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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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miteinander, hatten sich aber seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Das Gerede im Laden von Mrs Clack ging dagegen unvermindert weiter, doch obgleich es sehr viel fantasievoller und auch oft verleumderischer als alle Vermutungen der Presse war, half es Kate wenig, das Verbrechen besser zu verstehen.
    Etwas später am Tag rief Emma erneut an, um sich mit Kate über Sams Verhalten zu beratschlagen. Soweit Kate verstand, drehten sich Emmas Sorgen hauptsächlich um Sams zeitweilige Abwesenheiten, die er nicht zu erklären bereit war, sowie um seine allgemeine Undurchschaubarkeit. Die konnte Kate zwar ebenfalls nicht deuten, doch zumindest versuchte sie, Emma ein wenig zu beruhigen. Im Lauf der folgenden Woche sah sie Sam öfter mit seinem Fahrrad in der Stadt. Er wirkte immer sehr geistesabwesend und vielleicht ein wenig besorgter als sonst, doch das führte Kate auf Emmas Schwangerschaft zurück. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wie er sich den Minivan leisten könnte, den er brauchen würde, um seine ständig wachsende Familie zu ihren verschiedenen Aktivitäten zu kutschieren. Was sein Verschwinden anging, so hielt Kate es für leicht erklärbar: Der Mann suchte wahrscheinlich die Ruhe und den Frieden, die er in seinem ständig im Aufruhr befindlichen Zuhause nicht fand. Kate war sicher, dass Sam sich nie und nimmer irgendwelchen unmoralische Aktivitäten hingeben würde – von illegalen ganz zu schweigen. So etwas passte einfach nicht zu ihm. Dabei verdrängte sie den Gedanken daran, dass sie das Gleiche von Laura und Edward Foster ebenfalls angenommen hatte. Und wie falsch sie damit gelegen hatte!
    Von Zeit zu Zeit rief Roz an und erkundigte sich, ob es Kate gut ging und sie an ihrer Arbeit saß, doch Kate hatte den Eindruck, dass ihre Mutter sich mehr mit sich selbst als mit ihr beschäftigte. Und so sollte es ja auch sein, dachte Kate gelassen.
    Schließlich meldete sich Estelle mit einem Datum für ihren Besuch bei Grigg. Zwar dauerte es bis zum fraglichen Termin noch gut zwei Wochen, doch Estelle war bereits jetzt vor Vorfreude aufgekratzt wie ein Schulmädchen.
    »Die Besichtigung wird uns sicher einen Riesenspaß machen«, sprudelte sie hervor.
    »Ich glaube, es wäre am sinnvollsten, wenn Sie mit dem Zug kämen«, schlug Kate vor. »Dann kann ich Sie in Oxford am Bahnhof abholen, und wir fahren zusammen mit dem Auto zur Druckerei hinaus.«
    »Vielen Dank! Ich freue mich ja so sehr.«
    Liebe war doch eine fantastische Sache, dachte Kate. Nur die Liebe schien in der Lage zu sein, die normalerweise so kühle Ms Livingstone derart durcheinanderzubringen. Hoffentlich enttäuschte Mr Grigg Estelles Erwartungen nicht allzu sehr.
    Einige Tage später fiel Kate ein, dass sie Jeremy anrufen und ihn daran erinnern sollte, dass er Camillas Haus demnächst wieder räumen musste. Außerdem würde sie sich darum kümmern müssen, dass nicht im ganzen Haus schmutzige Kaffeetassen herumstanden oder haufenweise benutzte Handtücher im Bad lagen. Sie erinnerte sich der vielen Krümel in ihrer Küche und argwöhnte, dass Jeremy Camillas Haus vielleicht nicht so sauber hinterlassen könnte, wie er es vorgefunden hatte.
    Gerade wollte sie ihn anrufen, als das Telefon klingelte.
    »Kate? Hier ist Jeremy.« Er sprach mit leiser Stimme und klang nervös. Lieber Himmel, er war also immer noch der Überzeugung, dass böse Männer ihn mit Pistolen durch ganz Oxfordshire jagen wollten!
    »Es ist Zeit, dass ich hier verschwinde«, sagte er.
    »Richtig. Ich freue mich, dass Sie daran gedacht haben.« Nach dem Zustand des Hauses würde sie besser gar nicht erst fragen. Ehe Camilla zurückkam, blieb noch genügend Zeit, um zu putzen und bei Bedarf auch zu waschen. Normalerweise drängte sich Kate nicht nach Hausarbeit, aber die Sache war es wert, wenn Jeremy dafür freiwillig bei Camilla auszog und in ein normales Leben zurückkehrte. Und wenn ihm das schon nicht gelang, so besaß er vielleicht wenigstens den Anstand, aus Kates Leben zu verschwinden.
    »War denn alles so weit in Ordnung?«, erkundigte sie sich heiter.
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Na, zumindest Ihr Kopf sitzt noch auf den Schultern.« Wie sollte sie einen Mann ernst nehmen, der mit einer kastanienbraunen Perücke durch den Zoll ging und allen Ernstes davon überzeugt war, dass grimmige Zeitgenossen darauf aus waren, sein langweiliges Manuskript zu stehlen?
    »Können wir uns heute Abend vielleicht treffen? Ich möchte Ihnen ein paar Dinge erklären.«
    Kate war

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