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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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niederschlug, konnte sie nicht sehen. Noch dazu fühlte sie, wie ihr die Pistole abgenommen wurde.
    Die beiden Hexen zogen sie hoch und schleppten sie die Gasse hinunter um eine Ecke, wo ein blauer Wagen stand. Sie warfen Moira unsanft in den Kofferraum. Die Klappe knallte zu, und alles war dunkel.
    Moiras Herz raste, und Panik lähmte ihr Denken. Fast wünschte sie, Pam hätte sie bewusstlos geschlagen, damit sie nicht wüsste, dass sie gefangen war. Sie griff nach oben, berührte das kalte Metall, das viel zu dicht über ihr war. Ihre Augen waren offen, doch sie konnte nicht einmal ihre Hand sehen. Sie sah nichts, gar nichts außer Schwärze und Schatten. Schatten … ein hauchdünner Lichtspalt drang dort ein, wo der Kofferraumdeckel auf das Wagenheck traf. Eigentlich war es nicht einmal hell, eher schattig, aber Moira klammerte sich an diesen matten Schein, als hinge ihr Leben davon ab.
    Vor der Dunkelheit fürchtete Moira sich nicht, auch wenn sie wusste, welche Monster in ihr lauerten. In der Dunkelheit konnte sie kämpfen, wegrennen, hatte Raum, um sich zu wehren. Aber hier war sie gefangen, genau wie in dem Gitterkäfig, in den ihre Mutter sie gesperrt hatte. Es gab kein Entrinnen.
    Hatte Rico sie nicht in einen Kerker gesperrt, damit sie diese Angst besiegte? War ihr Leiden umsonst gewesen?
    Es ist nur ein Auto! , sagte sie sich. Nur ein Kofferraum. Und es sind nur zwei Hexen, die nicht annähernd so viel Macht besitzen wie Fiona. Denk nach, Moira!
    Zuerst einmal zwang sie sich, ruhig zu atmen, während sie weiter zu dem hellen Spalt blickte, der ihr Licht versprach, wenn sie hier herauskam. Ihr Herzschlag verlangsamte sich von rasend zu schnell. Sie hatten sie nicht gefesselt, was auch unnötig war, weil sie den Kofferraum von innen nicht öffnen konnte. Es hörte sich nicht so an, als befänden Pam und Nicole sich vorn im Wagen. Entweder wurden ihre Stimmen vom Fahrgeräusch übertönt, oder die beiden sprachen nicht.
    Der Wagen wurde schneller, und Abgase füllten den Kofferraum, sodass Moira würgen musste. Ihr wurde schwindlig. Sie tastete um sich. Nichts außer einem rauen Teppich auf einem Brett.
    Ein Brett? Hatten Autos nicht gewöhnlich einen Reservereifen im Kofferraum? Sie verstand zu wenig davon, denn sie hatte noch nie ein Auto besessen und mit den gestohlenen nie einen Platten gehabt. Trotzdem lag nahe, dass in einem Kofferraum ein Ersatzrad lag – und folglich auch Werkzeug. Irgendetwas, das als Waffe dienen konnte.
    Moira verlagerte ihr Position, soweit es in der Enge mög lich war. Der Schmerz oberhalb ihres Ohrs, gepaart mit der Fahrbewegung und den Abgasen, verursachte ihr Übelkeit, sodass sie einen Moment warten musste. Dann rollte sie sich auf den Bauch und tastete den Teppich nach einem Saum oder einem Griff ab, nach irgendetwas, das sie hochziehen konnte.
    Dort: eine kleine Kette. Moira zog daran, aber das Brett bewegte sich nicht, denn sie lag darauf. Egal, wie sie sich hinlegte, sie konnte es nicht hochheben und an das gelangen, was sich unter dem Brett befinden mochte.
    Ihre Panik kehrte zurück. Sie fühlte sich entsetzlich hilflos und zitterte unkontrollierbar. Nein, sie durfte sich nicht von ihrer Klaustrophobie besiegen lassen! Sie war keine Mimose, sondern Moira O’Donnell, und, verdammt, das hieß einiges! Was würde Rico sagen, wenn er sie jetzt sähe?
    »Deine Angst bringt dich noch um«, würde er sagen.
    Aber nicht Angst würde sie umbringen. Es war Untätigkeit, der Sieg ihrer Emotionen über ihr Training. Gesunde Furcht war gut; sie sorgte dafür, dass man sich auf das Wesentliche konzentrierte.
    Wendy und Nicole stoppen. Rafe in der Grace-Harvest-Kir che treffen, Grant Nelson retten, den Dämon Wollust einfangen.
    Was würde Rafe tun? Er würde ihr sagen, dass sie einen Plan brauchte, bereit sein musste zu improvisieren, nicht blindwütig, sondern klug handeln sollte.
    Der Wagen wurde langsamer. Moira schätzte, dass höchs tens fünfzehn bis zwanzig Minuten vergangen waren. Sie streck te sich, soweit es irgend möglich war, bewegte Hand- und Fußgelenke im Kreis, bog die Arme über ihren Kopf und berührte ihre Schulterblätter. Sie durfte nicht riskieren, dass ihre Muskeln einschliefen.
    Der Wagen hielt, jemand stieg aus, schloss die Tür aber nicht gleich hinter sich. Erst nach einem Moment hörte Moira den dumpfen Knall, und das Auto fuhr wieder los, nun sehr langsam.
    Dann bremste es erneut, und der Motor ging aus.
    Moira wartete. Ihre erste Reaktion wäre,

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