Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
des Detectives wurden ein klein wenig weicher. »Bringen wir sie nach drinnen.« Er blickte zu Rafe. »Helfen Sie mir?«
Rafe legte einen Arm um Moira, Nelson übernahm ihre andere Seite, und sie halfen ihr auf.
»Ich kann gehen«, behauptete sie, obwohl sie sich praktisch mit ihrem ganzen Gewicht an Rafe lehnte. Ihre Augen waren halb geschlossen, und Rafe bemerkte, dass sie gegen ein Schwindelgefühl ankämpfte.
Reggie öffnete die Tür. »Hier ist der Pausenraum. Setzen Sie sich einen Moment.«
»Können Sie ihr ein Glas Wasser bringen?«, bat Rafe.
»Pfeifen Sie den Krankenwagen zurück, bitte!«
»Nein«, erwiderte Nelson.
»Bitte!«, wiederholte Moira in ihrem Ich-dulde-keine-Wider rede- Tonfall.
»Na gut, auch wenn ich es falsch finde.« Nelson nickte Reggie zu, der kopfschüttelnd sein Handy zückte.
Sobald Moira durch die Tür des Pausenraums getreten war, hatte sie Magie gespürt. Sie war nicht stark, aber noch ausreichend vorhanden, sodass Moiras Haut kribbelte. Sie suchte nicht bewusst nach Magie, deshalb traf die Welle sie unerwartet, und sie erschauderte.
»Was ist?«, flüsterte Rafe.
»Detective«, sagte Moira, »kann ich bitte Wasser bekom men?«
»Ich hole es«, bot Reggie an. »Und ich sage Wendy, dass ihr hier seid.«
Verdammt, sie wollte nicht, dass der Cop mithörte, was sie Rafe sagen wollte!
Reggie kam gleich darauf zurück. »Nelson, vorn sind zwei Kollegen von dir.«
Detective Nelson sah Rafe und Moira an. »Sie bleiben hier – und das meine ich ernst!« Er hielt Rafes Brieftasche in die Höhe. »Die behalte ich erst mal, denn wir sind noch nicht fertig.«
Sobald er den Raum verlassen hatte, stand Moira auf. Rafe wollte protestieren, doch sie versicherte: »Mir geht es gut. Ich bin nur ein bisschen zittrig. Ich hatte eine Vision, glaube ich.«
»Was zur Hölle ist da hinten passiert? War da ein Geist?«
»Ein Dämon.«
Er machte Anstalten, nach seinem Dolch zu greifen, doch Moira bedeutete ihm, ihn versteckt zu halten. »Nicht jetzt, in der Vergangenheit.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Ich auch nicht. Zuerst dachte ich, es wäre eine Prägung seines Todes. Alles wurde dunkel, die Lichter gingen an, und ich sah Craig Monroe, der vor mir durch den Hof lief, gefolgt von einer Frau. Es war dieselbe Frau, von der ich letzte Nacht eine Vision hatte, die Brünette.«
»Bist du sicher? Die, von der du dachtest, sie wäre be sessen?«
Moira nickte. Schon bei der Erinnerung an Craig Monroes gewaltsamen Tod und den Raub seiner Seele wurde ihr eiskalt. Sie setzte sich wieder und sammelte ihre Gedanken.
»Erst dachte ich, sie wäre ein Opfer und er infiziert, so wie er mit ihr umgegangen ist. Sie schien es nicht zu stören, dabei war er grob und fies. Sie hat ihn oral befriedigt, aber als er … du weißt schon … geschah noch etwas: Er starb. Er sah irgendetwas in ihrem Gesicht und bekam furchtbare Angst. Ich konnte es nicht sehen, er schon.« Sie schüttelte sich. »Er hat sie angebettelt aufzuhören, und dann saugte sie die Seele aus seinem Leib, atmete sie durch ihren Mund ein. Sie ist ein Dämon, ein sehr mächtiger, und sie steckt in einem menschlichen Körper.« Moira runzelte die Stirn. »Anfangs wusste ich nicht einmal, dass sie ein Dämon war. Ich konnte nichts fühlen, keine Magie, keine anderweltliche Kraft. Es war wie ein Film. Aber als sie sprach, sagte sie, seine Seele würde ihr gehören.«
Auf ihr Zögern hin fragte Rafe nach: »Wie konntest du gegen die Wand geschleudert werden, wenn es sich nur um eine Prägung gehandelt hat?«
»Das war der Dämon. Er hat mich gesehen.«
»Ausgeschlossen!«
Rafe klang, als würde er Moira nicht glauben. »Ich weiß auch nicht, wie das sein konnte! Sie drehte sich um und sah mich. Es war unwirklich. Wie … als wäre ich in der Zeit zurückgegangen. Ich weiß, dass es nicht möglich ist, verdammt, ich weiß überhaupt nicht mehr, was möglich ist! Aber der Dämon hat mich gesehen und beim Namen genannt.«
Rafe zog eine Miene, als hätte sie ihn geohrfeigt. »Er hat mit dir geredet?«
Moira konnte nichts gegen ihr Zittern tun. Rafe setzte sich zu ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern und rieb sie sanft. »Moira, ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert! Du bist jetzt sicher.«
»Sicher.« Sie schloss die Augen, atmete tief ein und flüsterte: »Ich glaube nicht, dass wir jemals sicher sind.«
»Hast du schon einmal von so etwas gehört?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich fing mit einem Exorzismus an, aber im
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