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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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zusammengesunken.
    Es war Viertel vor zwei morgens. Auf dem Sunset war kaum ein Auto zu sehen. Die Ampel an der Stelle, wo sich die Straße zu unserer vorübergehenden Bleibe im Cañon mit jener zu meinem Haus kreuzte, zeigte auf Grün, und ich wollte schon in Richtung Cañon weiterfahren, als ich Sirenen hörte. Sie schienen aus allen Richtungen zu kommen und wurden immer lauter. Ich hielt an.
    Robin schreckte hoch. Im selben Moment sah ich rote Blinklichter um die Ecke schießen. Der Sirenenlärm war inzwischen unerträglich. Ein roter Kranwagen kam auf uns zu gerast. Für einen Augenblick dachte ich, er wollte uns über den Haufen fahren, doch dann bog er scharf rechts ab; nach Norden, zu meinem Tal. Gleich dahinter noch ein großer Feuerwehrwagen, danach ein kleineres Fahrzeug. Eine rote Limousine bildete das Ende der Kolonne, und das Sirenengeheul verschwand in der Ferne.
    Robin umklammerte die Armlehne, die Augen weit aufgerissen.
    Wir schauten uns an. Dann bog ich ab und folgte der lärmenden Karawane.
    Bald konnte ich es riechen: wie ein angebrannter Kochtopf, aber auch einen leichten Benzingeruch.
    Ich fuhr schneller und schloss so weit zu den Feuerwehrwagen auf, dass ich die Rücklichter sehen konnte. Ich hoffte, sie würden geradeaus fahren, aber sie bogen auf die Schotterstraße ab, die zu meinem einsamen Grundstück führte. Ich beschleunigte, doch bald musste ich an den Rand fahren und anhalten, weil sie von Löschzügen blockiert war.
    Wir sprangen aus dem Wagen und liefen die Straße hoch. Der Brandgeruch wurde stärker. Die schwarze Nacht verschlang die Rauchwolken, die sich ölig-grau in den Himmel schraubten. Ich spürte das Feuer, die Brandhitze, bevor ich es sehen konnte. Ich war schweißgebadet und fror doch bis ins Mark.
    Was einmal das Tor zu meinem Teich gewesen war, war nur noch Holzkohle. Der Unterstellplatz für meinen Wagen war zusammengebrochen. Der ganze rechte Teil meines Hauses rauchte. Die Rückseite leuchtete orange. Flammen leckten am Himmel, Funken flogen, verglühten. Holz krachte und barst.
    Einer der Feuerwehrmänner übergab seinen Schlauch einem Kollegen und winkte uns zurück.
    Wir gingen auf ihn zu. »Das ist mein Haus«, erklärte ich.
    Sein Blick war voller Mitgefühl. »Tut mir leid - wir geben uns alle Mühe. Wir sind, so schnell wir konnten, hergekommen. Die Verstärkung aus Beverly Hills ist eben eingetroffen.«
    »Ist alles dahin?«, fragte Robin.
    Er nahm seinen Helm ab, wischte sich die Stirn und seufzte. »Wir haben es unter Kontrolle. Nicht mehr lange, und die Rauchwolken sind weiß. Sie werden sehen.«
    »Wie schlimm ist es?«
    Er zögerte. »Wenn ich ehrlich sein soll, Madam, die Baustruktur hat ziemlich etwas abbekommen, jedenfalls auf der Rückseite. Bei dem wenigen Regen in letzter Zeit und all den Holzverschalungen... Die Hälfte vom Dach ist weg. Es muss sehr trocken gewesen sein da oben. Waren das Keramikziegel?«
    »Ja, irgendwelche Ziegel«, sagte ich, »die waren schon da, als ich das Haus gekauft habe.«
    »Diese alten Dächer... Seien Sie froh, dass es keine Holzschindeln waren, sonst wäre das Ganze jetzt nur noch Asche.«
    Robin begann zu weinen.
    »Tut mir wirklich leid, Madam. Wenn Sie eine Decke brauchen, wir haben welche im Wagen.«
    »Nein«, schluchzte sie. »Wie ist es passiert?«
    »Das wissen wir noch nicht genau. Warum reden Sie nicht mal mit dem Captain? Da drüben. Captain Gillespie. Der wird Ihnen mehr sagen können.«
    Er zeigte auf einen mittelgroßen Mann vor dem Haus und machte sich wieder ans Löschen. Der Captain stand mit dem Rücken zu uns. Ich tippte ihm auf die Schulter. Er drehte sich abrupt um und wollte schon losschreien, doch als er uns sah, wusste er sofort, wen er vor sich hatte.
    »Sie sind die Besitzer?«
    Wir nickten. Er fummelte an seinem Kinnband.
    »Tut mir leid. - Sie waren aus heute Abend?«
    Nicken. Ich fühlte mich wie lebendig begraben. Jede Bewegung war eine Qual.
    »Also, wir sind seit ungefähr einer halben Stunde hier. Ich glaube, es war kurz nach der Entzündung. Zum Glück fuhr jemand das Tal hoch und roch etwas. Wir bekamen einen Anruf. Die heißesten Stellen haben wir schon gelöscht. Bald kommt der weiße Dampf, Mr. -?«
    »Alex Delaware. Und das hier ist Robin Castagna.«
    »Mein Name ist Ron Gillespie. Sind Sie Eigentümer oder Mieter?«
    »Eigentümer.«
    Noch ein mitleidsvoller Blick.
    »Wir sollten mindestens die Hälfte retten können, aber das Löschwasser richtet natürlich auch seinen

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