Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
Vom Netzwerk:
hatte zwei Töchter, die Samuel vergötterten. Sein Wunsch nach einer Familie war einer der Gründe gewesen, weshalb er sich der Kirche zugewandt hatte. Dann jedoch entdeckte er die Wahrheit über seine Schwester, als sie versuchte, geweihte Hostien aus seiner Kirche zu stehlen: Sie war Okkultistin. Er ging zu Susan nach Hause, um sie zur Rede zu stellen. Dort beobachtete er ein Ritual, das ihn schockierte. Seine Schwester experimentierte mit schwarzer Sexmagie. Es war ein teuflischer Ritus, das reinste Böse.« Rafe sah die Orgie vor sich, in der Susan und ihr Zirkel sich mit einem üblen Dämon vergnügten. Der Dämon verlieh ihnen Stärke und Macht, und sie wollten immer mehr. Die Sucht nach Macht konnte weit tödlicher sein als die nach Drogen. Rafe hätte die abscheulichen Erinnerungen sehr gern verdrängt, fürchtete jedoch, dass sie ihn dann bis ans Ende seiner Tage quälen würden. »Samuel erkannte den Kelch, von dem ihm ein sehr alter Priester am Seminar erzählt hatte. Er fungierte wie ein Zaumzeug für Dämonen, was du eine übersinnliche Leine nennst. Zwar wusste Samuel nicht, wozu er gebraucht wurde, aber ihm war klar, dass er eine wichtige Rolle bei Susans Ritualen spielte. Am nächsten Tag stahl er den Kelch und besuchte William und Tessa Burns – ein Ehepaar, das sich mit okkulten Praktiken befasste, seit ihr Sohn mit einem Hexenzirkel verschwunden war.
    Sie wussten, dass der Kelch übel war, aber nicht, was sie mit ihm machen sollten. Deshalb erkundigten sie sich bei St. Michael. Noch bevor jemand geschickt werden konnte, um den Kelch zu holen, hatte Susan Samuel aufgespürt.
    Er weigerte sich, ihr den Kelch zurückzugeben. Sie war mit ihrem Zirkel und ihren beiden Töchtern gekommen, Wendy und Nicole.«
    Moira erschrak. »Donovan.«
    »Ja.«
    »Und er gab ihr den Kelch?«
    »Zwei von ihrem Zirkel boten sich einem Sukkubus und einem Inkubus an. Sie quälten, vergewaltigten und folterten William und Tessa. Als Samuel sich immer noch weigerte, den Kelch auszuhändigen, saugte der Sukkubus William die Seele aus dem Leib, und er starb. Da brach Samuel zusammen und übergab Susan den Kelch.
    Nur hatte sie nicht vor, Tessa Burns zu verschonen. Auch sie starb.«
    Moira war entsetzt. »Gütiger Gott!«
    Als Rafe abermals die Augen schloss, nahm Moira ihn in die Arme.
    »Wir müssen den Kelch zerstören, Moira!«, drängte Rafe. »So bald wie möglich.«
    »Ja, das müssen wir. Vorher sollten wir allerdings mit Anthony reden. Der Exorzismus hat nicht gewirkt, und ich glaube auch nicht, dass der Dämon seinetwegen den Körper der Frau verlassen hat. Ich denke, das tat er von sich aus. Und falls das stimmt, wie sollen wir ihn dann in dem Kelch einfangen?«
    »Vielleicht müssen wir den Kelch in die Falle bringen.«
    Moira runzelte die Stirn. Dazu müssten sie der Magie gefährlich nahe kommen. »Kann sein. Aber das riskiere ich nicht ohne genauere Informationen. Fragen wir Anthony!«
    Rafe blickte auf seine Uhr. »Ich rufe ihn an.«
    Jemand klopfte energisch an die Hotelzimmertür. »Ein bisschen früh für den Zimmerservice«, flüsterte Rafe und nahm seinen Dolch zur Hand.
    Moira ging zur Tür. Mit jedem Schritt fühlte sie eine Welle magischer Energie von der anderen Seite: eine Hexe. Sie guckte durch den Spion. Eine schlanke Frau, größer als Moira, deren dunkles Haar lose zu einem Pferdeschwanz gebunden war, stand unruhig draußen vor der Tür. Ihre eleganten Züge wirkten angespannt und erschöpft, und sie hatte einen dunklen Bluterguss auf ihrer Wange.
    »Es ist eine Frau. Sie tauchte in Jacksons Akten auf. Eine Hexe, das spüre ich mit jeder Pore.« An den Namen erinnerte Moira sich nicht mehr, aber das Erscheinen dieser Frau war alles andere als ein gutes Zeichen.
    Rafe hielt seinen Dolch bereit, und Moira holte sich ihren, den sie vor sich hielt, um Zauber abzuwehren. Dann entspannte sie sich und ließ ihre Sinne alles um sie herum aufnehmen, jedes Geräusch, jeden Geruch, jede Emotion. Früher hatte es ihr Angst gemacht, ihre gottgegebenen Sinne zu öffnen, ohne sich mit Magie abzuschirmen. Manchmal tat es das immer noch. Sie fühlte die überwältigende Liebe und Sorge Rafes, die sie jedoch bewusst blockierte, um sich auf die Frau hinter der Tür zu konzentrieren. Sie spürte auch Angst, aber nur eine Person.
    »Sie ist allein und verängstigt«, ließ Moira Rafe wissen, ehe sie die Tür öffnete.

ZWANZIG

    Ehrgeiz, Grausamkeit,
Habgier und Rachsucht,
sie alle gründen in der Wollust.
    Marquis

Weitere Kostenlose Bücher