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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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zu Jeremy, sondern gleich nach Hause, wo sie zunächst ihre neue Bluse aufhängte, ehe sie Jeremy eine Nachricht auf den Anrufbeantworter sprach.
    »Mission erfüllt«, sagte sie, ohne ihren Namen zu nennen. War es nicht genau das, was man zu sagen pflegte, nachdem man ein geheimnisvolles Päckchen abgeliefert hatte?
    Ein wenig übel nahm sie es Jeremy schon, dass er nicht neben dem Telefon saß und auf ihren Anruf wartete. Wenn er aber auch nicht im Bartlemas war – wo um alles in der Welt trieb er sich herum? Sie beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken und ging nach unten, um sich auf das aktuelle Kapitel ihres Buches zu konzentrieren.
    Und während sie in friedvoller Ruhe vor sich hin tippte, versuchte sie, sich nicht allzu erleichtert zu fühlen, dass sie keine Ohrstöpsel mehr tragen musste.

    Gegen Mittag klingelte oben das Telefon. Etwa Jeremy? Allmählich fand Kate es an der Zeit, dass er sich meldete. Der Anrufbeantworter übernahm das Gespräch. Am durchdringenden Schnattern, das bis hinunter ins Arbeitszimmer zu hören war, erkannte Kate ihre Agentin. Sie ging nach oben und nahm ab.
    »Kate? Hatten Sie Glück bei der Presse?«
    »Ich habe mit ein paar Leuten gesprochen, aber natürlich weiß ich nicht, ob mein Standpunkt für sie von Interesse war«, log Kate.
    »Wahrscheinlich haben Sie zu lange gewartet. Sie hätten gleich nach der Tat nach draußen gehen müssen.«
    Estelles Unverfrorenheit, im tragischen Mord an den Fosters eine bloße Werbemöglichkeit zu sehen, übte eine heilsame Wirkung auf Kate aus.
    »Sonst noch was?«, erkundigte sie sich schroff.
    »Wie kommen Sie mit dem neuen Buch voran?«
    »Hervorragend«, sagte Kate, die sich nach einer Stunde intensiver Arbeit ausgezeichnet fühlte.
    »Gut. Werden Sie bald fertig?«
    »Das nicht gerade, aber ich mache gute Fortschritte«, erklärte Kate besonnen. Sie fand es unnötig, näher auf die Zahl der bisher geschriebenen Worte einzugehen.
    »Ich habe eine gute Neuigkeit für Sie. Wir haben ein Übersetzungsangebot aus Dänemark bekommen.«
    »Toll!« Kate fragte sich, wie viele Einwohner Dänemark haben mochte und wie viele davon sich für historische Romane interessierten.
    »Sie kaufen zwei Titel und haben uns einen Vorschuss in Aussicht gestellt.«
    Sie nannte eine Summe, mit der Kate nichts anfangen konnte, weil sie keine Ahnung hatte, wie der Kurs der dänischen Krone zum britischen Pfund stand.
    Estelle redete unbeirrt weiter. »Natürlich müssen wir noch die Kommission abrechnen, aber auf etwa fünfzehnhundert werden Sie sicher kommen.«
    »Für jedes?«, fragte Kate hoffnungsvoll.
    »Für beide.«
    »Na gut. Immerhin ein Anfang.«
    »Was glauben Sie, wie lange Sie für das nächste Buch noch brauchen?«
    »Für Spitfire Sweethearts? Mindestens noch einen Monat, vielleicht auch zwei. Glauben Sie, die Dänen interessieren sich auch dafür?«
    »Schon möglich. Setzen wir doch einfach sechs Wochen an, okay?«
    »Einverstanden.« Wenn ihr eine Frist gesetzt wurde, lief Kates Kreativität in aller Regel zur Höchstform auf.
    »Ach ja, und dann haben wir noch ein Angebot bekommen. Es geht um die Rechte für eine Großdruckausgabe einer Ihrer früheren Titel – ich glaube, es war Spring Scene .«
    »Noch ein dickes Honorar?«
    »Ein paar Hundert. Aber Kleinvieh macht auch Mist.«
    »Ich habe das Gefühl, dieses Jahr kommt der echte Durchbruch!«
    »Schon möglich.« Estelle klang weniger zuversichtlich, als Kate es gern gehabt hätte. »Aber weil im Augenblick alles so gut läuft, sollten wir uns einmal etwas gönnen. Wie wäre es mit einem kleinen Ausflug?« Es war ganz und gar nicht Estelles Art, ihren Autoren Gratifikationen in irgendeiner Form anzubieten. Warum machte sie das?
    »Glauben Sie, dass ich eine Aufmunterung brauche?«
    »Der kleine Zwischenfall bei Ihnen nebenan sah auf meinem Fernsehschirm ziemlich blutrünstig aus.«
    »Und wohin wollen Sie mich ausführen?« Ich wusste ja gar nicht, wie fürsorglich du sein kannst, Estelle!
    »Letzte Woche habe ich einen ausgesprochen sympathischen Mann kennen gelernt. Er heißt Owen Grigg und wohnt und arbeitet in der Nähe von Oxford.« Sie machte eine kleine Pause, als wollte sie ihre Worte sehr genau abwägen.
    »Ja?«
    »Er leitet eine Druckerei«, fuhr Estelle fort. »Also genau genommen gehört sie ihm sogar.«
    »Sozusagen ein bedeutender Mann?«
    »Genau!« Estelle klang geradezu erleichtert, dass Kate sie richtig verstanden hatte.
    »Heißt die Firma zufällig A .  L . Grigg

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