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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Strickpullover aus, ließ ihr kleines Hemdchen hinter der Couch verschwinden und küsste lebenshungrig ihren schönen jungen Busen.
    Nackt, verführerisch, herausfordernd und schön schritt Elke an den Schrank, drehte die Platte um, und die Lieder aus der neuen Welt vereinten uns, halfen uns einen Weg zu finden aus dem Jammertal der misslichen, unerklärlichen Kette der Todesfälle. Elke war nicht Erika, ich war nicht Enno, aber unsere Kraft, unsere neue Liebe ließ uns vergessen, und Elke wurde Erika und ich wurde Enno. Wir warfen von uns und luden neu auf.
    Während wir mit gehendem Atem und erschöpften Körpern nebeneinander lagen, sagte ich: »Elke, wir sind es Enno schuldig, seine geheimen Verführer zu entlarven!« Ich erzählte ihr vom zufälligen Zusammentreffen mit ihrem früheren Altknecht.
    »Ich hatte viel Zeit zum Grübeln«, sagte Elke und starrte die Decke an. »Enno verhielt sich gelegentlich recht sonderbar. Er besuchte sehr oft die von Birkenhains. Ich habe mich immer wieder gefragt, was ihn dort so faszinierte.«
    »Elke«, sagte ich, »Enno wollte mir etwas mitteilen, bevor er sich erschoss.« Und ich fuhr fort: »Zu dir sagte er, jemand hätte gequatscht.«
    Das Mädchen erhob sich. Mein Blick ruhte auf ihren schönen jungen Brüsten.
    Sie küsste mich und sagte: »Hajo, ich weiß nicht, was Enno damit meinte, aber mir kommt jetzt einiges recht seltsam vor.«
    Wir zogen uns an. Elke fasste mich am Arm. »Besuchen wir jetzt sein Grab«, sagte sie.
    Ich nickte. Wir gingen nach unten. Ihre Eltern waren noch nicht zurückgekehrt. Elke stieg zu mir in den Golf. Ich fuhr Richtung Upplewarf über den Plattenweg und hatte die Angst vor den Gräbern verloren. Am Dorfkrug vorbei steuerte ich meinen Wagen in Richtung Kirche.
    Die Kirche mit dem schiefen Glockenturm auf der Warf lag bereits vor einem sich eindunkelnden matten Grau. Mich hätte es nicht gewundert, wenn sich Fledermäuse um den Glockenturm in die Dämmerung gewagt hätten. Auf den Parkplätzen vor der Mauer, die sich wie ein schwarzer Schatten um die Warf legte, standen viele Autos.
    Ich parkte meinen Wagen auf der Zufahrt zum Feldweg. Er stand auf den Spuren des Busses. Durch die dürren Äste der Zweige tastete mein Blick das klobige Gotteshaus ab, das jetzt düster wie ein englisches Schloss wirkte. Kein Fenster zeigte Licht.
    Ennos Grab konnte ich wegen der Friedhofsmauer nicht erkennen. Ich stellte mich hoch im Autositz und blickte in die geschätzte Richtung, ließ mich dann sofort wieder in den Autositz fallen.
    »Was ist los?«, fragte Elke überrascht, die neben mir saß. Obwohl die matte Dunkelheit auch das Innere unseres Autos umhüllte, meinte ich zu sehen, dass sie blass geworden war.
    »Auf dem Friedhof halten sich Männer auf«, sagte ich. »Ich sah ihre Lichter, so als trügen sie Fackeln. Sie befinden sich in der Nähe von Ennos Grab.«
    »O Gott«, stöhnte Elke.
    Ich hielt mich mittlerweile für ziemlich abgebrüht, wenn es sich um unerklärliche Begebenheiten im Zusammenhang mit dem Tod handelte, und wunderte mich nicht so sehr über den Schweiß, der mir aus den Poren drang, sondern eher über das plötzlich in mir aufsteigende Angstgefühl.
    Ich griff nach der Türklinke und wollte mich aus dem Wagen stehlen, um einen Blick über die Mauer zu wagen. Aber Elkes Arm umklammerte mich. Ihre Augen waren starr. Ich nahm ihre Hand. Sie war eiskalt.
    »Wir müssen hier weg!«, flüsterte sie. Sie zitterte.
    Genau in diesem Moment drang ein dumpfer Gesang zu uns. Ich horchte. Die Melodie kam mir bekannt vor, ich konnte aber den tiefen Stimmen keinen Wortsinn entnehmen. Über Turm und Kirche legten sich die Schatten des Abends.
    Ich setzte meinen Golf zurück auf die Asphaltstraße und fuhr ohne Scheinwerferlicht, das Gaspedal nur gefühlvoll bedienend, davon.
    Elke schwieg. Uns war der redliche und faire Versuch vereitelt worden, Hand in Hand an Ennos Grab zu treten und in Gedanken an ihn uns vor ihm zu bekennen.
    Auch ich schwieg. Als die eingeschaltete Lichtreklame des Dorfkruges vor mir aufleuchtete, fuhr ich, ohne Elke zu fragen, auf den Parkplatz.
    »Ich bin ein unbescholtener Oberstudienrat. Du bist eine erwachsene Studentin. Elke, hast du den Mut, in der Kneipe mit mir ein Bier zu trinken?«, fragte ich.
    Elke rang nur für wenige Sekunden mit sich. Sie wägte den Dorfklatsch ab, schob das Veto ihrer Eltern von sich und stieg entschlossen aus.
    »Nicht nur ein Bier«, sagte sie fest, warf ihre Haartracht auf den Rücken

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