Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
gerade Moira anrufen und ihr ein paar Adressen durchgeben, die sie sich ansehen soll, mit ihrem …« Skye wusste nicht, wie sie Moiras Fähigkeit nennen sollte, Magie zu erspüren.
»Sei vorsichtig, Schatz!«
»Du auch«, erwiderte sie und fügte leiser hinzu: »Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, Skye. Und ich mache mir Sorgen. Ich wünschte, ich wäre bei dir!«
»Ja, ich auch. Noch mehr würde ich mir wünschen, dass wir unser Haus wieder für uns haben. Es wird allmählich ein bisschen eng.«
»Ich habe schon versucht, etwas für Moira zu finden, aber …«
»Nur für Moira?«
»Rafe braucht noch Zeit, um sich zu erholen.«
»Dem geht es gut.«
»Skye, die Situation ist kompliziert.«
»Ich bin nicht unterbelichtet, Anthony. Mir ist klar, wie kompliziert die Situation ist.«
»Skye …«
»Darüber reden wir, wenn du wieder nach Hause kommst.«
»Ich rufe dich an, sowie ich auf Sizilien gelandet bin. Jetzt muss ich an Bord gehen. Mi amore , pass auf dich auf!«
Sie beendeten das Gespräch, und Skye presste das Handy an ihre Stirn. Nein, sie wollte nicht schnippisch zu Anthony sein, besonders jetzt nicht, aber die letzten zwei Wochen hatte er sich zunehmend auf Distanz zu ihr begeben. Ihm war es wohl nicht bewusst, und sie wusste, dass es nichts mit seiner Liebe zu ihr zu tun hatte. Diese gehörte zu den wenigen Dingen, derer sie sich vollkommen sicher war. Es war mehr das, was Anthony nicht sagte. Seit Pater Philip gestorben war, übte St. Michael großen Druck auf ihn aus. Und seit Moira O’Donnell da war, rang er fortwährend mit sich. Mehrmals hatte sie die beiden bei heftigen Wortgefechten ertappt. Skye hatte das Gefühl, dass Anthony sie am liebsten ohrfeigen würde, nur täte er das nie. Er war ein Verfechter alter Ritterlichkeit: Frauen die Tür aufhalten, aufstehen, wenn sie den Raum betraten, lauter solch kleine, süße Gesten, die zeigten, wie sehr er Frauen achtete. Und die sich auch im Bett äußerten, wo er darauf bestand, dass Skyes Vergnügen wichtiger war als seines. Anthony mochte ein Macho sein – nein, er war einer, aber eben auch ein wahrer Gentleman. Ausgenommen Moira gegenüber.
Sie rief Moira an. »Ich schicke dir die Adresse des ersten bekannten Dämonenopfers per SMS und die der Frau, die er vermutlich umgebracht hat, bevor er starb. Kannst du dorthin fahren und … dein Dings machen?«
»Du meinst, nach Magie suchen?«
»Genau.« Skye trat von einem Fuß auf den anderen. Sie hatte immer noch Mühe damit, über Dämonen und Magie zu sprechen, als handelte es sich um normale Begleiterscheinungen ihres Jobs.
»Mach’ ich, sowie ich mit dem Velocity fertig bin.«
»Seid ihr schon da?«
»Nein, das dauert noch. Bei den Staus hier wären wir zu Fuß schneller gewesen.«
ACHT
F ast sofort nach Skyes Anruf erhielt Moira die SMS mit zwei Adressen. Sie hatte keine Ahnung, wo das war, doch Skyes Truck verfügte über ein Navi. Und zuerst einmal kam das Velocity.
Sie hatte Rafe nur widerwillig zum Nachtclub fahren lassen. Sie brannte darauf, endlich wieder hinter einem Steuer zu sitzen, wusste allerdings auch, dass Skye es nicht guthieße, weil sie keinen gültigen Führerschein besaß. Und Moira versuchte, sich an die Regeln zu halten, denn immerhin ließ der Sheriff sie bei sich wohnen – und mochte sie. Trotzdem fand sie diese Situation zunehmend schwierig. Sie war so lange auf sich selbst gestellt gewesen, dass sie unter den allzeit wachsamen Augen von Skye und Anthony allmählich Beklemmungen bekam.
Von Rafe Cooper ganz zu schweigen. Aber das war ein ganz anderes Problem.
»Denkst du, der Club hat mit den Todesfällen zu tun?«, fragte Rafe, nachdem Moira ihm erzählt hatte, was mit den Opfern passiert war. Ihr fiel etwas ein, und sie schickte Skye eine SMS : »Hat die Polizei mit den Frauen gesprochen, die mit Monroe und Erickson zusammen waren? Wer sind sie?«
»Drei Männer, alle mit erotischen Übungen beschäftigt«, antwortete Moira. »Du weißt, womit wir es zu tun haben.«
»Du denkst, es ist die Wollust.« Rafe überlegte, während er sie weiter durch den stockenden Verkehr manövrierte.
»Der Neid hat getötet, indem er die Leute aus einem tiefsitzenden Neid auf andere heraus handeln ließ. Die Wollust kann es auf Leute abgesehen haben, die nicht fähig sind, ihre körperlichen Bedürfnisse zu kontrollieren. Die meisten von uns zügeln ihre Lust, selbst wenn wir uns zu jemandem hingezogen fühlen – selbst wenn wir wissen, dass der andere auch
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