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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Buch hoch.
    »Was ist das?«
    »Wendys Zauberbuch. Es scheint Notizen und Ideen zu enthalten, ist also nicht ihr Grimoire . Aber eventuell verrät es uns, was sie vorhat und wie es mit diesem Dämon zusammenhängt.«
    Plötzlich erschrak sie. Ihr Nacken wurde eiskalt.
    »Was ist?«
    »Wir müssen weg! Detective Nelson kommt zurück. Ich kann nicht ins Gefängnis gehen, Rafe.«
    »Niemand bringt dich irgendwohin.« Er packte ihre Hand, und sie rannten durch die Hintertür hinaus.
    Rico betrat das Kloster Olivet, empfand jedoch nicht die Er leichterung, die ihn gewöhnlich erfüllte, wenn er den Ort unten an den Hügeln außerhalb von Missoula erreichte, den er sein Zuhause nannte. Sie waren nahe genug an der Stadt, dass der Winter sie nicht übermäßig traf. Viele andere Orte in Mon tana waren während der Wintermonate komplett von der Außenwelt abgeschnitten.
    Olivet selbst stellte eine richtige Festung dar: Vier L-förmige Gebäude umstanden einen Hof, der sich im Frühling und Sommer in eine atemberaubende Blütenpracht verwandelte. Als Moira erstmals nach Olivet gekommen war, zur Aufnahmeprüfung vor sechs Jahren, war Mai gewesen. Und es war das einzige Mal, dass er einen Ausdruck von Frieden auf ihrem Gesicht wahrnahm, als sie durch die üppigen Gärten im Innenhof schlenderte.
    Die Unterkünfte und Klassenräume befanden sich im Hauptgebäude. Die anderen Trakte waren für die meisten Leute gesperrt. Erst recht das trügerisch unscheinbare kleine Gebäude, das durch unterirdische Tunnel mit dem Kloster verbunden war und sich tief in den Berg erstreckte. Dorthin brachte Rico den Tabernakel.
    Tobias, einer von den Drillingen, die vor achtundzwanzig Jahren auf den Stufen von St. Michael abgelegt worden waren, wartete schon auf Rico, als er dort ankam. Tobias und seine Brüder Darius und Joseph besaßen außergewöhnliche Gaben, die sie unverzichtbar für den Orden machten. Rico mochte den Ausdruck »Hellsehen« nicht, weil er sich unchristlich anhörte, aber in diesem Fall kam er der Wahrheit am nächsten. Die Drillinge konnten telepathisch miteinander kommunizieren, was von unschätzbarem Wert war, wenn man sofort Informationen brauchte und kein Telefon oder Computer in Reichweite war. Vor allem konnte jeder von ihnen quasi mit den Augen der anderen sehen. Rico hatte die drei ausgiebig getestet, um sicherzugehen, dass nichts Böses hinter ihren Gaben steckte. Er hatte sogar Moira hergeholt und die drei von ihr auf magische oder dämonische Energie überprüfen lassen, die zu subtil hätte sein können, als dass Rico sie wahrnahm. Doch anscheinend waren die Gaben wahrhaft himmlisch – oder zumindest natürlich und nicht satanisch. Manch mal ließ sich das schwer unterscheiden. So oder so kamen Gaben von innen, wohingegen Magie oder Hexenkunst auf Zauber und die Anrufung übernatürlicher Kräfte zurück ging.
    Darius und Joseph waren im Auftrag des Ordens unterwegs, daher hielt Tobias allein Wache. »Der Sturm hat zugenommen«, sagte er.
    »Ja, trotzdem muss ich wieder weg.« Rico stellte den Eisenkasten auf den Tisch, in dem sich der Tabernakel mit dem gefangenen Dämon Neid befand.
    »Ich sichere die Bestie.«
    »Danke.«
    Tobias hob den schweren Kasten mühelos hoch und brachte ihn zum Tresor.
    Rico ging den breiten Gang hinunter zu dem kleinen Labor. Dort setzte er sich an einen sterilen Tisch und holte eine Ka nüle mit Moiras Blut heraus. Eine Blutprobe hatte er in der Mis sion versteckt, eine andere in dem Kasten mit dem Tabernakel. Er war nicht sicher, warum er das tat, sondern hatte rein instinktiv gehandelt. Sollte seine Theorie indessen stimmen und etwas in Moiras Blut sein, das Dämonen Schaden zufügte oder sogar umbrachte, bedeutete ihr Blut in der Nähe des Tabernakels zusätzliche Sicherheit.
    Rico war gebeten worden, eine Probe zu entnehmen, die sie testen konnten. Aber er hatte längst gelernt, dass man nur überlebte, wenn man stets gut vorbereitet war.
    Das Läuten des Telefons unterbrach seine Gedanken. Er meldete sich mit einem schlichten »Hallo?«.
    »Hier ist Kardinal DeLucca. Rico?«
    »Ja, Kardinal.«
    »Ist es erledigt?«
    »Der Dämon befindet sich im Tresor.«
    »Und haben Sie die Probe?«
    »Ja.« Sein Magen verkrampfte sich, und ihm war nicht wohl. Moiras Blick wollte ihm nicht aus dem Kopf, der ihm Verrat vorgeworfen hatte. Er fühlte sich immer noch schuldig. In der Schlacht gegen das Böse hatte Rico schon viele schwierige Dinge tun müssen, doch sie alle waren nötig gewesen,

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