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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Gespräche viel zu sehr.«
    »Wo fliegen Sie denn hin?«
    »Dahin, wo Sie hinfliegen. Las Palmas. Wie ich höre, ist die Trina gestern Abend dort eingetroffen.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Glauben Sie etwa, ich hätte Sie nicht genau beobachtet?
    Cobb und Dansk hat Kelby vielleicht erwischt, aber es war kein Problem für mich, neue Männer anzuheuern. Und er hat weiß Gott kein Geheimnis daraus gemacht, dass er diesen Frachtjet gechartert hat. Diese Delphine zu transportieren stellt ihn sicherlich vor einige Probleme. Er muss Ihnen ja total verfallen sein, um das alles auf sich zu nehmen. Was mussten Sie denn tun, um ihn dazu zu überreden?«
    »Nichts.«
    »Erzählen Sie’s mir.«
    »Sie können mich mal.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen. »Wer sind Cobb und Dansk?«
    »Tun Sie bloß nicht so, als wüssten Sie nicht, dass Kelby zwei meiner Männer geschnappt hat, die die Insel beobachtet haben.
    Die beiden haben sich wie die letzten Amateure angestellt, sonst wäre es ihm nie gelungen, sie –«
    »Wahrscheinlich hat er es nicht für wichtig genug erachtet, um mir davon zu erzählen.«
    »Vielleicht weiß er einfach, wie schwach Sie sind. Nur für eins zu gebrauchen.«
    »Eine solche Meinung hat er nicht von mir.«
    »Ihre Stimme zittert ja. Kurz bevor ich gestern Abend aufgelegt habe, habe ich genau gemerkt, dass Sie geflennt haben. Warum händigen Sie mir nicht einfach die Unterlagen aus und lassen mich meiner Wege ziehen?«
    Sie schwieg einen Moment, um ihn glauben zu machen, sie müsste ihre Fassung wiedergewinnen. »Ich habe nicht geflennt.
    Das haben Sie sich bloß eingebildet. Ich weine nie.«
    »Aber Sie standen kurz davor. In den vergangenen Tagen waren Sie mehrmals drauf und dran zusammenzubrechen. Es wird nicht aufhören, das verspreche ich Ihnen. Ich werde in Las Palmas auf Sie warten.«
    »Gut.« Sie versuchte nicht, etwas gegen das Zittern in ihrer Stimme zu unternehmen. Er würde es für ein Zeichen von Angst anstatt von Wut halten. »Ich werde der Polizei sagen, dass Sie auf dem Weg nach Las Palmas sind. Vielleicht werden sie Sie verhaften und für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter bringen.«
    »Bei den guten Beziehungen, die ich habe, kann so etwas gar nicht passieren. Ich bin schließlich kein Amateur. Und im Nahen Osten gibt es einen sehr einflussreichen Mann, der jederzeit seine Fäden spielen lassen und mir alles besorgen kann, was ich brauche. Er ist ganz angetan von der Idee einer Schallkanone.«
    »Er wird sie nicht bekommen.«
    »Doch, das wird er. Ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Entwicklung. Ich werde jetzt Band Nummer zwei auflegen und Sie werden es sich anhören. Ich glaube, es ist mein Lieblingsband. Wenn das Band abgelaufen ist, folgt ein Quiz, also hören Sie aufmerksam zu.«
    Dann hörte sie ihre eigene Stimme vom Band.
    Sie sah Kelbys Blick und spürte die Wut, die jeden Muskel seines Körpers unter Strom setzte. Sie wandte ihm den Rücken zu und ging an den Rand der Veranda.
    »Dreckschwein!«, hörte sie ihn fluchen, dann knallte die Glastür hinter ihm zu, als er ins Haus stürmte.
    Dass Kelby wegging, bekam sie nur halb mit. Ihr war klar, warum dieses Band Archer besonders gut gefiel.
    Es war deutlich zu hören, wie sie sich quälte, während sie Einzelheiten aus ihrer schrecklichen Vergangenheit beschrieb.
    Durchhalten. Sie war nicht mehr dieses kleine Mädchen.
    Sie durfte sich von ihm nicht unterkriegen lassen.

    Als sie ins Haus kam, war Kelby in der Küche dabei, wutentbrannt Möhren klein zu hacken. Er blickte nicht auf.
    »Fertig?«
    »Ja. Er weiß, dass wir nach Las Palmas fliegen. Er lässt die Trina beobachten. Und Sie auch. Er weiß, dass wir die Delphine mitnehmen.«

    »Ich habe nicht versucht, es vor ihm geheim zu halten.«
    Das Fleischmesser grub sich tief in den Holzblock. »Ich hatte gehofft, er würde sich zeigen, damit ich ihn erledigen kann.«
    »Sie sollten zum Möhrenschneiden kein Fleischmesser verwenden. Am Ende hacken Sie sich noch einen Finger ab.«
    »Keine Sorge. Archer ist nicht der Einzige, der mit einem Messer umgehen kann.«
    »Ich dachte, Nicholas wäre heute mit Kochen an der Reihe.«
    »Er braucht Hilfe und ich brauche eine Therapie. Ich wollte eine Waffe in meiner Hand spüren.« Er schaute sie immer noch nicht an. »Hatten Sie ein angenehmes Gespräch?«
    »Ging so.«
    »Lügen Sie mich nicht an. Ich habe Ihr Gesicht gesehen.«
    »Also gut, es war nicht besonders erfreulich. Warum haben Sie mir nichts von Cobb und Dansk

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