türen verschlossen. Makellose cremeweiße Haut überspannte schmale Arme, wohlgeformte Beine und volle runde Brüste. Ihre strahlenden Augen hatten die Farbe von Amethysten. Sie sah Julie an, doch obwohl sie lächelte, gefror Julie das Blut in den Adern.
    Als die geradezu unheimlich schöne Frau an den Kreisrand trat, bemerkte Julie den nackten Mann, der auf dem Rücken hinter ihr lag. Seine Augen waren weit offen, sein Gesicht vor Schreck verzerrt. Sein Penis ragte steil auf, unvorstellbar lang und geschwollen, doch der Mann rührte sich nicht. War er tot?
    Es war Ike, der Barkeeper des Velocity.
    »W-warum?«, fragte Julie. Sie wollte stark sein, aber ihre Knie zitterten, und sie war wie gelähmt.
    Lauf, Julie, lauf weg!
    »Unsere Freundin brauchte Nahrung, weil du ihr das Opfer verwehrt hast. Ike bumst sowieso jede Kellnerin im Club und war begeistert, als ich ihn hierher zu einer Orgie einlud.« Sie lachte.
    »Was redest du denn?!« Wendy war schon immer unberechenbar gewesen, aber dies hier war blanker Irrsinn.
    »Du machst mir nichts vor! Grant war gestern Abend so fertig, dass du ihn leicht in seine Wohnung hättest bringen können. Aber nein, du hast ihn in dein Apartment gebracht, wo er in einer Geisterfalle geschützt war!«
    »Ich schütze mein Zuhause immer, das weißt du!«
    »Ja, ich weiß. Deshalb solltet ihr ja zu ihm fahren.« Sie wedelte mit der Hand, als wollte sie ein Insekt verscheuchen. »Egal.« Wendy stand auf und wandte sich zu ihr. Ihr Grinsen jagte Julie entsetzliche Angst ein. »Unsere neue mächtige Freundin hat mir seit letzter Nacht eine Menge beigebracht. Nun haben wir uns auf etwas geeinigt.« Wendy schaute die Frau, nein, den Dämon mit solcher Bewunderung und Zuneigung an, dass Julie schlecht wurde.
    »Ich habe dich gesehen, Julie«, fuhr Wendy fort, deren Stim me wie pures Gift klang. »Du bist nicht die Einzige, die ihren Körper verlassen kann. Ich habe gesehen, wie du aus dem Hotel kamst. Und gleich danach kam Moira O’Donnell heraus. Du hast mich verraten. Der einzige Grund, weshalb du noch nicht tot bist, ist der, dass du zu wenig weißt. Dumm, wie du bist, hast du mir unabsichtlich sozusagen den Schlüssel geliefert. Ich werde Moira O’Donnell eine hübsche Schleife umwickeln und sie bei ihrer Mutter abgeben, dann bringt Fiona mich an die Spitze ihres Zirkels.
    Falls du überlebst, wovon ich eher nicht ausgehe, vergebe ich dir. Bis dahin hat unsere Freundin viel zu erledigen. Wir haben dich auserwählt.«
    Jeder Widerspruch war zwecklos, wie Julie an Wendys irrem Blick erkannte. Sie wirkte fast wie unter Drogen, und ihre Aura schimmerte vor Erregung. In blanker Panik rannte Julie zur Tür. Sie war verschlossen.
    »Wendy, bitte!«, flehte sie, den Rücken flach an die Wand gepresst, und drehte hektisch an dem Knauf, doch nichts tat sich. Nicole und Pam kamen auf sie zu. Nicole war nicht so durchgeknallt wie ihre Schwester. Ihre Augen waren klar, also musste mit ihr zu reden sein. »Nicole, tu das nicht!«, beschwor Julie sie, wobei ihre Stimme kippte. »Wendy ist wahnsinnig. Das ist doch alles völlig absurd! Lass sie nicht …«
    »Wahnsinnig?« Wendy runzelte die Stirn, schien jedoch amüsiert. »Das tut weh. Ich glaube, ich vergebe dir doch nicht.«
    Pam und Nicole packten jede einen von Julies Armen und zerrten sie zu der Geisterfalle, damit der Dämon sie begutachten konnte.
    Wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrte Julie, gebannt von der Schönheit. Doch als die Fremde lächelte, wehte Julie der Geruch des Todes entgegen. Das goldene Haar war nicht fließend wie Seide, nein, es bewegte sich tatsächlich. Jedes einzelne Haar war eine hauchdünne Schlange, wand sich im Takt mit den anderen und streckte sich Julie entgegen.
    Hier hatte sie es nicht mit einem Dämon in einem menschlichen Körper zu tun. Es war ein leibhaftiger Dämon.
    Rauchig-verführerisch lockte die Schöne: »Julie, du solltest dich fürchten – sehr fürchten!«
    Julie wusste, dass sie tot war, ganz gleich, was jetzt geschah. Sollte allerdings der Hauch einer Chance bestehen, dass sie dies hier überlebte, musste sie verhindern,

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