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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Ihm gegenüber saß Nina Hardwick, eine üppige attraktive Frau Ende dreißig. Unter anderen Umständen hätte er der hys terischen Frau nicht mehr als zwei Minuten seiner Zeit geschenkt, aber Nina Hardwick war keine typische Frau. Sie war eine angesehene Anwältin bei der Bezirksverwaltung, und im Laufe der Jahre hatten sich Grants und ihre Wege häufiger gekreuzt.
    Nina hatte auf ihn immer sehr korrekt gewirkt, und dass sie zugab, eine Affäre mit dem verheirateten George Erickson gehabt zu haben, erstaunte ihn. Daran änderte auch die offene Ehe der Ericksons nichts. Sein Erstaunen verwandelte sich allerdings in Schockiertheit, als sie heftige Beschuldigungen gegen die Frau ihres toten Liebhabers vorbrachte.
    »Pamela Erickson hat George ermordet«, behauptete Nina. »Sie dürfen sie damit nicht durchkommen lassen!«
    Grant bemühte sich, ernst zu bleiben. »Nina – ich darf Sie doch Nina nennen, nicht?«
    Sie sah ihn hochnäsig an. »Lassen Sie den Guter-Cop- Quatsch, Grant! Ich denke, wir haben die Formalitäten hinter uns. Und ich bin nicht bekloppt.«
    »Mrs. Erickson hat ein Alibi.«
    »Mir ist egal, ob sie mit dem Gouverneur essen war, meinetwegen auch mit dem Papst! Sie hat ihn umgebracht, das ist so sicher wie mein Summa-cum-laude -Abschluss von der USC ! Sie muss ja nicht vor Ort gewesen sein, um ihn zu töten, stimmt’s? Sie könnte ihn vergiftet oder jemanden angeheuert haben oder …«
    Grant unterbrach sie: »Ich komme gerade von der Autopsie.« Er hatte hundert Sachen zu erledigen, und der Tag war fast um. Und auch wenn er den Erickson-Fall bestimmt noch einmal überprüfte, gab es nichts, was auf Pamela Erickson als Täterin hinwies. »Es gibt keine Anzeichen für äußerliche Gewalteinwirkung. Nach dem Wochenende sollten wir mehr wissen. Falls er vergiftet wurde, sehen wir es an den Laborergebnissen. Und es wird auf alles getestet.«
    Sie tat seine Erklärung mit einer Handbewegung ab. »Sie begreifen das nicht, Grant. Sie muss ihn gar nicht vergiften, denn sie ist eine Hexe!«
    Grant rieb sich die Schläfe. »Nina, es war ein langer Tag, und ich komme direkt aus der Gerichtsmedizin. Pamela Erickson hat ein Alibi – und ich habe nicht nur einen Zeugen, sondern sie ist auf dem Film einer Sicherheitskamera zu sehen. Jeff und ich haben mit einem halben Dutzend Leute geredet, die bestätigen, dass die Ericksons eine offene Ehe führten. Ich habe noch nicht mit jedem auf der Liste gesprochen, gehe aber nicht davon aus, dass sich vor Montag etwas anderes ergibt. Sie hatten ein Verhältnis mit ihm, und ich verstehe, dass Sie betroffen sind, aber wir haben Hinweise, dass er letzte Nacht mit einer anderen Frau zusammen war.«
    Nina klatschte ihre Hand auf den Tisch. »War er nicht!«
    Grant zog eine Braue hoch. »Waren Sie letzte Nacht bei George?«
    Perplex starrte sie ihn an. »Was?« Sie schüttelte den Kopf. »Grant Nelson, ich schwöre …«
    »Ich bin ein Cop, Nina. Sie haben gerade zugegeben, dass Sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hatten, und beschuldigen seine Ehefrau des Mordes. Wir wissen, dass er letzte Nacht mit jemandem zusammen war – mit einer Frau, die das Haus verließ, während oder nachdem er starb. Waren Sie das?«
    Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Nein.«
    »Ich nehme an, Sie haben ein Alibi«, sagte er leise.
    »Die letzten zwei Tage war ich in Sacramento, Behördenangelegenheiten. Mein Flugzeug kam heute Morgen um elf Uhr dreißig in Burbank an. Auf dem Weg zu meinem Büro hörte ich im Auto in den Mittagsnachrichten von George.«
    Ziemlich wasserdicht, dachte Grant, der Nina sowieso nicht in Verdacht hatte, Erickson getötet zu haben. »Nina, wenn er seine Frau mit Ihnen betrogen hat, kann er Sie auch mit einer anderen betrogen haben. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede! Ich war auch weder meiner Exfrau noch meiner Geliebten treu.«
    Nina beugte sich vor, die Hände auf dem Tisch so fest gefaltet, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie sprach betont langsam, als wäre Grant ein begriffsstutziges Kind: »Grant, Georges Ehe war nur zu einer Seite offen.«
    Er runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »George ließ Pamela herumvögeln, weil Pam es so wollte. Ich schwöre, dass er mit einem Zauber belegt war, als er sie geheiratet hat. Ich kenne George seit Jahren, seit ich als Jurastudentin ein Praktikum bei ihm gemacht habe. Wir waren lange Zeit befreundet. Er ist zehn Jahre älter als ich, und ich hätte nie gedacht, dass zwischen uns mal etwas sein könnte.

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