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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Schaden an. - Wollen Sie etwas zu trinken? Kommen Sie, gehen wir weg von der Hitze.«
    Wir folgten ihm ein Stück die Straße hinunter. Er zog eine Feldflasche aus der Jackentasche und hielt sie uns hin. Robin schüttelte den Kopf. »Nein, danke«, sagte ich.
    Gillespie schraubte die Flasche auf und trank. Danach fragte er: »Wüssten Sie jemanden, der Ihnen so etwas antun würde?«
    »Wieso?«
    Er starrte mich an. »In den meisten Fällen ist die Antwort nein.«
    »Es gibt tatsächlich jemanden. Es ist eine lange Geschichte... Ich kann Ihnen einen Polizeibeamten nennen, mit dem Sie reden können.«
    Er schrieb sich Milos Namen auf.
    »Den ruf ich am besten sofort an«, sagte er. »Unser eigenes Ermittlungsteam wird sich auch damit beschäftigen. Es war Brandstiftung, ganz eindeutig. Drei klar getrennte Brandherde und ein Benzinkanister hinter dem Haus, um den Brand zu beschleunigen. Der Kerl hat sich nicht mal die Mühe gemacht, ihn zu verstecken.«
    »Nein«, sagte ich, »das hätte ich auch nicht erwartet.«
    Er starrte mich wieder an. »Ich rufe jetzt diesen Detective an.«

30
    Milo blieb für ein paar Sekunden bei uns stehen und spendete wortlosen Trost, bevor er mit Gillespie redete.
    Das Feuer erstarb schließlich unter weißen Rauchsäulen. Eine Weile später durfte ich mit Robin die Ruine besichtigen; ein Feuerwehrmann mit Taschenlampe, der aufpasste, dass uns nichts passierte, hielt diskret Abstand, während wir fluchend durch die Dunkelheit stolperten.
    Der Garten und der hintere Teil des Hauses waren verloren, die Luft dort immer noch beißend und heiß. Die vorderen Räume waren triefend nass und voller Ruß, der schon zu schimmeln begann. Ich fuhr mit der Hand über verkohlte Möbel, durch heißen Staub, sah meine zerstörten Kunstwerke und all die Kleinigkeiten, die mein Eigentum dargestellt hatten, doch bald wurde es mir zu viel. Ich nahm die Gemälde und Drucke, die einigermaßen intakt aussahen, von den Wänden und stapelte sie säuberlich. Ein erbärmlich kleiner Stapel. Wir trugen das kleine Paket zum Wagen.
    Gillespie verabschiedete sich von uns.
    Milos Haar war zerzaust, seine Augen funkelten. Sein narbiges Gesicht sah in der Dunkelheit aus wie eine Mondlandschaft. Er rieb es immer wieder, geradezu zwanghaft.
    »Es wird schon werden«, sagte Robin.
    »Nein, nein, du brauchst mich nicht zu trösten. Ihr seid schließlich die Opfer. Mein Job ist es, euch zu beschützen - einen tollen Schutz habe ich da geliefert. Ich weiß, es klingt unglaublich, aber wir werden ihn schnappen. Ihr werdet da rauskommen.«
    Die Lampen der Feuerwehrmänner verloschen, eine nach der anderen. Die Löschzüge fuhren nach und nach weg.
    Noch mehrere Stunden bis Sonnenaufgang.
    »Wollt ihr mit zu mir kommen?«, fragte Milo.
    »Nein«, sagte ich, »wir kommen schon zurecht.«
    Robin stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    »Ich habe herausgefunden, was de Bosch verbrochen hat.« Ich erzählte ihm, was ich von Meredith gehört hatte.
    »Wie du mir, so ich dir«, war Milos Kommentar. »Für mich ist das keine Entschuldigung. Erinnerst du dich an Bancrofts Bemerkung - dass die Heiminsassen lauter Brandstifter waren?«
    »Hast du mir nicht gesagt, es hätte dort nie gebrannt?«
    »Das hat es auch nicht; solange sie im Heim waren, haben die Kinder sich benommen. Die Probleme fingen erst an, als sie herauskamen.«
     
    Ich fuhr, aber ich fühlte mich, als hinge ich an einem Abschleppseil. Neben mir weinte Robin, unaufhörlich. Zum Schluss konnte sie nur noch krampfhaft schluchzen.
    Ich zog sie zu mir. Sie lag schwer an meiner Schulter. Ich versuchte nicht daran zu denken, was ich alles verloren hatte und was ich noch zu verlieren hatte.
    Zu Hause in unserer Flüchtlingsherberge würde der Hund herausgerannt kommen, um uns zu begrüßen. Ich fühlte mich nicht in der Lage, den Hundebesitzer zu spielen. Ich fühlte mich zu nichts in der Lage.
    Ich fuhr vor das weiße Tor. Ich brauchte lange, bis ich die Schlüsselkarte fand, noch länger, um sie in den Schlitz zu stecken. Ich bewegte den Wagen die Auffahrt entlang und zählte die Zypressen, um meinen Verstand in Gang zu halten.
    Ich parkte neben dem Seville, und wir stiegen aus.
    Ich fummelte mit dem Haustürschloss herum, öffnete die Tür. Der Hund kam nicht herausgerannt, um uns zu begrüßen. Im Augenblick, da ich eintrat, fühlte ich etwas Kaltes, Hartes an meiner linken Schläfe. Gleichzeitig eine Hand auf der anderen Seite meines Kopfes. Wie ein

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