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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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anschauen. Sie kannte die Frau nicht, was sie aber gesehen hatte, war so schrecklich, dass sie wochenlang völlig am Ende war. Wenn dich so die Welt sieht, hat sie Joe erzählt, deine Freunde, deine Eltern, die Familie, bist du ruiniert. Jeder, der will, kann dich fertigmachen, und bis so was gestoppt ist, hast du dich längst umgebracht.
    Joe hatte gesagt, Franz, wir wissen gar nicht mehr, was da abgeht. Rufmord innerhalb von Sekunden, und zwar weltweit. Zur Polizei geht doch keines der Mädchen, das ist mal klar. Jetzt ist die Verena erst recht fix und fertig, weil sie glaubt, bei den Ermittlungen würden die Fotos auftauchen. Wo sollen die denn herkommen?, hatte Luginger Joe gefragt. War Axel denn dabei, als sie mit den Typen gevögelt hat? Nein, das nicht, sie ist aber davon überzeugt, dass er was in der Hinterhand hat. Axel hätte nie was dem Zufall überlassen. Hübsches Ding, gutes Elternhaus, Geld wie Heu, weißt, Franz, das Pferd, das sie reitet, gehört ihr, versteht man so was? Warum hat Axel die Mädchen denn so schnell von der Leine gelassen? Der wollte keinen Ärger, hatte Joe gesagt. Der wollte zufriedene Kunden und keine Mädchen, die in teure Hotelkissen weinen. Für 800 liefert Axel Strauss nur beste Ware. Hat er das so gesagt?, hatte Luginger Joe gefragt, und Joe hatte traurig genickt.
    Britta Höpfner, dachte Luginger, immer wieder dieser Name. Wie kann man seine Freundin nur an andere verkaufen? Waren diese Gören denn von allen guten Geistern verlassen? Und Mike will nichts davon gewusst haben. Hat bei dem Typen sein Dope gekauft, der das Mädchen, das Mike liebte, zur Hure gemacht hat. Wie fertig musste man eigentlich sein, damit einen die einfachsten Dinge nicht mehr juckten?

    Verena würde niemals zur Polizei gehen, hatte Joe gesagt. Er hatte ihr versprechen müssen, die Klappe zu halten. Das geht nicht, hatte Joe gesagt, wenn du Hilfe willst, und die willst du ja, muss ich mit jemandem reden. Sie hatte dann nur noch geheult. Franz, die könnte unsere Tochter sein, wir müssen unbedingt jemanden finden, der mit der Polizistin redet, damit diese Scheißfotos oder was immer der Strauss da vorbereitet hat, lautlos verschwinden. Meinst, das Mädchen tut sich was an?, hatte Luginger gefragt. Joe hatte genickt, und Luginger hatte Tränen gesehen, die Joes Augen glänzen ließen.
    Luginger stand wieder auf. Er schenkte sich seinen dritten oder vierten Whisky ein, holte Eis aus dem Kühlschrank und setzte sich an seinen Küchentisch. Dann kramte er Papier aus der Schublade und schrieb: Warum ist Britta Höpfner an Weihnachten weggezogen, und warum kommt sie erst heute zurück, drei Tage nach dem Mord an ihrem ehemaligen Freund Axel? Was hat Mike am Gerolsee wirklich gesehen, und wie glaubwürdig ist Jessica Weber? Können Mike und Sammy den Strauss nicht zusammen fertiggemacht haben? Warum hat Frau Weibel mir alles Mögliche erzählt, nur nichts über das Höpfner-Mädchen? Hat die Polizei bei Axel Strauss einen Computer sichergestellt, und was war da drauf? Mails, Fotos, Software? Wer redet mit der Kommissarin, um Verena zu retten?
    Luginger zögerte einen Moment, dann notierte er: MAMA!

Freitag
    W as schaust du denn so, Franz?« Barbara tippelte zur Spüle.
    Beine bis zum Gehtnichtmehr, dachte Luginger. Wollen gar nicht aufhören. Und dann der Hintern, Kruzifix. Kannst ein Weißbier drauf abstellen.
    »Hast du was?«
    Dazu knallenge rote Hosen, damit’s auch so recht brezelt.
    Getippel zum Bad.
    »Sag mal, träumst du?«
    Und selbstverständlich Unschuldsmiene und Unschuldstonlage.
    »Franz, bist du noch da?«
    Getippel zum Schuhesuchen.
    Herrschafszeiten! Läuft runder als jede Junge und macht einen auf sorry, sex no have.
    »Also, das Auto steht im Hof. Tanken müsstest du vielleicht.«
    Getippel für Bussi links, Bussi rechts.
    Eilig hat sie’s. Früher wär das anders ausgegangen. Von wegen Bussi und sonst nix.
    »Die S-Bahn, weißt schon.«
    Bumm, zu die Tür. Das war’s.
    PR-Branche, da bist richtig, Barbara-Schatz, dachte Luginger, als er den Rest seiner Semmel in den Mund schob. Na ja, vögeln
morgens um halb neun kannst vergessen, und mit einer Frau, die ihr Auto hat rausrücken müssen, erst recht.
    Dringend, hatte er um sieben ins Telefon gerufen. Mike sitzt in Erding, verhafet. Rolf hat mich grad angerufen, die Menzingers sind fix und fertig. Könntest dich mal umhören? Mike wird einen gscheiten Anwalt brauchen, ich kenn keinen, und ich kenn auch keinen, der einen kennt. Stöhnen

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