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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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in ihren kleinen Bürowürfel nahe dem Aufnahmebereich. In dem Glaskasten hing alles voller Fotos von der Leichenhalle und den Toten. Zwar waren die Bilder unheimlich und ein bisschen schräg, aber auch ziemlich phänomenal. »Sie sind talentiert.«
    Fern grinste. »Danke. Ich weiß, es ist ein morbides Hobby. Stellen Sie sich vor, Takasugi erzählt mir, dass ich morbide bin, und er ist derjenige, der eine Mumie in seinem Wohnzimmer stehen hat!« Kopfschüttelnd reichte sie Grant ein Foto. »Das können Sie behalten, ist nur eine Kopie. Das Original ist in der Akte.«
    Grant hörte sie kaum, so gebannt starrte er auf das Tattoo. Es bildete einen Kreis mit einem raffinierten Muster, das jeweils gleich aussah, egal, ob man es von oben oder unten betrachtete. Und es war unten auf ihrem Rücken gewesen.
    Julie hatte genau das gleiche Tattoo an der gleichen Stelle.

SECHSUNDZWANZIG

    H ochzufrieden schritt Wendy durch das Velocity und versah den Club mit einem Schutzzauber. Sie lächelte, denn alles fügte sich noch viel besser als gedacht – zumal nach den Katastrophen der letzten zwölf Stunden. Rachel als Hülle zu verlieren war verheerend gewesen, und dass Raphael Cooper und Moira O’Donnell ihnen den Kelch gestohlen hatten, erst recht. Wendy hatte eine Stinkwut auf die beiden. Seit Generationen gehörte dieser Kelch ihrem Zirkel. Hätte ihre Mutter noch gelebt, wäre sie außer sich, dass ihr kostbarer Kelch von einem anderen Hexenzirkel geraubt wurde.
    Nicole glaubte felsenfest, dass Moira keine Magie praktizierte und den Kelch vernichten wollte, dabei war allein der Gedanke, solch ein enorm mächtiges und kostbares Instrument zu zerstören, völlig wahnwitzig. Moira war wohl eher eine Abtrünnige, die sich außerhalb der Zirkel bewegte. Deshalb wollte Fiona O’Donnell ihren Kopf auf einem Silbertab lett. Tot oder lebendig hieß es, eine Belohnung winkte in jedem Fall.
    Aber lebende Gefangene stellten eine günstigere Verhandlungsbasis dar. Wendy hegte nicht den geringsten Zweifel, dass Moira wertvolle Informationen liefern konnte, wie man mehr Macht erhielt und sich in Fionas wachsendem Zirkelverband weiter nach oben arbeitete. Sie freute sich schon darauf, mit Moira zu spielen, ihr die Informationen zu entlocken und ihre neu entdeckten Talente an ihr zu erproben. Moira zu foltern bot wenigstens einen kleinen Ausgleich für die Schande, die sie mit dem Kelchdiebstahl über sie brachte. Überdies war Wendy gezwungen gewesen, eine weitere Vereinbarung mit ihrem neuen Dämon zu treffen.
    Nicole war schwach. Mochte ihre Schwester erzählen, was sie wollte – es war offensichtlich, dass sie verbannt worden war und deshalb wieder nach Hause gelaufen kam. Wendy war niemals schwach gewesen. Sie brauchte ihre Schwester nicht. Trotzdem könnte es nett sein, sie zu benutzen.
    Wendy beendete ihre Runde. Nun waren überall im leeren Club Schutzzauber installiert, die sie warnten, falls jemand sich näherte. Nur noch wenige Stunden, dann holte der Dämon sich Grant Nelson, und Wendy wollte ihn an einem ganz besonderen Ort. Den halben Tag hatte sie Kent Galions Haus für das Ritual vorbereitet, denn sie brauchte Platz, um dem Dämon zu geben, was er verlangte – ein Kompromiss, den sie nicht hätte eingehen müssen, wenn Moira ihr nicht den Kelch gestohlen hätte. Und Moira war das nur gelungen, weil Julie letzte Nacht Grant Nelson vor ihnen versteckte.
    Wendy gefiel es nicht, auf den Arm genommen zu werden. Was sie bekam, hatte Julie verdient. Falls sie die Nacht überlebte, würde Wendy, sobald der Dämon ihren Körper verließ, einen Inkubus rufen, der sich um die Verräterin kümmerte. Dann konnte sie zusehen, wie Julie litt, bis sie darum bettelte, sterben zu dürfen.
    Viele Male schon hatte Wendy sich gewünscht zu sterben. Ihre Mutter Susan war keine freundliche Frau gewesen. Ihre Strafen hatten sich nicht auf schlichte Prügel oder Hausarrest beschränkt. Als Wendy sechzehn Jahre alt gewesen war, ließ ihre Mutter sie von einem Inkubus vergewaltigen, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Wendy außerhalb des Zirkels Sexmagie praktizierte.
    Susan Donovan duldete weder Ungehorsam noch Verrat, geschweige denn, dass jemand aus ihrem Zirkel nach Macht strebte.
    Aber Wendy wurde erwachsen und stark. Sie verführte die Männer im Zirkel ihrer Mutter – schwache Idioten allesamt –, sogar den Hexer, der ihr an ihrem vierzehnten Geburtstag die Unschuld genommen hatte. Für sie alle war Wendy eine Sexsklavin gewesen, und

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